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Hubig: Sechs weitere Schulen in Rheinland-Pfalz bekommen Anfang 2023 Schulgesundheitsfachkräfte

Sie geben Medikamente, sie helfen bei akuten Notlagen oder sind einfach da, wenn Grundschulkinder medizinische Unterstützung, Trost oder Zuspruch brauchen. „Schulgesundheitsfachkräfte – oft auch Schulschwestern genannt – sind ein echtes Erfolgsmodell an unseren Grundschulen“, betont Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zum Jahreswechsel.

„Deshalb freut es uns besonders, dass im Rahmen des seit 2018 laufenden Modellversuchs nun zu Beginn des Jahres 2023 weitere Schulen Gesundheitsfachkräfte bekommen. Damit nehmen über ganz Rheinland-Pfalz verteilt nun schon insgesamt 26 Grundschulen in besonders herausfordernden Lagen teil.“

Im Jahre 2018 sind an zwei Grundschulen in Mainz die ersten Schulgesundheitsfachkräfte mit jeweils einer halben Stelle an den Start gegangen. Seitdem ist der Modellversuch immer weiter ausgebaut worden. Im Januar und Februar 2023 kommen sechs weitere Schulen im Hunsrück und in der Pfalz hinzu. Damit liegt nun ein Netz von Grundschulen über dem ganzen Land, an denen Schulgesundheitsfachkräfte arbeiten. „Das Programm wird auch im kommenden Jahr intensiv wissenschaftlich begleitet“, erklärte Hubig, „weil es für uns von großer Bedeutung ist, weitere Erkenntnisse über seine Wirksamkeit zu bekommen. Viele wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Gesundheitsfachkräfte an den Schulen ganz unmittelbar zum Lernerfolg der Kinder beitragen. Deshalb haben wir in dieses Modellprojekt gezielt Schulen in besonders herausfordernden Lagen aufgenommen. Wir, das Ministerium und unsere Kooperationspartner, sind überzeugt, dass wir bis zum Jahresende 2023 aus der täglichen Arbeit der ,Schulschwestern‘ viel Gewinn und vertieftes Wissen ziehen werden.“

Träger des Projektes, das aus der ikidS-Studie II der Universitätsmedizin Mainz hervorgegangen ist (ikidS = „Ich komme in die Schule“; weitere Infos: https://www.unimedizin-mainz.de/pe/projekte/ikids-ii/uebersicht.html), ist die Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG). Sie hat dazu einen Kooperationsvertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz geschlossen, das die wissenschaftliche Begleitforschung übernimmt. Für die LZG und die Universitätsmedizin werden aus dem Landeshaushalt für das Jahr 2023 Mittel in Höhe von insgesamt fast zwei Millionen Euro bewilligt.

„Dass es jetzt 26 Schulgesundheitsfachkräfte an ebenso vielen Schulen gibt, ist für uns alle ein sehr erfreulicher Meilenstein“, betonte der Initiator und Leiter der ikidS-Studie, Univ.-Prof. Dr. med. Michael S. Urschitz, vom Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) an der Universitätsmedizin Mainz. „Aus dem Pilotprojekt haben wir schon jetzt viel gelernt. Zum Beispiel wissen wir, dass es bis zu einem halben Jahr dauern kann, bis die Kinder Vertrauen zu ihrer ,Schulschwester‘ aufbauen und deren Angebote annehmen. Derzeit untersuchen wir insbesondere den direkten Nutzen, den Kinder mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen konkret durch Schulgesundheitspflege haben.“

Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG), verwies zudem auf die wichtige psychologische Funktion der Schulgesundheitsfachkräfte, die sich insbesondere auch in Folge der Corona-Pandemie herausgestellt habe: „Die Schulkrankenschwestern sind wichtige Vertrauenspersonen im Schulalltag, die ein offenes Ohr für die Kinder haben. Das bietet die Chance, zu erkennen, ob hinter Bauchweh und Kopfschmerzen vielleicht eher seelische Sorgen und Nöte stecken, für die gemeinsam mit den Eltern nach Lösungen gesucht werden kann.“

Mit der letzten Ausbaustufe gibt es im kommenden Jahr an folgenden 26 Grundschulen in Rheinland-Pfalz Schulgesundheitsfachkräfte:

Region Rheinhessen/Ludwigshafen: Grundschule in der Langgewann, Ludwigshafen; Grundschule Schillerschule, Mundenheim; Grundschule Wittelsbachschule, Ludwigshafen; Mozartschule Rheingönheim, Ludwigshafen; Staudinger-Grundschule, Worms; Grundschule Albert Schweitzer, Alzey; Goethe-Grundschule, Mainz; Maler-Becker-Schule, Mainz.

Region Koblenz/Trier: Grundschule Birkenfeld; Grundschule Neukarthause, Koblenz; Grundschule Schenkendorf, Koblenz; Grundschule Kirschblüte, Mülheim-Kärlich; Grundschule Weißenthurm; Grundschule Hermeskeil.

Region Kaiserslautern: Grundschule Geschwister Scholl, Kaiserslautern; Grundschule Kottenschule, Kaiserslautern; Grundschule Röhmschule, Kaiserslautern; Grundschule Mehlingen; Grundschule Ramstein-Miesenbach; Grundschule Weilerbach.

Region Hunsrück/Pfalz (ab Januar und Februar 2023): Grundschule Kirchberg; Grundschule Rheinböllen; Grundschule Hofgartenstraße, Bad Kreuznach; Grundschule Pirmasens Robert Schuman; Grundschule Pirmasens Horeb; Grundschule Herxheim.

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