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Von Aktionsforum bis Onlinezugangsgesetz – Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: Fachkräftesicherung ist und bleibt Schwerpunkt

„Auch in herausfordernden Zeiten ist es unser Ziel, allen Kindern in Rheinland-Pfalz eine gute frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung zu bieten. Denn damit wird der Grundstein für ihren weiteren Bildungsweg gelegt. Zugleich brauchen Eltern die Kitas, damit sie Beruf und Familie vereinbaren können. Und sie brauchen dabei vor allem Verlässlichkeit. Deshalb war es in diesem Jahr einer der Schwerpunkte der Landesregierung, die Kita-Träger als Arbeitgeber dabei zu unterstützen, pädagogische Fachkräfte für die Kitas zu halten und zu gewinnen. Und wir werden daran in 2024 anknüpfen“, resümierte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zum Jahresende 2023. Denn wenngleich die Träger als Arbeitgeber zunächst für das Personal verantwortlich seien, so braucht es die gesamte Verantwortungsgemeinschaft, um beste frühkindliche Bildung anzubieten.

Im Februar 2023 begann die öffentlichkeitswirksame Fachkräftekampagne des Landes „Werde Erzieherin oder Erzieher“. Mit diversen Maßnahmen off- und online, von Messe- und Veranstaltungspräsenzen über Plakatwerbung, eine Kooperation mit dem 1. FSV Mainz 05 am Familienspieltag über eine neue Homepage, Social Media-Auftritte und weitere Informationsmaterialien, die über den Beruf und Wege dorthin aufklären, konnten zahlreiche Menschen erreicht werden. Mehr als 13 Millionen Sichtkontakte verzeichnete die Kampagne bis Jahresende online. „Eine Berufsentscheidung reift nicht über Nacht, weder bei den jungen Menschen noch bei möglichen Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern. Deshalb bleibt das Land in 2024 dran und wirbt weiter für diesen herausfordernden, aber auch erfüllenden Beruf“, so die Ministerin. Unter anderem werden die bestehenden Maßnahmen ausgebaut, aber auch neue werden hinzukommen: Im Januar wirbt die Kampagne zum Beispiel mit der Freecard bzw. Gratispostkarte „Sei der Impuls, der Großes auslöst“ für die Erzieher- und Erzieherinnen-Ausbildung und Anmeldung an den Fachschulen, denn am 1. März 2024 ist Bewerbungsschluss.

Im September kam nach mehr als einem Jahr Arbeit das Aktionsforum zur Fachkräftesicherung und –gewinnung zum Abschluss. Kommunale Spitzenverbände, freie Träger, Gewerkschaften, Verbände, Arbeitgeber, Elternvertreter und viele weitere Partner haben zusammen mit dem Ministerium ein Kompendium erarbeitet, das ein ganzes Bündel an Maßnahmen beinhaltet. Denn die strukturellen und gesetzlichen Grundlagen des Kita-Systems bieten gerade im KiTa-Gesetz schon jetzt Gestaltungsspielräume, die teilweise noch nicht vollumfänglich genutzt werden. Das wollen nun alle Verantwortlichen konsequent tun und mit einem gemeinsamen Monitoring nachverfolgen. „Transparenz herstellen, Ausbilden und Qualifizieren, die Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen sowie eine tarifgerechte Entlohnung stehen als Oberbegriffe über diesem Maßnahmenpaket. Die Umsetzung in der Fläche braucht Zeit, aber dass ein so breites Bündnis sich auf ein Ziel und gemeinsame Wege dorthin verständigt, hat es in dieser Form noch nie gegeben und war deshalb ein wichtiger Schritt“, so Hubig.

