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Mehr Sozialpädagogik, mehr außerschulische Förderung, mehr Ferienbetreuung – Land und Kommunale Familie stellen 14 Millionen Euro-Maßnahmenpaket vor

„Die Corona-Pandemie hat vor allem unsere Kinder, Jugendlichen und unsere Familien im Land enorm getroffen. Schule und Kita fanden nicht in gewohntem Umfang statt. Auch Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe waren eingeschränkt. Und so mussten Kinder und Jugendliche nicht nur auf ihr gewohntes Umfeld in der Schule verzichten, auch ihren Hobbies konnten sie nicht mehr nachgehen, ihre Freunde nicht treffen. Einsamkeit, Gewichtszunahme, Ängste sind nur einige der Folgen der Corona-Pandemie, von denen wir heute wissen. Jetzt geht es darum, dass wir gemeinsam alles dafür tun, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, damit sie die Folgen der Pandemie überwinden und gestärkt aus dieser Krise hervorgehen können. Gemeinsam mit der kommunalen Familie sorgen wir deshalb dafür, dass Kinder und Jugendliche umfassende Unter-stützungsmaßnahmen aus einem Guss erhalten, und zwar in der Schule genauso wie in ihrer Freizeit. Dafür stehen zusätzlich zu den rund 80 Millionen Euro Landesmitteln für schulische Unterstützungsmaßnahmen nun rund 14 Millionen Euro für die Kinder- und Jugendhilfe bereit, die wir beispielsweise in mehr Sozialarbeit, mehr außerschulische Förderung und mehr Ferienbetreuung investieren werden. Für unsere Jüngsten muss jetzt wieder ein normales Leben einkehren. Sport und Bewegung, Musik, Freunde und Austausch müssen wieder in ihrem Leben stattfinden“, erklärte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig heute anlässlich der Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung für die Umsetzung von Förder- und Unterstützungsangeboten im Bereich der Jugendhilfe mit dem Landkreistag Rheinland-Pfalz sowie dem Städtetag Rheinland-Pfalz, zu der die gesamte kommunale Familie nach Mainz gekommen war. Die Vereinbarung ist Teil des Landesprogrammes CHANCEN@lernen.rlp, das unter anderem den Ausbau der Feriensprachkurse, die Ferienschule, additive Lernangebote sowie Lernpatenschaften und vieles weitere mehr enthält.

„Unsere Schulen unterstützen und fördern ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich. Das tun sie mit großem Engagement und Herzblut und dafür danke ich allen Lehrerinnen und Lehrern in Rheinland-Pfalz ausdrücklich. Die Herausforderungen durch die Pandemie sind aber so groß, dass alle, die Verantwortung für die Bildung und Erziehung von Kinder und Jugendlichen Verantwortung tragen, mehr denn je zusammen an einem Strang ziehen müssen. Deshalb bin ich dankbar dafür, dass wir in Rheinland-Pfalz starke Kooperationspartner wie die Kommunalen Spitzenverbände haben, die gemeinsam mit Schule, aber auch außerhalb von Schule Kinder und Jugendliche zusätzlich fördern“, so Hubig, die den Geschäftsführenden Direktoren des Landkreistags sowie des Städtetags, Herrn Burkhard Müller und Herrn Michael Mätzig sowie Herrn Dr. Karl-Heinz Frieden, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz, stellvertretend für alle Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe für ihr großartiges Engagement dankte.

14 Millionen Euro für drei Maßnahmenbereiche

Insgesamt stehen 14 Millionen Euro für drei Bereiche zur Verfügung: sozialpädagogische Angebote, außerschulische Lernunterstützung und Ferienbetreuungsmaßnahmen. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche in den Jahren 2021 und 2022“, bei dem insgesamt rund 63 Millionen Euro auf Rheinland-Pfalz entfallen.

