Fördermittel fließen beispielsweise in Neubauten, Umbauten, Erweiterungen oder werden für den Brandschutz und den Ausbau der Barrierefreiheit genutzt. Insgesamt nimmt das Land in diesem Jahr 83 neue Projekte in das Landesschulbauprogramm auf. Damit werden derzeit landesweit 214 Schulbauvorhaben gefördert.
„Schulgebäude gehören in der Regel den Kommunen, die für deren Bau und Instandhaltung zuständig sind. Gute Bildungspolitik und damit die Sicherstellung guter Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen der Kinder und Jugendlichen ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aus diesem Grund unterstützt das Land die Städte und Gemeinden dabei, nötige Investitionen an ihren Schulen zu stemmen. Davon profitiert die gesamte Schulgemeinschaft. Denn klar ist: In einer schönen Umgebung lernt es sich besser – und macht das Arbeiten mehr Spaß. Und ich bin überzeugt: Wer mit positiver Stimmung in die Schule geht, lernt und lehrt dort besser“, erklärte Hubig.
Die finanzielle Unterstützung kommt kommunalen wie privaten Schulträgern zugute. Entscheidend für eine Landesförderung ist der nachgewiesene dauerhafte Bedarf für das Projekt sowie die Finanzkraft des Schulträgers.
Zukunftsfähige Lehr- und Lernbedingungen für das Lernen von Morgen
„Moderne Schulbauten eröffnen innovative und flexible Lern und Lebensräume. Sie sind nachhaltig, barrierefrei und ermöglichen den Einsatz digitaler Medien. Sie sind gemeinsame Lebensorte, an denen sich alle gut aufgehoben fühlen. Sie sind so eingerichtet, das Lernen und Lehren Spaß macht. Mit der nun in Kraft getretenen neugefassten Schulbaurichtlinie und der jährlichen Förderung machen wir unsere Schulen fit für die Zukunft“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Die 83 neuen Projekte stehen symbolisch für zukunftsgewandte Bildungslandschaften; sie sind somit Teil der Veränderungs- und Weiterentwicklungsprozesse unserer Schulen. Hier einige ausgewählte Beispiele für besondere Bauprojekte:
Grundschule Mutterstadt Pestalozzi-Schule
Ein Projekt in Mutterstadt zeigt, dass verschiedene Förderstellen des Landes effizient zusammenarbeiten und sich Förderungen gut ergänzen. Das Gesamtprojekt „Kindercampus Mutterstadt“ wird gefördert durch die Städtebauförderung, durch die Investitionskostenförderung und durch das Landesschulbauprogramm. Die Pestalozzi-Grundschule wird dabei um vier Klassenräume und vier Betreuungsräume in einem Neubau und um eine Mensa erweitert. Die Zugänge der Neubauten erfolgen über den Schulhof, der dadurch die Funktion als zentrale Mitte einnimmt. Der Neubau von Mensa und Kindertageseinrichtung wird entlang der Pestalozzistraße liegen, schafft eine klare Trennung zwischen Straßen- und Gartenbereich und gliedert sich in zwei Teile: Die Mensa beziehungsweise Aula liegt zwischen der bestehenden Turnhalle und der Kita, orientiert sich zum Schulhof und wird von da aus auch erschlossen. Die Kita passt sich der kleinteiligen Umgebungsbebauung mit drei „Häusern“ an und orientiert sich mit seinen Gruppenräumen zum Grün hin. Für das Holen und Bringen der Kinder und das Anliefern für die Küche wird auf dem Eckgrundstück eine PKW-Haltezone eingerichtet. Dort befinden sich auch die Stellplätze für die Kita. Im Erdgeschoss der Schule sind zwei Betreuungsräume, ein teilbarer Mehrzweckraum und Nebenräume wie Arzt-/Elternsprechzimmer, Schulsozialarbeit, Lehrmittelraum, WC-Anlage und Technikraum beheimatet. Im ersten Obergeschoss sind vier Klassenzimmer und zwei Betreuungsräume untergebracht. Für die Maßnahme steht nach abschließender Bearbeitung eine voraussichtliche Förderung in Höhe von 595.000 Euro im Landesschulbauprogramm 2024 zur Verfügung.
