Und zwar nicht in irgendeinen, sondern bei der Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft in Bingen am Rhein. Während Philip mithalf, die „Ehrenfels“ auf Kurs Richtung Rüdesheim zu halten, schauten ihm Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, der Hauptgeschäftsführer der IHK Rheinhessen, Günter Jertz, und Oliver Pohl, Geschäftsführer der Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft mbH, interessiert bei der Arbeit zu.
„Es ist entscheidend, dass unsere Jugendlichen früh realistische Einblicke in potenzielle Karrierewege bekommen – zu Land, zu Wasser und in der Luft“, sagte Ministerin Hubig. „,Was soll ich mal werden?‘ – das ist die Gretchenfrage, die sich alle junge Menschen stellen. Um ihnen bei der Beantwortung zu helfen, haben das Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft, Weinbau und Verkehr und das Ministerium für Bildung in diesem Jahr erstmals die Praktikumswochen gestartet. Programme wie dieses ermöglichen es den Schülern, ihre Interessen und Fähigkeiten in realen Arbeitsumgebungen zu erkunden und zu entwickeln. Die Praktikumswoche ist ein weiterer Mosaikstein in unserem schon sehr breiten Angebot an Berufsorientierung, das von den Praxistagen bis zur unterrichtsintegrierten Berufswahlberatung ganz viele Facetten hat.“
Das Praktikum auf dem Rheinschiff „MS Ehrenfels“ ist nur eines von vielen Angeboten im Rahmen der Praktikumswochen. Philip wurde zum Beispiel in die Steuerung eines Fahrgastschiffes eingeführt, lernte Grundkenntnisse der Schifffahrtsregeln kennen und arbeitete eng mit erfahrenen Schiffsführern zusammen. Aber auch in Büros und Betrieben, in der Verwaltung, sozialen Einrichtungen oder Werkshallen sind viele junge Menschen ab 14 Jahren noch bis 6. Juni zu Tagespraktika unterwegs – zum Teil sogar wie Philip während der Schulferien. Eine Matching-Plattform, von der stafftastic GmbH aus Fulda entwickelt, hatte die Unternehmen zuvor mit den Schülerinnen und Schülern zusammengeführt.
Ziel ist es, Schülern praktische Erfahrungen in einer Vielzahl von Berufen zu vermitteln, um sie besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Ministerin Hubig betonte die Bedeutung solcher praktischen Erfahrungen für die berufliche Orientierung und lobte das Engagement des Schifffahrtsunternehmens und der Lehrkräfte, die das Praktikumsprogramm unterstützen. „Durch die Zusammenarbeit von Schulen und lokalen Unternehmen können wir unseren Schülern wertvolle Lernerfahrungen bieten, die sowohl ihre persönliche als auch berufliche Entwicklung fördern“, fügte sie hinzu.
IHK-Hauptgeschäftsführer Günther Jertz lobte das neue Angebot: „Die Praktikumswoche ist eine ideale Chance, junge Talente und Unternehmen zusammenzubringen - sie öffnet Türen auf beiden Seiten. Das Angebot ist ein starker weiterer Baustein für die Berufsorientierung. Denn nicht nur die weniger bekannten Ausbildungsberufe wie die im Bereich Binnenschifffahrt verdienen es, entdeckt zu werden.“
Das Angebot der Praktikumswoche ist für die Beteiligten kostenfrei, die Gesamtkosten von fast 230.000 Euro übernehmen das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium und Bildungsministerium in diesem Jahr gemeinsam. Im Herbst haben junge Menschen und Betriebe erneut die Chance sich in Rahmen der Praktikumswochen Rheinland-Pfalz kennenzulernen. Weitere Informationen zu den Praktikumswochen gibt es im Internet unter https://praktikumswoche.de/regionen/rheinland-pfalz.