„Rheinland-Pfalz ist das Land der Chancen für Alle – und diese Chancen schaffen wir mit bester Bildung von Anfang an. Dafür stehen wir und dafür setzen wir uns ein. Der Koalitionsvertrag ist unsere Leitlinie und wir haben keine Zeit verstreichen lassen, um die Themen anzupacken und umzusetzen. Einen Großteil von dem, was uns in den Koalitionsvertrag geschrieben wurde, haben wir bereits auf den Weg gebracht. Eine bessere Unterrichtsversorgung, bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das sind nur drei Beispiele dafür, dass sich unsere Ergebnisse nach zweieinhalb Jahren sehen lassen können. Und auch die zweite Hälfte werden wir nutzen, um zielgerichtet weiter zu arbeiten. Dabei setzen wir auch weiterhin auf einen dialogorientierten Umgang mit allen an Bildung Beteiligten. Gemeinsam bringen wir das Bildungsland Rheinland-Pfalz weiter nach vorne“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig anlässlich der heutigen Halbzeitbilanz der Landesregierung.
- Die Unterrichtsversorgung hat sich in den vergangenen beiden Jahren kontinuierlich verbessert, wir haben auf Einstellung von Lehrkräften gesetzt und dabei gleichzeitig in bessere Arbeitsbedingungen für unsere Lehrerinnen und Lehrer investiert.
- Nach den Ferien konnten wir zum Schuljahresstart jeweils alle Planstellen an den Grundschulen, Realschulen plus, Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien besetzen – entgegen einem massiven Bundestrend und vor allem mit grundständig ausgebildeten Lehrkräften. Im Gegensatz zu anderen Ländern bilden wir für alle Schularten aus und es gelingt uns, die jungen Menschen auch nach der Ausbildung für eine Tätigkeit im attraktiven rheinland-pfälzischen Schuldienst zu gewinnen.
- In den kommenden beiden Jahren schaffen wir 390 zusätzliche Stellen – für Lehrerinnen und Lehrer, für Feuerwehrlehrkräfte an den Grundschulen und für Sprachförderkräfte. Darüber hinaus wächst der Vertretungspool von 1.100 festen Beamtenstellen auf mindestens 1.300 Stellen.
- Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz können weiter von einem Altersteilzeit-Modell profitieren.
- Wir haben an den Realschulen plus 1.200 Stellen für Beförderungen von Lehrerinnen und Lehrern mit dem Lehramt an Hauptschulen zur Verfügung gestellt und konnten so alle Lehrkräfte befördern, die bis zum 31. Januar dieses Jahres die Wechselprüfung II bestanden hatten. Und wir wollen, dass das auch in den kommenden Jahren so bleibt.
- Wir haben die Feriendurchbezahlung durchgesetzt! In Rheinland-Pfalz werden ab diesem Schuljahr alle Vertretungslehrkräfte auch in den Sommerferien durchbezahlt, wenn ihr Vertrag vor dem 1. März geschlossen wurde und sie bis zum Ende des Schuljahres unterrichten. Außerdem reduzieren wir die Zahl der Vertretungsverträge zugunsten von Einstellungsmöglichkeiten auf Planstellen.
- Auch der erhebliche Ausbau der Ferienbetreuung ist ein großer Erfolg der ersten Halbzeit dieser Legislatur und hilft Eltern ganz konkret bei der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Förderung der Ferienbetreuung wurde von 300.000 Euro in 2016 mehr als verdreifacht auf jetzt eine Million Euro. Im Jahr 2017 konnten 499 Angebote mit mehr als 27.000 Kindern und Jugendlichen gefördert werden, das sind fast dreimal so viele Kinder und Jugendliche, wie zuvor.
- Mehr Schulsozialarbeit: Der Ausbau der Schulsozialarbeit an rheinland-pfälzischen Schulen geht weiter voran. Die Mittel im Haushalt sind im Landesprogramm für allgemeinbildende Schulen, die den Abschluss der Berufsreife anbieten, von jährlich fünf Millionen 2016 auf sieben Millionen Euro 2018 gestiegen und im Bereich der berufsbildenden Schulen im gleichen Zeitraum von 2,58 Millionen auf jährlich 2,7 Millionen Euro. Auch die Schulpsychologie wurde erweitert: Ab 2017 um sieben Stellen auf nun insgesamt 62 Stellen.
- Wir legen einen klaren Schwerpunkt bei einer verbesserten Lese- und Sprachförderung an Grundschulen. Zum Schuljahresstart 2018/2019 ist das Programm „BISS Lesen – Lesen macht stark“ an 73 Grundschulen im Land gestartet und wird weiter ausgebaut. Das Zuhör-Programm „Ohrenspitzer plus“ startet. Und ab 2019 gibt es einen ein verbindlicher Grundwortschatz für alle Grundschulen eingeführt. Neue Aufgabenpools für Deutsch und Mathematik und das Programm „Mathe macht stark“ ergänzen die Maßnahmen.
