Eckdaten zum Schuljahr 2023/2024

Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz

Langzeitentwicklung - Anzahl der Schülerinnen und Schüler (gesamt)
Schulen in Rheinland-Pfalz gesamt

539.700 Schülerinnen und Schüler besuchen eine rheinland-pfälzische Schule.

Allgemeinbildende Schulen

Berufsbildende Schulen

Anzahl Schulen

Schülerinnen und Schüler

Schulen

Schülerinnen und Schüler


Zahl der Schulanfänger

Erstklässlerinnen und Erstklässler 

Knapp 42.000 Kinder wurden im Schuljahr 2023/2024 in Rheinland-Pfalz eingeschult – das sind rund 1.200 mehr als im vergangenen Schuljahr und so viele wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr.


Hauptamtliche Lehrkräfte

In diesem Schuljahr treten rund 1.750 Lehrkräfte ihren Dienst neu an. Gegenüber dem Schuljahr 2022/2023 gibt es 820 zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten.

Damit unterrichten insgesamt rund 43.300 (Prognose) hauptamtliche Lehrerinnen und Lehrer an rheinland-pfälzischen Schulen.


I Gute Bedingungen zum Lernen: Unterrichtsversorgung sichern und ausbauen

Neu eingestellte Lehrkräfte

Einstellungen

1.750 neue Lehrkräfte werden für das Schuljahr 2023/2024 eingestellt (2022/2023: 1.550). In diesem Schuljahr stehen 820 zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. 

Quer- und Seiteneinstieg 
Insgesamt befinden sich an den Studienseminaren derzeit 98 Personen im Quereinstieg und 21 Personen im Seiteneinstieg

II Basiskompetenzen stärken: gute Chancen von Anfang an

1. Für den Übergang von Kita zur Grundschule stehen 500.000 Euro bereit

Ein kleines Kind mit Rucksack läuft einem Gebäude zu

500.000 Euro stellt das Land für eine gelingende Gestaltung des Übergangs von der Kita zur Grundschule jährlich bereit. Mit den Maßnahmen der Jugendämter werden besondere Aktionen für die Kinder gestaltet, Eltern eingebunden, der Austausch zwischen pädagogischen Fachkräften und Lehrkräften gestärkt und gemeinsame Unternehmungen von Kita- und Schulkindern ermöglicht. In einem gemeinsamen Modellprojekt mit dem Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) in den Modellregionen Koblenz, Neuwied, Speyer und Mainz-Bingen wird zudem erarbeitet, wie der Übergang von Kita zu Grundschule noch besser gestaltet werden kann.

2. Mehr Lesen, Schreiben, Rechnen

Symbolbild: Tafel mit Kreideschrift
Zum Neun-Punkte-Plan

Erste Maßnahmen des Neun-Punkte-Plans zur Stärkung der Basiskompetenzen

  • Lernstandserhebungen – Diagnostik und Förderung:
    Auf alle Schulen ausgeweitet werden die Programme „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“. Regelmäßige Lernstandserhebungen werden dabei verbunden mit darauf aufbauendem Material für die konkrete individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Alle Grundschulen haben über die Ferien die Materialsets erhalten. Ab dem Schuljahr 2024/2025 ist der Einsatz dann verbindlich.
    Die neue App „2P|Xploria - Lerntool Deutsch“ bietet Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 im Anschluss an die 2P-Diagnose die Möglichkeit, passgenau Themen aus dem Deutschunterricht zu vertiefen und Lernlücken auf attraktive Weise mit dem Tablet oder anderen mobilen Geräten schließen.

  • Multiprofessionelle Teams / Schulsozialarbeit an Grundschulen in herausfordernden Lagen:
    Das Land stellt 2023 und 2024 zusätzlich zum Unterstützungsfonds erstmals 2,5 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit an Grundschulen in herausfordernder Lage zur Verfügung. Aufbauend auf den Erfahrungen des Projekts „S⁴ - Schulen stärken, starke Schule“ wird die Begleitung von Grundschulen in herausfordernder Lage professionalisiert, in dem wir nun auch die Schulaufsichtsbeamtinnen und -beamten hierin gezielt qualifizieren.

  • Schulanmeldung: Die Schulanmeldung und damit verbunden auch die Feststellung des Sprachstands der Kinder erfolgt künftig ein halbes Jahr früher im Frühjahr eines jeden Jahres.

  • Anschlussprogramm Corona: Alle Informationen unter Punkt Bildungsgerechtigkeit
  • Familiengrundschulzentren: Die ersten sieben Familiengrundschulzentren als multiprofessionelle Orte in Schule werden in Koblenz und Wittlich starten. In Koblenz sind dies die Grundschulen Regenbogen, Wallersheim und Willi Graf und in Wittlich die Grundschulen Bombogen, Friedrichstraße, Wengerohr und Georg Meistermann.

III Bildungsgerechtigkeit stärken: Chancen für alle Kinder eröffnen

1. Inklusion

Um die Inklusion zu stärken, hat das Ministerium die neue Schulordnung für den inklusiven Unterricht und die Schulordnung für Förderschulen auf den Weg gebracht.

