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Aller Anfang kann leichter werden – Ministerpräsident Schweitzer und Bildungsministerin Hubig besuchen Programm „FirstClass“ in der Mainzer Goetheschule

„Rheinland-Pfalz ist in Sachen Bildungsgerechtigkeit ganz vorne. Kein anderes westdeutsches Bundesland gewährt so gute Aufstiegschancen, das zeigt eine Studie des Ifo-Instituts aus dem vergangenen Jahr. Daran arbeiten wir weiter und bauen die Hilfe dort aus, wo sie am besten wirkt, am Anfang in der Kita, beim Übergang in der Grundschule. Zu unseren vielfältigen Maßnahmen gehört das Startchancenprogramm, die massiv ausgebaute Sprachförderung, die zusätzliche Stunde Deutsch in der zweiten Klasse und die Kita-Milliarde für frühkindliche Bildung. Ein weiterer Mosaikstein in einem großen Bild von Bildungsgerechtigkeit ist das Programm ,FirstClass – erstklassig starten‘, das wir in einem ersten Schritt an 30 Grundschulen eingerichtet haben“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer beim Besuch der Goetheschule in Mainz, die an diesem Programm teilnimmt. Gemeinsam mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig machte er sich in einer ersten Klasse ein Bild davon, wie „FirstClass“ in der täglichen Schulpraxis abläuft.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig stehen im Hintergrund und beobachten die Arbeit der Lehrerin mit den Kindern an der Goethe-Schule.

Gute Bildung sei von Anfang an der entscheidende Faktor, um das Aufstiegsversprechen in unserer Gesellschaft wahr werden zu lassen. „Deshalb ist es das Ziel dieser Landesregierung, dass jedes Kind im Leben durch Bildung vorankommen kann. Dabei darf es niemals eine Rolle spielen, wo ein Kind herkommt und wie viel Geld seine Eltern verdienen. Jedes Kind in Rheinland-Pfalz muss eine Chance haben und soll diese auch bekommen“, betonte der Ministerpräsident. Das Programm „First Class“ passe hervorragend zu Rheinland-Pfalz, denn gerechte Bildung sei ein Markenkern dieser Landesregierung.

Auf die „Vorläuferfähigkeiten“ kommt es an

Erst sprechen, wenn man drangenommen wird, Silben erkennen, wenn man dabei in die Hände klatscht, eine Schere richtig halten, ein Lineal richtig benutzen – beim Sprung von der Kita in die Grundschule kommen auf Kinder viele kleine und große neue Dinge zu. Manche Kinder schaffen das spielend leicht, andere brauchen bei diesen Tätigkeiten – in der Bildungsfachsprache „Vorläuferfähigkeiten“ genannt – zusätzliche Unterstützung. Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig berichtete, dass das Land für „FirstClass“ zunächst 30 Grundschulen in herausfordernder Lage ausgewählt hat, aber auch ein weiterer Ausbau schon ins Visier genommen wurde. An diesen Schulen sind besonders viele Kinder, die besondere Unterstützung brauchen. „Kinder bringen ganz individuelle Stärken und Entwicklungspotentiale mit, wenn sie in die Schule kommen. Lehrkräfte wissen das und gehen darauf ein“, erklärte Hubig. „Aber weil die Heterogenität in den Klassen immer mehr zunimmt, muss diese Differenzierung in der schulischen Bildung heute weitergehen als noch vor 15 oder 20 Jahren. Das ist die Kernidee dieses Programms: gezielte individuelle Förderung für die Kinder, die sie besonders brauchen.“

Schulleiterin Dominique Goebel erklärte: „Das Programm ,FirstClass‘ ist genau auf die Bedürfnisse unserer Erstklässlerinnen und Erstklässler abgestimmt und bereichert unsere Schule in besonderer Weise. Es setzt an den Vorläuferfähigkeiten an und fördert gezielt den Erwerb sprachlicher und mathematischer Grundkenntnisse, sodass unsere Kinder nachhaltig profitieren. Wir beobachten, wie schnell sie durch die intensive Förderung Fortschritte machen und mit Freude lernen. Die Unterrichtseinheiten sind spielerisch aufgebaut: Gemeinsam wird erzählt und gesungen, gebastelt und gezählt. Übungsschwerpunkte werden zusammen mit den Klassenleitungen gesetzt, um eine passgenaue Förderung sicherzustellen. Für uns ist das Programm ,FirstClass‘ ein wundervoller Weg, gemeinsam zu wachsen.“

Auch beim Schulträger, der Stadt Mainz, findet das Programm positiven Anklang. „Das ‚FirstClass‘-Programm ist ein wichtiger Schritt, um allen Kindern einen guten Start zu ermöglichen und ihre individuellen Potenziale von Anfang an zu fördern“, sagt der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase. „Ich freue mich sehr, dass mit der Goetheschule und der Ludwig-Schwamb-Schule gleich zwei Mainzer Grundschulen von diesem sinnvollen Projekt profitieren.“

„Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit", sagt der Mainzer Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch. „Das ‚FirstClass‘-Programm hilft uns, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder einzugehen und die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulstart zu schaffen. Es ist entscheidend, dass jedes Kind, unabhängig von seinen sozialen Hintergründen, die Unterstützung erhält, die es für einen erfolgreichen Bildungsweg braucht.“

„FirstClass“ – so funktioniert das Programm

Im Programm „FirstClass“ erhalten die 30 Grundschulen zusätzliches pädagogisches Personal (jeweils eine halbe Stelle) und Materialien, um Kindern im Anfangsunterricht basale Fähigkeiten und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Das Programm baut auf der Arbeit in Kitas auf und zielt darauf ab, fehlende Vorläuferfähigkeiten schneller aufzuarbeiten. Acht der beteiligten Grundschulen bereiten sich zudem auf die Einrichtung jahrgangsgemischter Klassen im Anfangsunterricht vor. In diesen Klassen sind immer Kinder aus unterschiedlichen Jahrgängen, was eine flexible Lernumgebung ermöglicht.

Schulen, die an diesem Programm teilnehmen, erhalten zusätzliche Unterstützung für die organisatorischen und pädagogischen Vorbereitungen. Das Programm wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert, mit dem Ziel, sie in den kommenden Jahren auf weitere Grundschulen auszuweiten. Es ergänzt den Neun-Punkte-Plan des Landes mit speziellen Maßnahmen für die ersten beiden Schuljahre der Grundschule und tragen so zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit bei.

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