Immanuel-Kant-Gymnasium Pirmasens
Im Immanuel-Kant-Gymnasium Pirmasens wird mit Blick auf die pädagogischen Anforderungen umgebaut und der naturwissenschaftliche Bereich modernisiert. Die Fachbereiche der Naturwissenschaften werden neu aufgeteilt: Chemie- und Physikräume mit Vorbereitungs- und Sammlungsräumen werden nach den aktuellen Richtlinien räumlich angepasst und entsprechend ausgestattet. Weiterhin werden die Physikräume vergrößert. Die Bücherei wird als Aufenthaltsraum für die Oberstufe genutzt. Der Werkraum erhält eine Doppelnutzung für das Fach Kunst und Biologie. Die Umbaumaßnahme betrifft in den zuvor genannten Bereichen den Austausch aller Boden-, Wand- und Deckenbeläge. Ableitfähige -, feuerfeste-, abwaschbare und chemieresistente Oberflächen werden verwendet. Ebenso werden Klassensäle, Neben- und Vorbereitungsräume neu möbliert. Experimentiertische, mobile Arbeitsplätze, mobiles Digestorium sowie Energietower für Tischgruppen werden angeschafft. Durch die Maßnahme wird ein zeitgemäßer und innovativer Unterricht ermöglicht. Notausgänge in der Fassade werden ergänzt, veraltete Fenster ausgetauscht und die Verschattung und Verdunklung für eine verbesserte und modernere Lern- und Experimentiersituation erneuert.
Marie-Curie-Realschule plus Bad Marienberg
Die Lehrküche an der Marie-Curie-Realschule plus Bad Marienberg entspricht aufgrund ihres Alters von mehr als 30 Jahren nicht mehr den heutigen Standards und muss dringend erneuert werden. Dies beinhaltet neue Wasseranlagen, elektrische Anlagen, den Einbau lüftungstechnischer Anlagen, einen neuen Bodenbelag und neue Deckenbekleidungen sowie Küchenzeilen einschließlich aller technischer Gerätschaften. Mit der Förderung aus Schulbaumitteln werden die heutigen Anforderungen an eine moderne und den aktuellen Hygienevorschriften am Schulzentrum in Bad Marienberg gerecht.
Berufsbildende Schule Cochem
In der Berufsbildenden Schule Cochem ist die Metallwerkstatt veraltet und einige Maschinen sind aus Gründen des Unfallschutzes außer Betrieb. Die Räume sollen im Zuge der Baumaßnahmen zeitgemäß ertüchtigt und mit modernen Maschinen ausgestattet werden. Die Raumaufteilung innerhalb der Werkstatt wird dabei so verändert, dass neue Werkzeuge und Maschinen aufgestellt werden können und eine gleichzeitige Nutzung der Räumlichkeiten von zwei Schulklassen möglich wird. Das hohe Eigengewicht einzelner Maschinen führt dazu, dass in Teilbereichen die Geschossdecke statisch nachgerüstet werden muss. Als Partner der dualen Ausbildung arbeitet die BBS Cochem bereits eng verknüpft mit den Ausbildungsbetrieben der HWK und der IHK zusammen. Die Neugestaltung der Metallwerkstatt ist deshalb eine starke Signalwirkung und unterstreicht das Engagement, sich zukunftsgerichtet aufzustellen.
„Die gute Kooperation zwischen dem Land und den Kommunen ist gerade hier besonders wichtig. Die Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern auch eine wichtige Begegnungsstätte für die Gemeinden. Die mehr als 65 Millionen Euro sind hier ganz richtig investiert, um Schulen zu dem Lern- und Erfahrungsraum zu gestalten, der sie sind“, sagt Ministerin Hubig abschließend.
Weitere Informationen zum Landesschulbauprogramm finden Sie online unter: https://bildung.rlp.de/schulbau/schulbauprogramm.