Nach ihrem Rundgang über den „Markt der Möglichkeiten“ überreichte Brück acht Schulen aus Bad Kreuznach, Frankenthal, Kastellaun, Landau, Nastätten, Newel, Nieder-Olm und Westerburg die Zertifizierung als BNE-Schule. „Dazu gratuliere ich den Schulen ganz herzlich. Die Zertifizierung wird dazu beitragen, ihr Engagement noch sichtbarer zu machen und ist damit Wertschätzung und Ansporn zugleich.“ 98 Schulen sind damit als BNE-Schulen, weitere 120 Schulen in Rheinland-Pfalz sind Nachhaltige, Nationalpark- oder FairTrade-Schule. „Wir gehen damit die nächsten Schritte auf dem Weg zum Ziel unserer landesweiten Nachhaltigkeitsstrategie, die Zahl der im Bereich Nachhaltigkeit zertifizierten Schulen bis 2030 auf 350, mindestens jedoch auf 300 zu steigern.“
BNE soll es jedem und jeder Einzelnen ermöglichen, die Folgen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Sie berührt viele Themenbereiche wie die Umwelt- und Klimabildung, die Ökonomische Bildung, Verbraucherbildung oder die Verkehrs- und Mobilitätserziehung. Die Tagung ermöglicht ein zentrales Treffen für Vertreterinnen und Vertreter der zertifizierten BNE-Schulen im Land sowie der Partner der außerschulischen BNE und damit fachliche und pädagogische Impulse, Raum für Austausch und Vernetzung und die Präsentation von Beispiele aus der gelebten Praxis des Schulalltags.
Im Mittelpunkt stehen die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG). Bei der Novellierung des Schulgesetzes im Jahr 2020 hat das Land diese in §1 des Schulgesetzes aufgenommen, um das Verantwortungsbewusstsein von Schülerinnen und Schülern für Nachhaltigkeit nochmals zu stärken. Zwei der Ziele werden bei der Tagung in jedem Jahr besonders in den Blick genommen: In diesem Jahr sind es SDG 10, weniger Ungleichheiten, und SDG 12, nachhaltiger Konsum und Produktion. Zahlreiche Workshops greifen Fragestellungen auf wie die, was der eigene Konsum mit dem Klima der Welt zu tun habe, wie die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda und insbesondere Schulpartnerschaften als Tool für BNE genutzt werden können und wie Repair-Cafés als praktisches Bildungsformat in Schulen dienen können.
Vorzeigeprojekt der gastgebenden Puricelli-Realschule plus ist das „Grüne Klassenzimmer“, der Schulgarten, mit diversen Elementen wie Hochbeeten, der Gemüsekiste oder Einblicken in das Imkern. Dafür ist die Schule im vergangenen Jahr als BNE-Schule zertifiziert worden. „Ich möchte mich herzlich bei der Schulgemeinschaft bedanken. Sie sind nun zum zweiten Mal Gastgeber für die BNE-Landestagung. Ihre Schule ist vielfach ausgezeichnet, ihre BNE-Arbeit ist wirksam und inspiriert andere“, so die Staatssekretärin abschließend.
Als BNE-Schulen zertifiziert wurden insgesamt acht Schulen, davon zwei in der höchsten Stufe mit drei Sternen. Die Stufe richtet sich danach, in welchem Umfang die Zertifizierungskriterien erfüllt werden, wie stark also zum Beispiel die gesamte Schulgemeinschaft sich des Themas annimmt und wie kontinuierlich BNE sich im Schulalltag wiederfindet. Die zertifizierten Schulen sind:
Freien Montessori Schule Landau (***)
Die Schule hat einen eigenen Lernort Bauernhof, veranstaltet Waldtage, setzt Bienen- und Veganismus-Projekte um und priorisiert insbesondere auch die Partizipation ihrer Schülerinnen und Schüler, etwa als Klimabotschafter oder im Rahmen des Klimarats.
IGS Nieder-Olm (***)
Schülerinnen und Schüler übernehmen hier Verantwortung als Umweltbeauftragte und Green Coaches, in zahlreichen Nachhaltigkeits-AGs wird der schonende Umgang mit Ressourcen praktiziert, werden Hochbeete angelegt und gepflegt.
Grundschule Aach-Newel (**)
Die Schule produziert eigenen Strom, verfügt über ein naturnahes Gelände mit Schulwald und Kletterbäumen. Das Kollegium ist sehr engagiert und besucht zahlreiche BNE-Fortbildungen.
IGS Sophie-Sondhelm aus Bad Kreuznach (*)
An ihrer Schule sorgt die Schulmensa-AG für nachhaltiges, gesundes und regionales Essen, Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung für die Mülltrennung. Geplant ist zudem, den Innenhof zu einem „Ökozentrum“ durch die Anlage eines Schulteiches und eines grünen Klassenzimmers nachhaltig aufzuwerten.
Albert-Einstein-Gymnasium, Frankenthal (**)
Die Schulgemeinschaft setzt sich für den fairen Handel und die Partnerschaft mit Ruanda ebenso ein wie für den Schulgarten oder eine nachhaltig ausgerichtete Schülerfirma.
IGS Kastellaun (**)
Umwelt und Nachhaltigkeit spielen im Schulprofil und beispielsweise im Wahlpflichtbereich und den Arbeitsplänen der Fächer eine zentrale Rolle. Auch die schulischen Projekttage stehen im Zeichen der globalen Nachhaltigkeitsziele.
IGS Nastätten (**)
Der Schulgemeinschaft ist es ein zentrales Anliegen, ihre Schule klimaneutral fortzuentwickeln, den fairen Handel zu fördern und ein „grünes Klassenzimmer“ zu etablieren.
Konrad-Adenauer-Gymnasium Westerburg (**)
Diese Schule konnte sich bei vielen Umweltwettbewerben hervortun, weil auf Biodiversität, Beteiligung der Lernenden durch Klassenumweltsprecherinnen und -sprecher oder einen rundum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen gesetzt wird.