| Klausurtagung in Mainz

A-Länder fordern schnelle Klarheit beim DigitalPakt 2.0

Ob Digitalisierung oder datengestütztes Lernen, ob Übergang von der Kita in die Grundschule oder die Aufstellung der Schulen für die Welt im 21. Jahrhundert – wichtige aktuelle Themen der Bildungspolitik kamen bei der Klausur der Ministerinnen und Minister der A-Länder am Donnerstag und Freitag in Mainz zur Sprache.

Auf Einladung der A-Koordinatorin der KMK, der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, diskutierten die Ministerinnen und Minister sowie Staatssekretärinnen und Staatssekretäre aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz zwei Tage lang über zentrale bildungspolitische Themen und Projekte.

Die Runde betonte die besondere Bedeutung von gerechten Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen ihrer Elternhäuser: „Wenn wir uns fragen, warum Kinder mit prekären Startbedingungen es immer noch besonders schwer haben, eine gute Bildungslaufbahn einzuschlagen, dann müssen wir in Zukunft weg von der Migrationsdebatte und hin zum eigentlichen Problem: Armut. Arme Kinder – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund – haben ungleich schwierigere Startvoraussetzungen und gerade ihnen und ihren Familien müssen wir mehr als anderen unter die Arme greifen.“ Vor diesem Hintergrund sei das von Bund und Länder beschlossene Startchancenprogramm ein großer Schritt in die richtige Richtung, weil es genau die Kinder und Schulen fördere, die Unterstützung am Dringendsten benötigen. Hubig verwies zudem auf das Projekt der Familiengrundschulzentren („FamOS“), das in den drei rheinland-pfälzischen Städten Ludwigshafen, Koblenz und Wittlich angelaufen ist und Eltern in besonderer Weise in die pädagogische Arbeit einbindet.

Zudem stellte Hubig die rheinland-pfälzische Initiative „Schule der Zukunft“ vor. An der im Jahr 2021 gestarteten, aus den Schulen erwachsenden Entwicklungsinitiative nehmen mittlerweile fast 100 Schulen aller Schularten teil. Mit individuell gewählten Projekten suchen diese ausgewählten Schulen Antworten auf die Frage, wie sich Schulen nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich verändern müssen, um ihre Schülerinnen und Schüler fit für die Zukunft zu machen. Ausprobiert wird hier u. a. das Lehren und Lernen in neuen, offenen Lernräumen, Lernlaboren oder Lernlandschaften, aber auch mit individualisierten und anders rhythmisierten Lernformen wird gearbeitet. Zudem probieren Schulen alternative Leistungsnachweise statt Noten und Klausuren aus.

Mit Blick auf den seit längerer Zeit diskutierten DigitalPakt 2.0 und die heute verkündete Einigung über den Bundeshaushalt forderten die Ministerinnen und Minister der A-Länder vom Bund, schnelle Klarheit zu schaffen. Die Länder bräuchten hier dringend Planungssicherheit. Um den Digitalisierungsschub aus dem ersten DigitalPakt Schule zu verstetigen und die Schulen weiterzuentwickeln, sei das Nachfolgeprogramm weiterhin von sehr großer Bedeutung. Die Verhandlungen mit dem Bund müssten deshalb so schnell wie möglich zu einem positiven Ende geführt werden und der Bund sich in angemessener finanzieller Höhe von mindestens 1,3 Milliarden Euro engagieren, so der einhellige Standpunkt der A-Länder.

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