 

Im ersten Handlungsfeld kann damit beispielsweise mehr Sozialarbeit finanziert werden, für die die Kommunen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe zuständig sind. „Sozialarbeit flankiert Schule und ist weitaus mehr als das Vermitteln von Lernstoff. Wir brauchen jetzt mehr sozialpädagogische Angebote in der Jugendarbeit, um die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten“, erklärte der Geschäftsführende Direktor des rheinland-pfälzischen Städtetags, Michael Mätzig. Die Jugendämter können in diesem Bereich auch erlebnispädagogische Projekte Dritter finanzieren. Insgesamt erhält dieser Bereich 8,38 Millionen Euro.

Im zweiten Maßnahmenbereich kann außerschulische Lernunterstützung gefördert werden. Dafür stehen weitere 4,85 Millionen Euro zur Verfügung. „In unserem Bundesland gibt es zahlreiche außerschulische Unterstützungsangebote, beispielsweise Jugendzentren, Stiftungen, Vereine, Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Das sind tolle Angebote, die die schulischen Fördermaßnahmen in den Kommunen ergänzen. Ich freue mich sehr, dass wir sie mit der heutigen Vereinbarung stärken können – denn sie leisten wichtige Arbeit vor Ort“, sagte der Geschäftsführende Direktor des rheinland-pfälzischen Landkreistags, Burkhard Müller.

Im dritten Teil der Vereinbarung geht es um die Stärkung der Ferienbetreuungsmaßnamen. Diese werden jedes Jahr vom Land mit einer Million Euro gefördert. „Junge Menschen dürfen nicht zu den Verliererinnen und Verlierer der Pandemie werden. Dabei können die zusätzlichen Mittel in Höhe von 500.000 Euro für die Jahre 2021 und 2022 ein richtiger und wichtiger Baustein sein. Die Kommunen werden so in die Lage versetzt, ihre vielerorts seit Jahren bestehenden Angebote zu verstärken und die Familien zu entlasten“, so Dr. Karl-Heinz Frieden, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebundes.

Ein großer Vorteil der Vereinbarung sei die unbürokratische Abwicklung für die Jugendämter vor Ort: „Die Jugendämter entscheiden selbst über den Mitteleinsatz. Das ist sinnvoll, denn sie kennen die Strukturen und Bedarfe vor Ort selbst am besten“, so Mätzig, Müller und Dr. Frieden. Die Antragsstellung erfolgt über die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion (ADD), Maßnahmen, die bereits laufen, können rückwirkend ab dem 1. August 2021 gefördert werden.

„Das Land und die Kommunen haben in dieser Pandemie eng und vertrauensvoll miteinander gearbeitet. Mit der heutigen Vereinbarung setzen wir diese gute Arbeit fort – jeder in seinem Verantwortungsbereich, aber mit einem gemeinsamen Ziel: die Kinder und Jugendlichen in unserem Land bestmöglich zu unterstützen, ihnen zu helfen und Chancen zu geben“, erklärte die Ministerin abschließend und dankte allen Beteiligten sehr herzlich.

Weitere Informationen

Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits vor dem Bundesprogramm insgesamt rund 80 Millionen Euro für die Unterstützung der schulischen Fördermaßnahmen in den Jahren 2020 und 2021 zur Verfügung gestellt. Dazu gehören beispielsweise die Ferienschule in den Sommer- und Herbstferien, Vertretungsmaßnahmen, die Ausweitung der Feriensprachkurse, qualifizierte Hausaufgabenhilfe sowie die additiven Lernangebote, die gemeinsam mit den Volkshochschulen organisiert werden.

Über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche in den Jahren 2021 und 2022“ entfallen weitere rund 63 Millionen Euro Bundesmittel auf Rheinland-Pfalz. Rund 14 Millionen Euro davon werden im Rahmen der jetzt unterzeichneten Vereinbarung für Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche zur Verfügung gestellt.

aktionsprogramm-corona.bildung-rp.de/startseite/

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