Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Wir wollen die Angebote entlang der Bildungskette enger verzahnen und regional feste Strukturen schaffen, um das Interesse – bei Mädchen und Jungen gleichermaßen – möglichst frühzeitig zu wecken und bis zur Ausbildungs- oder Studienwahl aufrecht zu erhalten. Kinder und Jugendliche sollen praktisch erfahren, wie vielfältig und spannend MINT-Berufe sind und was für gute Karriere- und Einkommenschancen sie bieten.“
Der Runde Tisch „MINT“ hat hierfür in einem ersten Schritt insbesondere folgende konkrete Handlungsfelder vereinbart:
- Die systematische Erfassung der MINT-Aktivitäten aller Partner in Rheinland-Pfalz – von der Kita, über Schule, Ausbildung und Studium bis in die Betriebe. So kann man die Angebote besser verzahnen, Partner mit den Kitas und Schulen vernetzen und Synergien schaffen.
- Die Entwicklung von MINT-Regionen, in denen die unterschiedlichen Akteure vor Ort – Kitas, Schulen, Hochschulen und Forschungsinstitute, Unternehmen und Verbände, Stiftungen und Vereine, Politik und Verwaltung – ihre Aktivitäten zur MINT-Nachwuchsförderung koordinieren.
- Die Vernetzung der Angebote entlang der Bildungskette zwischen den verschiedenen Partnern und vor allem zwischen den verschiedenen Schularten, um die Übergänge zwischen den Bildungsabschnitten zu verbessern.
- Die Einbindung der Eltern, als den wichtigsten Beraterinnen und Beratern ihrer Kinder, und die Weiterentwicklung von Paten- und Mentoringsystemen mit den Hochschulen, Betrieben und anderen Partnern.
In allen Handlungsfeldern soll als Querschnittsaufgabe sichergestellt werden, dass Mädchen sich angesprochen fühlen, Lehrkräfte Unterstützung durch die Partner erhalten und die Möglichkeiten, welche die Digitalisierung bietet, mitgedacht und berücksichtigt werden.
Vereinbart wurden jeweils eintägige Arbeitstreffen zu jedem Handlungsfeld, die bis zum 2. Treffen des Runden Tisches „MINT“ im Frühjahr 2017 stattfinden werden. Die Ergebnisse wird der Runde Tisch „MINT“ in 2017 zu einer Strategie zusammenbinden. Diese wird ein zentrales Element in der Fortschreibung der Fachkräftestrategie des Landes, ergänzt die Berufs- und Studienorientierung und die gezieltere Förderung von Potenzialen junger Menschen in Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen zur MINT-Initiative
Vielfalt bestehender Aktivitäten
In Rheinland-Pfalz gibt es eine Vielzahl und Vielfalt an MINT-Aktivitäten, darunter beispielsweise mehr als 30 unterschiedliche Kooperationsprojekte zwischen Kitas und Schulen einerseits und Unternehmen, Stiftungen, Verbänden andererseits, mehr als 15 verschiedene Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte sowie acht verschiedene Möglichkeiten einer schulischen Profilbildung im MINT-Bereich – zum Beispiel 16 Entdeckertagsgrundschulen,117 Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen mit einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, 85 MINT-freundliche Schulen von der Grundschule bis zur berufsbildenden Schule und 17 MINT-Excellence Center-Gymnasien. Darüber hinaus nehmen die Schulen regelmäßig und sehr erfolgreich an mehr als 20 unterschiedlichen Wettbewerben, wie „Jugend forscht“, teil. Unterstützt werden die Lehrkräfte an allen Schularten dabei von fast 140 Beraterinnen und Beratern im Rahmen des Pädagogischen Beratungssystems.
Partner
Zu den Partnern des Ovalen Tisches zur Fachkräftesicherung gehören die Staatskanzlei, das Arbeits-, das Bildungs- und das Wirtschaftsministerium, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Landwirtschaftskammer, die Landesvereinigung Unternehmerverbände, der Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e. V., der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften IG BCE, IG Metall und ver.di.
Darüber hinaus nahmen am Runden Tisch „MINT“ unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Jugendministeriums, des Wissenschaftsministeriums, aus Kommunen und Regionen, der Schulen, der Hochschulen, der Schulaufsicht, des Pädagogischen Landesinstitutes, der Chemieverbände, der Metall- und Elektroverbände, des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e. V. (MNU), von Stiftungen wie dem „Haus der kleinen Forscher“ oder Pfalzmetall und der Transferagentur Rheinland-Pfalz-Saarland teil.