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Von Homer und Meerschweinchen: Landeswettbewerb für alte Sprachen zeigt, wie aktuell Latein und Altgriechisch sind

Was hat Homers Odyssee mit einem Meerschweinchen zu tun? Einige der über 500 Schülerinnen und Schüler, die dieses Jahr beim 31. Landeswettbewerb „Certamen Rheno-Palatinum“ teilgenommen haben, kennen die Antwort.

„Der Bestseller Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen von Rick Riordan stellt einen Bezug zu Homers Odyssee her. Was bei Homer die Schweine, das sind bei Riordan die Meerschweinchen. An diesem Beispiel, aber auch an vielen anderen Stellen und nicht zuletzt an der regen Teilnahme der Schülerinnen und Schüler zeigt sich, wie aktuell Latein und Altgriechisch sind“, sagte Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann im Vorfeld der Preisverleihung im Koblenzer Rathaus. Insgesamt 572 Oberstufenschülerinnen und -schüler haben sich im laufenden Schuljahr beteiligt. Ausgezeichnet wurden heute 19 von ihnen, die die Fachjury in den ersten beiden Runden des dreistufigen Wettbewerbs überzeugt haben. Der Sprachenwettbewerb wird vom Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Altphilologenverbandes (DAV) und vom Bildungsministerium getragen. Er findet seit 1982 statt, seit 1991 jährlich.

In der ersten Runde des dreistufigen Wettbewerbs absolvierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Klausur, 459 davon in Latein und 113 in Griechisch. „In Griechisch haben wir in diesem Jahr 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als 2016 – das zeigt, dass sich junge Menschen für die alten Sprachen begeistern können“, so Dr. Klaus Sundermann, der den Staatssekretär bei der Feierstunde vertrat. In der zweiten Stufe des Wettbewerbs fertigten 24 Schülerinnen und Schüler eine umfangreiche Hausarbeit an (17 in Latein und sieben in Griechisch). In Latein beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler diesmal zum Beispiel mit dem Ethos der Ärzte in der römischen Antike und verglichen es mit dem Selbstverständnis heutiger Medizinerinnen und Mediziner. 

„Alle Preisträgerinnen und Preisträger haben die antiken Texte analysiert, interpretiert und bewertet. Sie haben gezeigt, dass die Inhalte der römischen und griechischen Philosophie und Literatur noch heute von Bedeutung sind“, sagte Dr. Sundermann und übermittelte den Lehrkräften für ihr großes Engagement den Dank des Staatssekretärs: „Ihnen ist es zu verdanken, dass sich Kinder und Jugendliche weiter für Latein und Griechisch begeistern. Sie motivieren ihre Schülerinnen und Schüler dazu, bei diesem zeitintensiven und anspruchsvollen Wettbewerb teilzunehmen. Die Teilnehmerzahl und die hohe Qualität der eingereichten Beiträge ist Ausdruck Ihrer erfolgreichen Arbeit.“ Auch bundesweit gesehen sei Rheinland-Pfalz im Bereich der altsprachlichen Wettbewerbe bestens aufgestellt. 

In der ersten Stufe des Wettbewerbs erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger Geldpreise bis zu 250 Euro sowie Sachpreise, in der zweiten Stufe Geldpreise bis zu 500 Euro. Die besten acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich nun in der dritten Stufe einem Kolloquium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Bei Erfolg werden bis zu drei von ihnen in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kolloquiums sind:

Viola Herschbach, Gymnasium am Kaiserdom Speyer
Lara Jakoby, Regino-Gymnasium Prüm
Florian Kehrein, Gymnasium an der Stadtmauer Bad Kreuznach
Philipp Müller, Max-Planck-Gymnasium Trier
Luisa Orth, Gymnasium am Kaiserdom Speyer
Christoph Ribbe, Stefan-George-Gymnasium Bingen
Frederick Riemenschneider, Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier
Benedikt Wille, Theodor-Heuss-Gymnasium Ludwigshafen

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