Zum Schuljahr 2023/2024 werden die Peter-Gärtner-Realschule plus Böhl-Iggelheim sowie die Montessori-Grundschule in Trier Schwerpunktschulen für Inklusion. Damit gibt es im Schuljahr 2023/2024 302 Schwerpunktschulen in Rheinland-Pfalz. Mit der neuen Heilpädagogischen Förderschule (Schule mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung) in Mayen steigt die Anzahl der Förderschulen auf 132. Nahezu alle Förderschulen sind dabei Ganztagsschulen in verpflichtender oder Angebotsform.

2. Ganztagsausbau

 

 

Allgemeinbildende Schulen mit einem Ganztagsangebot

 

 

Grundschulen mit einem Ganztagsangebot

Seit dem ersten Ausbauprogramm im Jahr 2002 wurden 1,6 Milliarden Euro in den Ganztagsausbau in Rheinland-Pfalz investiert. Im neuen Schuljahr steigt die Zahl der Ganztagsschulen in Angebotsform auf 656, davon sind 352 Grundschulen. Neu hinzukommen damit drei Ganztagsschulen in Angebotsform: das Regino-Gymnasium Prüm, die Integrierte Gesamtschule Koblenz und das Gymnasium Mainz-Mombach.

Mittlerweile gibt es in jeder der 170 Verbandsgemeinden, verbandsfreien Gemeinden, großen kreisangehörigen Städte und kreisfreien Städte mindestens ein Ganztagsangebot im Grundschulbereich. Insgesamt haben über 84 Prozent der allgemeinbildenden Schulen und rund 88 Prozent der Grundschulen bereits ein Ganztagsangebot. Für den weiteren Ausbau hat das Ministerium als eines der ersten Länder bundesweit den Trägern die landeseigene Förderrichtlinie im August 2023 zur Verfügung gestellt, mit der die 132,5 Millionen Euro aus dem Ganztagsfinanzhilfegesetz des Bundes nun beantragt werden können.

3. Zusätzliche Angebote zur gezielten Förderung: Das gesamte Leistungsspektrum im Blick

Corona-Anschlussprogramm

Das Land schließt als eines von wenigen an das bisherige Corona-Aufholprogramm für Schulen in herausfordernder Lage an. In diesem Anschlussprogramm stellen wir den Schulen 14,5 Millionen Euro zur Verfügung, um zusätzliches Personal anzustellen, das über den Stundenplan hinausgehende Förderung anbieten kann. Um die Schülerinnen und Schüler umfassend zu unterstützen, gibt es Förderangebote zur Stärkung der Basiskompetenzen, zusätzliche sozialpädagogische Unterstützungsangebote für die Persönlichkeitsentwicklung und additive Lernangebote. 1,5 Millionen Euro stehen explizit dafür im neuen Schuljahr bereit. Dies ermöglicht rund 2.350 Kurse, in denen bis zu 28.000 Schülerinnen und Schüler gefördert werden können. Die Kurse gibt es seit Februar 2021 in Kooperation mit dem Verband der Volkshochschulen.

Qualifizierte Hausaufgabenhilfe

Für Schülerinnen und Schüler der Grundschulen besteht die Möglichkeit, in Kleingruppen an einer qualifizierten Hausaufgabenhilfe teilzunehmen. Im neuen Schuljahr fördert das Land mit knapp 1,4 Millionen Euro über 750 Kleingruppen qualifizierter Hausaufgabenhilfe, an denen rund 9.400 Schülerinnen und Schüler teilnehmen können, das sind erneut mehr als in den vergangenen Schuljahren (2022: 9.200).

Sprachkurse und Ferienangebote

In diesen Sommerferien wurden 256 Feriensprachkurse eingerichtet, die in Kooperation mit dem Verband der Volkshochschulen sowie dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration durchgeführt werden. Informationen zum Angebot der Feriensprachkurse, die sich insbesondere an neu angekommene schulpflichtige Kinder und Jugendliche richten finden Sie hier. In Kooperation mit dem Verband der Volkshochschulen wurde zusätzlich „LiF – Lernen in den Ferien“ fortgesetzt. Zusammen mit den Ferienbetreuungsmaßnahmen erreichten die Angebote in diesem Sommer 2023 erneut über 30.000 Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz. Auch in den Herbstferien wird es weitere LiF-Angebote sowie Feriensprachkurse geben können.

Entdeckertagsschulen und Hochbegabung

Die Grundschule Wollmesheimer Höhe in Landau wird die 16. Entdeckertagsschule für hochbegabte Kinder in Rheinland-Pfalz. Insgesamt können in den nächsten vier Jahren vier weitere Entdeckertagsschulen starten.

IV Die Zukunft im Blick

1. Projekt „Schule der Zukunft“

Der globale Wandel stellt neue Herausforderungen an das Lernen in den Schulen. Im Projekt „Schule der Zukunft“ haben sich bereits 45 Schulen auf den Weg gemacht, Lehren und Lernen, Demokratiebildung oder Digitalisierung neu zu denken.

