Deshalb wirbt Rheinland-Pfalz ab sofort mit einer neuen Kampagne für den Lehrberuf. „Klick RHEIN und LAND bei uns, PFALZ du Bock hast!“, lautet die Botschaft, mit der zukünftige oder schon ausgebildete Lehrkräfte in die Klassenzimmer zwischen Betzdorf und Bad Bergzabern gelockt werden sollen. Am Freitag gab Hubig in Mainz den Startschuss für die Kampagnen-Homepage, die als zentrales Kampagnen-Element unter der Adresse www.lehrer-in.rlp.dezu erreichen ist. Entwickelt wurde die Kampagne von der Agentur Eberle & Wollweber Communications GmbH aus Koblenz zusammen mit dem Ministerium für Bildung.
„Wir wollen mit einem frischen und dynamischen Auftritt Menschen anlocken und ihnen zeigen: Das ist ein spannender und sinnvoller Beruf, da kann man etwas bewegen, da macht man jeden Tag eine wertvolle Arbeit mit und für junge Menschen. Solche Personen brauchen wir noch mehr an den Schulen in Rheinland-Pfalz“, erläuterte Hubig. Zugleich sei es aber auch das erklärte Ziel, seriös zu informieren über das Berufsfeld: „Bei aller bunten und schwungvollen Anmutung der Kampagnenmotive, der Filmclips und der Internetseite ist es mir ganz wichtig, dass unser Anliegen authentisch rüberkommt. Wir zeigen den Beruf und seine Facetten – sozusagen das pralle Leben an unseren Schulen.“
Deshalb wurde für die Filme und Fotos auch auf ein Casting professioneller Darsteller bewusst verzichtet: Die Agentur drehte und knipste stattdessen an Schulen, zu Wort kommen echte Lehrkräfte. „Wir sind sicher, dass es viel überzeugender ist, wenn für den Lehrberuf und den Weg dorthin die Menschen werben, die ihn selbst schon mit Herz ausüben“, sagte Hubig. Menschen wie zum Beispiel Alexandra Hoffmann, die als Quereinsteigerin an der Berufsbildenden Schule Wissen arbeitet und gern am Kampagne-Shooting mitwirkte: „Am meisten Spaß macht mir am Beruf als Lehrerin, dass ich jeden Tag mit Menschen zusammenarbeite und von den Lernenden die Dankbarkeit direkt zurückbekomme. Natürlich ist der Beruf manchmal auch anstrengend, aber man hat immer das Gefühl, dass man jeden Tag ein kleines Ziel erreicht hat.“
Insgesamt vier Zielgruppen sollen mit „Klick RHEIN und LAND bei uns, PFALZ du Bock hast!“ besonders angesprochen werden:
- Abiturientinnen und Abiturienten, die ins Lehramtsstudium einsteigen wollen,
- Personen mit einem abgeschlossenen Studium, die vor dem Einstieg in den Vorbereitungsdienst(Referendariat) stehen,
- Angehörige anderer Berufsgruppen, die eine neue Herausforderung suchen und sich einen Quer- oder Seiteneinstieg vorstellen können, und
- ausgebildete Lehrkräfte, für die ein Wechsel der Schulart oder ein Standortwechsel nach Rheinland-Pfalz eine attraktive Option ist.
„Für alle vier Zielgruppen haben wir Filme erstellt, in denen angehende und fertige Lehrkräfte erzählen, welchen Weg sie in Rheinland-Pfalz gehen und warum er sich lohnt“, berichtete Hubig. „Auf der Internetseite kann man sich auch durch einen spielerischen Test hangeln und findet dann für die jeweilige Zielgruppe die gewünschten Informationen: über Wege und Chancen, über rechtliche Voraussetzungen, über Institutionen wie die Universitäten und die Studienseminare.“
Die Homepage ist Dreh- und Angel- und Startpunkt der Kampagne, die in den kommenden Monaten mit Social-Media-Aktivitäten und noch zu entwickelnden weiteren Formaten digital und analog fortgesetzt werden soll. Denn die Ministerin betont, dass eine gute Unterrichtsversorgung eine Daueraufgabe von höchster Priorität bleibt: „Wir sind im Ländervergleich gut aufgestellt und wollen das auch bleiben – und dafür müssen wir weiter investieren. Zum einen in Werbung für den lohnenswerten Beruf, zum anderen aber auch in gute Rahmen- und Arbeitsbedingungen. Rheinland-Pfalz hat mit die kleinsten Grundschulklassen, gibt Studierenden Vorabzusagen, verbeamtet Lehrkräfte regelhaft und ein durchlässiges System bietet immer wieder neue Berufswege.“
Dass das bereits gut funktioniere, zeigen nicht nur alle die vollständig besetzten Planstellen, sondern beispielhaft auch die aktuellsten Zahlen vom Länderaustauschverfahren: Beim letzten Tauschverfahren gab es 374 Anträge auf Übernahme nach Rheinland-Pfalz, während 267 Lehrkräfte einen Versetzungsantrag in ein anderes Bundesland gestellt haben.