Weiterhin wird die bestehende Fachkräftevereinbarung nach 2021 nochmals überarbeitet. Diese regelt, wer mit welcher Qualifikation welche Funktion in einer Kita übernehmen darf. Bereits beim letzten Mal wurden zusätzliche Professionen anerkannt, beispielsweise Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten oder Logopädinnen und Logopäden. Mit der neuen Vereinbarung werden auf hohem fachlichen Niveau multiprofessionelle Teams nochmals gestärkt und gleichzeitig der Kreis derjenigen erweitert, die für eine Arbeit in der Kita in Frage kommen. Auch die Einstellung von Menschen mit ausländischen Abschlüssen wird durch die neuen Regelungen deutlich erleichtert. Der Abschluss der neuen Fachkräftevereinbarung ist für Frühjahr 2024 vorgesehen.

Um Fachkräfte anderer Länder noch stärker für die Kitas in Rheinland-Pfalz zu gewinnen und diese gezielt anzusprechen, hat das IQ-Netzwerk Rheinland-Pfalz, die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für ausländische Fachkräfte, bereits im November einen neuen Flyer herausgebracht, der potenzielle Fachkräfte gezielt auf Deutsch, Arabisch, Englisch, Farsi und Ukrainisch über die Arbeit in einer Kita und den Weg dorthin aufklärt. „Wir können es uns nicht leisten, auch nur eine Fachkraft für die Kitas zu verlieren, weil wir sie nicht ausreichend auf ihrem Weg begleiten. Das IQ-Netzwerk leistet hier hervorragende Arbeit und deshalb ist es wichtig, das Angebot noch stärker bekannt zu machen“, so die Ministerin.

Die Anerkennung soll auch dadurch erleichtert werden, dass sie künftig in wenigen Schritten online erfolgen kann. Dies ist Teil der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes in Rheinland-Pfalz. Für Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen ist dies bereits seit Kurzem möglich, für Kita-Fachkräfte wird es zeitnah folgen. 

Schließlich haben auch die Konsultationskitas in Rheinland-Pfalz sich des Themas Fachkräftesicherung angenommen. Der neue Jahrgang von 2024 bis 2026 umfasst drei Kitas, die ihre positiven Erfahrungen und Ansätze zu den Themenschwerpunkten „Personalmanagement“ und „Kita als Ausbildungsbetrieb“ an andere weitergeben wollen. Denn „Lernen von der Praxis für die Praxis“ ist das Motto der Konsultationskitas. „Ausbildung ist ein Schlüssel, um Fachkräfte zu gewinnen. Wir haben in Rheinland-Pfalz im vergangenen Schuljahr mehr als 6.000 Auszubildende zur Erzieherin bzw. zum Erzieher gehabt. Eine bzw. einer von acht unserer Schülerinnen und Schüler an den Berufsfachschulen geht in Richtung der frühkindlichen Bildung. Gerade die berufsbegleitende Ausbildung ermöglicht dabei eine direkte Verzahnung von Theorie und Praxis. Dafür brauchen wir die Kitas als Praxisorte, die zugleich davon profitieren, für eine Arbeit in ihrer Kita zu werben“, so die Ministerin.

„Zweifelsohne bleibt die Fachkräftesituation herausfordernd. Zusammen haben wir für Rheinland-Pfalz zahlreiche Maßnahmen angestoßen, mit denen wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Hubig abschließend.

Die Fachkräftekampagne des Landes finden Sie unter www.werde-erzieherin-oder-erzieher.rlp.de.

 Mehr Informationen zum Aktionsforum finden Sie unter https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/gemeinsam-fuer-starke-kitas-aktionsforum-beschliesst-schritte-zur-sicherung-und-gewinnung-von-fachkraeften

Die Angebote des IQ-Netzwerks für Erzieherinnen und Erzieher finden Sie auf dem Kitaserver.

Zur Online-Anerkennung finden Sie Informationen unter https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/auslaendische-lehrkraefte-schneller-und-leichter-integrieren-anerkennung-auslaendischer-berufsqualifikationen-jetzt-auch-online-moeglich.

Informationen zu den neuen Konsultationskitas finden Sie unter https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/lernen-von-der-praxis-fuer-die-praxis-land-unterstuetzt-sechzehn-konsultationskitas-mit-15000-euro-pro-jahr.

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