- Bei Medienkompetenz und digitaler Bildung bleiben wir bundesweit Vorreiter! Das erfolgreiche Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ haben wir seit 2016/2017 auf die Grundschulen ausgeweitet. Inzwischen nehmen bereits 262 Grundschulen am Programm teil und jedes Jahr kommen 125 weitere Grundschulen hinzu. Leuchturmprojekte der digitalen Bildung an verschiedenen Schularten – von der Realschule plus über das Gymnasium bis hin zu berufsbildenden Schulen – unsere Initiative im Bereich der Lehrerausbildung oder zum digitalen SchulcampusRLP strahlen weit über Rheinland-Pfalz hinaus.
- Weil digitale Bildung entscheidet, gehen wir diesen Weg konsequent weiter: Den Haushaltsansatz für die digitale Bildung haben wir im Doppelhaushalt 2019/2020 auf dann 17 Millionen Euro pro Jahr mehr als verdreifacht.
- Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf braucht es auch hochwertige Ganztagsangebote an unseren Schulen. Inzwischen können Eltern in ganz Rheinland-Pfalz am Wohnort oder in zumutbarer Entfernung einen Ganztagsschulplatz für ihr Kind erhalten. Im Schuljahr 2017/2018 hatten rund 80 Prozent der allgemeinbildenden Schulen ein ganztägiges Angebot in unterschiedlichen Formen. Und der Ausbau geht kontinuierlich weiter: Seit dem Schuljahresstart 2016/2017 wurde an 19 neuen Standorten die Ganztagsschule in Angebotsform eingerichtet.
- Pädagogische Impulse für die erfolgreiche Arbeit an den Realschulen plus im Land gehen von den neuen Didaktischen Koordinatorinnen und Koordinatoren aus. Von den 48 eingerichteten Stellen an großen Realschulen plus mit über 540 Schülerinnen und Schülern sind die meisten besetzt. In einem nächsten Schritt sollen alle Realschulen plus – unabhängig von ihrer Größe – eine solche Funktionsstelle erhalten.
- An allen rheinland-pfälzischen Schulen spielt die Berufs- und Studienorientierung eine zentrale Rolle. Mit dem verpflichtenden Tag der Berufs- und Studienorientierung und der eigens entwickelten App „Zukunft läuft“ nimmt Rheinland-Pfalz deutschlandweit eine Vorreiterposition ein. Weitere Angebote wie der neue Online-Kalender für Berufs- und Studienorientierung (seit Mai 2018), die Kompetenzanalyse Profil AC (Einführung schrittweise seit Mai 2016) und das Analyseinstrument 2P für neu Zugewanderte (seit 2018 flächendeckend angeboten) ergänzen das Angebot. Dabei setzen wir ein klares Signal für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.
- Um junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, haben wir eine MINT-Strategie entlang der gesamten Bildungskette in Rheinland-Pfalz entwickelt, die bei unseren Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden große Anerkennung erfährt. Die MINT-Strategie ist in ihrer Breite und Konsequenz bundesweit einzigartig.
- Individuelle Förderung und eine Politik der Chancen verstetigen wir in unterschiedlichen Ansätzen wie dem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) für spezielle Zielgruppen: Das BVJ – I, wie Integration, das BVJ-S, wie Sprache, und das BVJ-E, das jungen Erwachsenen die Möglichkeit eröffnet, die intensive Betreuung des Berufsvorbereitungsjahres zu genießen, bieten vielfältige Chancen.
- Das Projekt „Keiner ohne Abschluss“ läuft weiter sehr erfolgreich. Im vergangenen Schuljahr konnte für knapp 90 Prozent der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen ein direkter Anschluss eröffnet werden. Deshalb haben wir entschieden, dass das Projekt ab dem Schuljahr 2019/2020 um drei weitere auf dann 13 Standorte ausgebaut wird.
- Das Angebot an Schwerpunktschulen, an denen Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam inklusiv unterrichtet werden, bauen wir kontinuierlich bedarfsgerecht aus. Im aktuellen Schuljahr haben wir 296 Schwerpunktschulen im Land. Der inklusive Unterricht wird durch die Arbeit der Förder- und Beratungszentren (FBZ) unterstützt. Im aktuellen Schuljahr gibt es 20 regionale und 3 überregionale Förder- und Beratungszentren. 2019 sollen weitere sieben FBZ hinzukommen.
- Im Sommer hat das Bildungsministerium den Entwurf zu einem Kita-Zukunftsgesetz vorgelegt. Damit wurde die erste grundsätzliche Novellierung des Kindertagesstättengesetzes seit 1991 auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf durchläuft jetzt einen breiten und offenen Dialogprozess und wird danach in überarbeiteter Form das wahrscheinlich modernste und zukunftsweisende Kita-Gesetz bundesweit.