„Wir sind unheimlich stolz auf Nora und freuen uns riesig über ihren Erfolg und die beeindruckende Leistung, die dahintersteckt“, gratulierte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig der talentierten Nachwuchswissenschaftlerin. „Nora hat sich unter rund 4.500 Schülerinnen und Schülern in vier Runden bis ins Nationalteam vorgearbeitet und sich nun auch auf internationaler Ebene beweisen können. Das spricht nicht nur für ihr Wissen und ihre Begabung, sondern auch für ihre Disziplin und Einsatzbereitschaft. Eine solche Leistung parallel zum Schulalltag unter erschwerten Corona-Bedingungen zu vollbringen, verdient größten Respekt.“
Begonnen hatte Nora Trappens Weg zur Bronzemedaille schon am 1. November 2020 mit der ersten Stufe des zum 18. Mal ausgetragenen bundesweiten IJSO-Wettbewerbs. Danach wurden in verschiedenen Prüfungsformaten – Klausuren, Multiple-Choice-Tests oder praktische Arbeiten – die Anforderungen immer weiter gesteigert, bis sie schließlich deutlich über dem im Schulalltag vermittelten Stoff lagen.
In der hybriden Finalrunde mussten Nora und ihre fünf Teamkollegen innerhalb von zehn Tagen in Kiel zwei theoretische Klausuren und eine Laborklausur ablegen. Die Aufgaben und Experimente hatten oftmals einen Sachbezug zum arabischen Gastgeberland der diesjährigen IJSO: So wurde der Zuckergehalt von Datteln untersucht oder das Fahrverhalten von Sandbuggys analysiert. Eine Aufgabe beschäftigte sich mit der Frage, was passiert, wenn traditionelle arabische Fliesen mit verdünnter Säure behandelt wird.
Nora Trappens herausragender Erfolg freue sie besonders, sagte Ministerin Hubig, weil Rheinland-Pfalz in den MINT-Fächern seit Jahren große Anstrengungen unternimmt, um vor allem Mädchen in Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften zu fördern. „In Rheinland-Pfalz haben wir bereits 2016 die MINT-Strategie ins Leben gerufen, die in den vergangenen fünf Jahren dafür gesorgt hat, dass Rheinland-Pfalz sich auf den Weg macht, ein starkes MINT-Land zu werden. Was als Initiative begonnen hat, hat sich zu einer landesweiten Strategie ausgewachsen, die nicht nur bundesweit, sondern auch international für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Künftig wird unser Fokus darauf liegen, Mathematik und Biotechnologie noch stärker zu fördern sowie Mädchen und junge Frauen für die MINT-Fächer zu begeistern.“
„Wir freuen uns, dass alle Schülerinnen und Schüler des deutschen Teams mit einer Medaille ausgezeichnet wurden“, berichtet die neue Geschäftsführerin der IJSO, Dr. Felicitas Niekiel. „Die Medaillen sind schon mit dem Flugzeug unterwegs nach Deutschland.“
Hintergrund IJSO
Die Internationale Junior Science Olympiade (IJSO) ist ein bundesweiter Schülerwettbewerb, der fächerverbindend naturwissenschaftliche Nachwuchsförderung ab Klasse 5 bietet. Die Altersgrenze liegt bei 15 Jahren. Das nationale Auswahlverfahren, das vom Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel durchgeführt wird, erstreckt sich über vier Runden, von denen die vierte im Rahmen einer einwöchigen Veranstaltung auf Bundesebene stattfindet. Am Ende bilden die bundesweit sechs besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die deutsche Nationalmannschaft. Der internationale Wettbewerb besteht aus zwei theoretischen und einer praktischen Prüfung im Team und umfasst Aufgaben aus den Fachbereichen Biologie, Chemie und Physik. Das nationale Auswahlverfahren wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.