| Schule/Medienkompetenz

Rheinland-Pfalz begrüßt digitale Bildungsoffensive des Bundes – Umfassendes Engagement des Bundes nötig

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, hat heute eine „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ vorgestellt, mit der digitale Bildung in den Schulen bundesweit vorangebracht werden soll. Der Bund kündigt dabei für die nächsten fünf Jahre bis zu fünf Milliarden Euro zur Schaffung digitaler Infrastruktur in Schulen an. Die Länder sollen die entsprechenden pädagogischen Unterrichtskonzepte erarbeiten, gemeinsame technische Standards etablieren und die Lehrerbildung so ausgestalten, dass der Einsatz digitaler Medien im schulischen Alltag realisiert werden kann.

Dazu erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Die Ankündigung des Bundes, für die digitale Bildung in Schulen erhebliche Finanzmittel bereitzustellen, begrüßen wir. Aber es reicht nicht, sich nur auf die digitale Infrastruktur zu konzentrieren. Für eine optimale Lernatmosphäre braucht es vor allem auch moderne Schulgebäude und umfassende Ganztagsangebote. Länder und Kommunen sind hier in den letzten Jahren bereits große Schritte vorangekommen.“ Nun sei es an der Zeit, dass der Bund seinen Teil zur Beschleunigung der Schulmodernisierung beitrage. „Ich fordere den Bund auf, die Rosinenpickerei zu beenden und sich gemeinsam mit Ländern und Kommunen auf ein Gesamtkonzept zu verständigen“, forderte die Ministerpräsidentin. „Deshalb werden wir unsere Bemühungen zur Abschaffung des Kooperationsverbots fortführen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

“Der Vorschlag der Bundesministerin zum Digitalpakt müsse nun darauf überprüft werden, ob Artikel 91c Grundgesetz trage“, unterstrich Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Darüber hinaus betonte Ministerin Hubig die große Bedeutung von Digitalisierung in der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik: „In den Schulen in Rheinland-Pfalz fördern wir die digitale Bildung bereits umfassend seit 2007 mit dem Landesprogramm ‚Medienkompetenz macht Schule‘. Zum laufenden Schuljahr ist die Vermittlung digitaler Kompetenzen zusammen mit der geeigneten Ausstattung jetzt auch an Grundschulen gestartet, nachdem so gut wie alle weiterführenden Schulen erreicht wurden.“

Auch in der Kultusministerkonferenz (KMK) werde derzeit eine Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ erarbeitet, um das weitere gemeinsame Vorgehen festzulegen. Darin bekennen sich die Bildungsministerinnen und -minister dazu, Reformen in der Lehrplanentwicklung und der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung einzuleiten, um jungen Menschen digitale Bildung zu vermitteln. 

„Ziel wird es in den kommenden Jahren sein, Online Lehren und Lernen mit digitalen Lehr- und Lernmitteln als Standard an allen weiterführenden Schulen umzusetzen und digitale Kompetenzen als verpflichtende Module in der Aus-, Fort,- und Weiterbildung von Lehrkräften zu verankern. Diese Zielsetzung steht auch im Koalitionsvertrag der Landesregierung und dazu können wir das Geld, das der Bund bereitstellen will, natürlich gut gebrauchen“, so die Ministerpräsidentin und die Bildungsministerin abschließend. 

Informationen zum Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“

Rheinland-Pfalz steht beim Einsatz digitaler Medien und einer umfassenden Medienkompetenzförderung von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern im bundesweiten Vergleich weit vorne, was zuletzt auch von der in der BMBF-Strategie erwähnten Studie der Telekom-Stiftung bestätigt wurde. Seit 2007 haben sich 580 weiterführende Schulen als Medienkompetenzschulen qualifiziert und die informationstechnische Ausstattung der Schulen wurde mit mehr als 20 Millionen Euro gefördert. Damit hat das Land den Schulen mehr als 1.500 Interaktive Whiteboards und fast 13.000 Notebooks oder Tablet-PCs zur Verfügung gestellt. Rund 63.000 Lehrkräfte wurden für den Medieneinsatz im Unterricht fortgebildet. Das Lehren und Lernen mit digitalen Medien wird im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“ konsequent mit Weiterbildungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern in den Bereichen Mediennutzung, digitales Lernen, Jugendmedienschutz und Datenschutz intensiviert.

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