Bis zum 15. Oktober 2023 läuft die zweite Bewerbungsrunde zum 1. Februar 2024. Dabei wird im nächsten Jahr das Thema der offenen Lernlandschaften zusammen mit den Möglichkeiten der neuen Schulbaurichtlinie in den Fokus genommen. 

Zum neuen Schuljahr wird im Ahrtal außerdem das Modellprojekt „Bildungslandschaften im Viertel“ in Sinzig starten. Schule wird dabei als offene Bildungslandschaft verstanden, die den gesamten Lebensraum in Sinzig einbinden möchte. Beispielsweise soll es schulartübergreifende Angebote am Nachmittag geben, alle Stellen sollen eng vernetzt werden, die Übergänge von Kita zu Schule, von Schule zu Schule und von Schule in den Beruf besser gestaltet werden. Die 23 zusätzlichen Stellen, die dem Ahrtal aufgrund der besonderen Herausforderungen im vergangenen Jahr gewährt wurden, bestehen auch im neuen Schuljahr fort.

2. Schulbau

Das Land stellt auch in diesem Jahr mehr als 65 Millionen Euro für Baumaßnahmen an Schulen zur Verfügung. 58 neue Projekte werden in das Landesschulbauprogramm aufgenommen. Damit werden derzeit landesweit 255 Bauvorhaben gefördert. Die neue Schulbaurichtlinie wird im Laufe des Schuljahres in Kraft treten.

3. Digitalisierung

WLAN-Basisausstattung in rheinland-pfälzischen Schulen liegt bei 98 Prozent
  • Digitale Umgebung
    Zum Schuljahr 2023/2024 startet das Bildungsportal RLP.
  • Digitale Ausstattung
    98 Prozent der rheinland-pfälzischen Schulen verfügen über eine WLAN-Basisausstattung, und 86 Prozent aller Unterrichtsräume sind mit WLAN abgedeckt. 2018 lag die WLAN-Abdeckung von Unterrichtsräumen noch bei 27 Prozent. Die Mittel für den Ausbau stammen wesentlich aus dem Digitalpakt I.
    Die Gesamtzahl der von der öffentlichen Hand bereitgestellten Endgeräte (PCs, Notebooks, Tablets) für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte hat sich weiter deutlich erhöht auf fast 236.000. Mit den Geräten des Sofortausstattungsprogramms (DigitalPakt II) teilen sich statistisch derzeit ca. 2,8 Schülerinnen und Schüler ein Gerät (2022: 3,0). Dazu kommen noch die privaten Geräte, die im Unterricht eingesetzt werden, sowie Geräte, die bereits vor dem Digitalpakt in den Schulen vorhanden waren.
    Die Versorgungssituation bei den Lehrkräften hat sich nach der Auslieferung der Geräte aus der Zusatzvereinbarung „Leihgeräte für Lehrkräfte“ (DigitalPakt IV) nochmals verbessert: Bei insgesamt rund 46.000 Geräten ist eine flächendeckende Versorgung der Lehrkräfte mit Endgeräten in Rheinland-Pfalz gegeben.
  • Digitale Kompetenzen
    Die neue Schulleitungsfortbildung „Digital Leadership und die Gestaltung digitaler Transformationsprozesse“ startet im Schuljahr 2023/24 für 50 Schulleitungsteams allgemeinbildender Schulen und erweitert das breite Fortbildungsangebot des Digitalen Kompetenzzentrums am Pädagogischen Landesinstitut um einen wichtigen Baustein. Hinzukommen zur Stärkung der Medienkompetenz etwa 100 neue Medienkompetenz-Grundschulen, die Ausweitung des RoboLab-Projektes auf 40 weitere Schulen und – gemeinsam mit dem SWR – 10 neue Medientrixx-Schulen.

4. Berufsbildende Schulen

  • Schulsozialarbeit im Berufsvorbereitungsjahr
    Im vergangenen Schuljahr ist das reformierte Berufsvorbereitungsjahr gestartet. Damit werden Jugendliche ohne Berufsreifeabschluss auf eine Berufsausbildung oder ein Arbeitsverhältnis vorbereitet, etwa durch individuelle, schülerbezogene Lernberatung und längere Praktika. Einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Aufgabenstellung des BVJ leistet die Schulsozialarbeit. In der zweiten Ausbaustufe wird sie auf bis zu 18 weitere Schulen ausgeweitet (2022: 11).
  • Neue Schwerpunkte
    Drei berufsbildende Schulen starten zum 1. August 2023 mit dem Schwerpunkt Biologietechnik: die Berufsbildende Schule I Technik Kaiserslautern, die Berufsbildende Schule Julius-Wegeler Schule Koblenz und die Berufsbildende Schule Westerburg. Nach erfolgreichen Schulversuchen wird zudem der Schwerpunkt Informationstechnik in der Fachrichtung Technik und am beruflichen Gymnasium das Leistungsfach Sport nun regulär möglich.

   Grafiken: istock/robuart, istock/PinkPueblo, istock/_human, istock/fonikum