Die Zukunft im Blick - Eine gemeinsame MINT-Strategie für Rheinland-Pfalz

Die MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sind Zukunftsfächer. Denn sie tragen entscheidend zum Erfolg des Bildungs-, Wirtschafts- und Forschungsstandorts Rheinland-Pfalz bei und bieten jungen Menschen außerdem hervorragende Berufsperspektiven. Fachkräfte im Bereich Ausbildung und Studium werden im MINT-Bereich schon heute dringend gesucht.

Für Phänomene, Experimente und Erklärungen begeistern sich Kinder früh und stark. Dennoch beginnen am Ende ihrer Schullaufbahn viele, insbesondere Mädchen und junge Frauen, keine MINT-Ausbildung bzw. kein MINT-Studium. Interesse, Wissen und Zuversicht sind hier die Ansatzpunkte, an denen MINT entlang der gesamten Bildungskette gestärkt werden kann.

Rheinland-Pfalz möchte früh für MINT begeistern und mehr junge Menschen, Mädchen und Jungen gleichermaßen, für MINT-Berufe oder Studiengänge gewinnen und Ihnen Einblicke in die Praxis ermöglichen.

Im Rahmen der MINT-Strategie werden in Rheinland-Pfalz schon seit Ende 2016 vielfältige Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette von der Kindertagesstätte bis zu den Hochschulen zur Stärkung der MINT Bildung umgesetzt. Das Ministerium für Bildung setzt sich im Rahmen seiner  MINT-Strategie "mint läuft - Entdecken - Entwickeln - Zukunft gestalten" - intensiv und nachhaltig für eine passgenaue MINT-Förderung entlang der gesamten Bildungskette für alle Regionen in Rheinland-Pfalz ein. Ziel ist es, Rheinland-Pfalz zu einem starken MINT-Land zu machen.

Um eine solche Strategie gemeinsam mit allen relevanten Partnerinnen und Partnern zu entwickeln, hat das Bildungsministerium einen Runden Tisch „MINT“ mit Akteurinnen und Akteuren aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft etabliert. Dazu gehören auch die 17 Partnerinnen und Partner des Ovalen Tisches zur Fachkräftesicherung aus Landesregierung, Kammern, Verbänden, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sowie zahlreiche weitere Institutionen. Der Runde Tisch ermöglicht einen jährlichen  Austausch zwischen allen Partnerinnen und Partnern, die in Rheinland-Pfalz – und darüber hinaus – MINT machen.

Die MINT-Geschäftsstelle des Landes hat 2018 ihre Arbeit aufgenommen. Sie gestaltet die Fördermaßnahmen für MINT-Regionen und MINT-Projekten aus, ist erste Ansprechpartnerin für alle MINT-Akteurinnen und -Akteure in Rheinland-Pfalz und sorgt für Wissens- und Erfahrungstransfer. Ihre Aktivitäten werden durch das Ministerium für Bildung, das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Ernährung und Mobilität, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit gefördert. Ziel ist der Auf- und Ausbau von Netzwerkstrukturen und die Umsetzung innovativer, regionaler Projekte zur Stärkung der MINT-Bildung in Rheinland-Pfalz.

Eine Übersicht über die Handlungsfelder der MINT-Strategie sowie über die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen finden Sie auf den Seiten des Bildungsservers Rheinland-Pfalz.

Das Kind als Forscher und Entdecker

Eine Gruppe Kinder schauen durch die Lupe auf ein Blatt

Auch in den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz ist MINT ein wichtiges Thema. Dort wird das Kind als Forscher und Entdecker verstanden, als aktiv lernend, das in der Auseinandersetzung mit der Umwelt Sinn und Bedeutung sucht. Die Themenfelder „Mathematik – Naturwissenschaft – Technik“ werden in den Empfehlungen in einem eigenen Kapitel aufgegriffen und erläutert. Dort ist festgehalten, dass das Experimentieren und Erklären von naturwissenschaftlichen Phänomenen ein Bestandteil des pädagogischen Alltags sein soll. Kinder beobachten naturwissenschaftliche Phänomene in ihrem Alltag, sie suchen sich Erklärungen dazu, sie wollen herausfinden und forschen, sie wollen Anregungen zum Weiterdenken durch Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrerinnen und Lehrer erhalten. Sie möchten sich mit ihren eigenen „Forschungsergebnissen“ auseinandersetzen und diese präsentieren. Einfach gesagt: Kinder sind neugierig in Bezug auf ihre Welt. Diese Neugier zu fördern und zu befriedigen ist ein wichtiger Teil der professionellen Arbeit in Kindertagesstätten.

MINT in der Schule

zwei Schüler in Schutzkleidung forschen

Aus Alltagserfahrungen und der direkten Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt entwickeln Kinder bereits früh erste Vorstellungen von naturwissenschaftlichen Phänomenen und Zusammenhängen. Diese Vorerfahrungen und vor allem die Neugier der Kinder gilt es aufzugreifen, zu bestärken und weiterzuentwickeln. In der Grundschule sollen hierbei neben fachlichen Zusammenhängen auch naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen thematisiert werden. Hierzu wurde im Rahmen der MINT-Strategie beispielswiese das Praxishandbuch "Naturwissenschaftliche Inhalte im Sachunterricht" entwickelt. Zudem gibt es zahlreiche ergänzende Angebote, um die MINT-Bildung in der Grundschule zu vertiefen und Anschlussfähigkeit im Hinblick auf den naturwissenschaftlichen Unterricht in der weiterführenden Schule herzustellen.

Im Sekundarbereich wird die MINT-Bildung in allen Schularten weiter vertieft und zunehmend ausdifferenziert. In Kooperation mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern wurde ein breit gefächertes Angebot an Unterstützungsmaßnahmen aufgebaut, welches kontinuierlich erweitert wird. Hierbei zielen die Maßnahmen nicht nur auf den Fachunterricht, sondern auch auf außerunterrichtliche Aktivitäten und fächerübergreifende Projekte ab. 

Über die gesamte Schulzeit sollen somit Kinder und Jugendliche frühzeitig und nachhaltig für MINT begeistert werden, mehr Jugendliche und insbesondere Mädchen für MINT-Berufe oder Studiengänge gewonnen sowie Einblicke in die Praxis zu ermöglicht werden. 

Eine Übersicht über die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen entlang der Bildungskette finden Sie hier.