| Digitalisierung/Bürokratieabbau

Nie mehr nerviges Bargeldeinsammeln, stattdessen Klassenkasse online: Rheinland-Pfalz stellt Schulen als erstes Bundesland die Softwarelösung „Klassengeld“ zur Verfügung

Mit dem Bus in die Jugendherberge, von dort zu Fuß ins Museum und abends ins Theater – Wandertage, Klassenfahrten und Exkursionen gehören zum schulischen All-tag, Leider gehörte zum Alltag bisher allerdings auch das leidige Einsammeln von Eintrittsgeldern oder Fahrtkosten. Doch damit hat es in Rheinland-Pfalz bald ein Ende

Als erstes Bundesland stellt es seinen Schulen im Rahmen eines Pilotprojektes die webbasierte Softwarelösung „Klassengeld“ kostenlos zur Verfügung. Die für Lehrkräfte umständliche und zeitraubende Prozedur des Geldeinsammelns wird damit überflüssig.

Mit der Software können Geld-Sammlungen für Eintrittsgelder, Kopien oder die neue Lektüre im Deutschunterricht angelegt, übersichtlich aufbereitet und dann nachverfolgt werden. Eltern können über offene Beträge informiert werden und behalten damit stets den Überblick über Geldflüsse. Lehrkräfte erstellen auf „Knopfdruck“ Anschreiben mit allen Informationen zur geplanten Sammlung. Das aufwändige Einsammeln von Bargeld gehört damit der Vergangenheit an.

„In Rheinland-Pfalz sollen die Dinge schneller, effizienter und einfacher ablaufen, deshalb hat sich die Landesregierung den Abbau von unnötiger Bürokratie auf die Fahnen geschrieben“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer. „Das Klassengeld ist ein großartiges Beispiel, wie das im Alltag – in diesem Fall im Schulalltag – funktioniert. Eltern, Kinder, Lehrkräfte, alle werden davon profitieren. Rheinland-Pfalz steht hier im Ländervergleich an der Spitze.“

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig erklärte: „Alle Lehrkräfte und Eltern wissen: Geldeinsammeln ist ein leidiges und nerviges Thema, das viel Zeit frisst, die man in der Schule sinnvoller nutzen kann. Deshalb bieten wir den Kollegien mit dem Klassengeld eine erhebliche Arbeitserleichterung an – und auch für die Eltern wird es transparenter und einfacher.“ Einzelne Schulen im Land nutzen den Service von Klassengeld bereits und sind sehr zufrieden. Wir wollen aber, dass alle davon profitieren können. Wir sind damit das erste Land, das seinen Schulen ein solch umfangreiches Angebot macht.“

Die Vereinbarung mit der Anbieterfirma Untis hat eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren. Die Schulen werden vorab in die Arbeit mit dem System eingeführt und können bei Bedarf immer auf die Beratungsangebote des Anbieters zurückgreifen. Der Service steht allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen offen und ist selbstverständlich freiwillig nutzbar. Klassengeld bietet Schulverwaltung, Lehrkräften und den Eltern größtmögliche Transparenz bei einfacher Bedienung und hoher Sicherheit. Die Software wird mit einem bestehenden Schulkonto verknüpft, liest die Kontobewegungen aus, ordnet sie und stellt sie übersichtlich dar, kann aber selbst nichts an den Konten ändern.

„Wir wollten einen Service, der bereits an Schulen erprobt, stabil, sicher und natürlich datenschutzkonform ist“, erläuterte Ministerin Hubig weiter. „Dafür haben wir mit der in Bildungsthemen erfahrenen Firma Untis einen verlässlichen Partner gefunden. Insgesamt investiert das Land rund 1,3 Mio. Euro in das Projekt und das ist gut investiertes Geld, das unmittelbar in mehr Zeit für Unterricht und Pädagogik und weniger Verwaltungsaufwände fließt. Denn unsere Lehrkräfte sind keine Kassenwarte, sie sollen sich auf ihr pädagogisches Kerngeschäft konzentrieren können“, so die Ministerin abschließend.

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