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Mehr als Emojis und bunte Bilder: „Schulchat RLP“ bietet sichere, komfortable und zuverlässige Kommunikation im Schulalltag

Ob im Schulbus, bei den Hausaufgaben oder abends vor dem Einschlafen: Gechattet wird immer und überall. Messengerdienste sind aus dem Alltag insbesondere junger Menschen längst nicht mehr wegzudenken. „Ein geeigneter Messenger kann auch den Schulalltag in vielen Situationen leichter und komfortabler machen, deshalb haben sich viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte ein solches Tool gewünscht“, sagt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Per Messenger können Lehrkräfte zum Beispiel abwesende Schülerinnen und Schüler schnell über Arbeitsaufträge informieren. Schülerinnen und Schüler können gemeinsame Projekte organisieren, ohne dass sie weit herumfahren müssen. Und die schnelle Hilfe bei der trickreichen Mathematik-Hausaufgabe ist via Chat ebenfalls möglich.

„Über allem stehen dabei natürlich zwei grundlegende Anforderungen“, so Ministerin Hubig weiter: „Der Datenschutz muss gewährleistet und es darf kein Missbrauch betrieben werden. Auch der virtuelle Schulraum muss ein geschützter sein.“

All diese Aspekte hat Rheinland-Pfalz jetzt unter einen Hut gebracht – mit dem „Schulchat RLP“, einer selbst entwickelten Landeslösung für einen datenschutzkonformen und zuverlässigen Messengerdienst. Dieser wird unter dem Dach des Schulcampus angeboten. Mehr als 230 Schulen im ganzen Land haben mit Beginn des laufenden Schuljahres die Pilotphase gestartet, berichtete Hubig bei der öffentlichen Präsentation des „Schulchat RLP“ am Dienstag. Zusammen mit Schülerinnen der IGS Auguste Cornelius führte sie dabei die Anwendung vor und chattete mit anderen Schülerinnen und Schülern, die gleichzeitig in der Schule in Mainz-Hechtsheim im Unterricht saßen.

„Der ,Schulchat RLP‘ reiht sich als wichtiger Bestandteil  in ein Portfolio weiterer digitaler Werkzeuge ein, die wir auf der Lernplattform Schulcampus unter dem gemeinsamen Dach des Bildungsportals RLP anbieten“, sagte Hubig weiter. „Der Schulcampus bietet beispielsweise einen Zugriff auf eine breit aufgestellte Mediathek mit Lernvideos, Texten, Arbeitsblättern und browserbasierten Lern-Apps. Er ermöglicht das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten und das Teilen von Inhalten. Lehrkräfte können passgenaue interaktive Aufgaben für ihre Klassen bereitstellen, ohne dass sie lange Namenslisten erstellen müssen. Im Bildungsportal haben wir mittlerweile auch das Digitale Bücherregal angesiedelt.“

„Digitales Bildungsangebot aus einem Guss“

Praktisch ist dabei: Für alle diese Funktionen benötigt man als Nutzer nur einen einzigen Anmeldenamen und ein einziges Passwort; in der Informationstechnik spricht man hier von „Single Sign-On“. „Damit bietet Rheinland-Pfalz ein digitales Bildungsangebot aus einem Guss und baut dieses beständig aus. Denn auch in Zukunft wird es immer möglich sein, weitere neue Anwendungen an den Schulcampus bzw. an das Bildungsportal anzudocken“, so Hubig.

Technologisch basiert der „Schulchat RLP“ auf einer Open-Source-Software, die für den Einsatz im Schulbereich speziell angepasst wurde. Der Schulchat steht für eine Nutzung in einem normalen Internet-Browser zur Verfügung und natürlich gibt es für gängige digitale Endgeräte auch eine mobile Anwendung, also eine App. Durch die Entwicklung einer landeseigenen Lösung unter Federführung des Pädagogischen Landesinstituts (PL) war die Einbindung in die Benutzerverwaltung des Schulcampus möglich. Für die Entwicklung hat das Land knapp 800.000 Euro investiert.

„Der ,Schulchat RLP‘ bietet alle wichtigen Funktionen, die ein Messenger liefern muss, und dazu noch solche, die vor allem im Schulalltag wichtig sind“, sagte die Ministerin weiter. „So ist in der Standardkonfiguration vorgegeben, dass in jedem Chatroom eine Lehrkraft zugeschaltet sein muss. Damit wird sichergestellt, dass die App zielgerichtet eingesetzt wird und nicht für Cybermobbing, Hate Speech oder Ähnliches missbraucht werden kann.“

Christian Mäncher, der am Pädagogischen Landesinstitut die Schulen im Schulchat betreut, zeigt den weiteren Weg auf: „Wir wollen den Schulchat an den Bedürfnissen der Schule entlang entwickeln. Hierzu werden regelmäßig Rückmeldungen von den Schulen aufgenommen. Aktuell sind schon weitere Weiterentwicklungspakete mit einer Umsetzung bis Ende 2024 /Anfang 2025 geschnürt worden, wie z.B. eine direkte Verbindung zwischen Campus-Cloud und Schulchat RLP.“

Christian Rosenthal, der seine Schülerinnen und Schüler begleitet hat, erklärt: „Die Erfahrungen sind bei den Lernenden positiv, da die Bedienung durch vergleichbare Apps bekannt ist. Die wichtigsten Funktionen, die man im Alltag benötigt, sind abgebildet, u.a. auch die Lesebestätigung, die im Schulalltag sehr wichtig ist, um den Informationsfluss zu gewährleisten. Grundsätzlich bietet der Schulchat die Möglichkeit der schnellen und sicheren Kommunikation zwischen Lehrkräften und Lernenden im Alltag ohne technische Hürden.“

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