| Prävention

Grundschulen in Rheinland-Pfalz erhalten Pakete zur Prävention von Cybergrooming

Zum Start des neuen Schuljahres erhalten alle Grundschulen in Rheinland-Pfalz ein Paket vom Kinderschutzbund zur Prävention von Cybergrooming. In den Paketen enthalten ist Unterrichtsmaterial für Kinder, zur Fortbildung von Lehrkräften, Material für Elternabende, sowie fertige Vorlagen für sieben Schulstunden, die sich mit der Prävention von Cybergrooming befassen.
Vorstellung der Pakete gegen Cybergrooming an der Goethe-Grundschule in Mainz mit Bildungsminister Sven Teuber (Vierter von rechts).
Vorstellung der Pakete gegen Cybergrooming an der Goethe-Grundschule in Mainz mit Bildungsminister Sven Teuber (Vierter von rechts).

Die digitalen Übergriffe von Erwachsenen sind eine der größten Online-Gefahren für Kinder; im Durchschnitt sind pro Klasse zwei bis drei Grundschulkinder betroffen. Dem stellt sich der Kinderschutzbund gemeinsam mit dem Landeskriminalamt und der Initiative „klicksafe“ (verantwortet von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz) entgegen. Die Verteilung des Unterrichtsmaterials überall im Land bildet den Anfang eines auf zunächst zwei Jahre angelegten Projekts. 

Bildungsminister Sven Teuber hob die Bedeutung der Aktion hervor: „Gerade die jüngsten Schülerinnen und Schüler müssen im Umgang mit den digitalen Medien geschult werden, da sie und ihre Unbekümmertheit leider gezielt ausgenutzt werden. Für den Schutz unserer Kinder vor den Gefahren des digitalen Raums ist Medienkompetenz von entscheidender Bedeutung. Der Kinderschutzbund und seine Partner haben sich mit ihrem Projekt dem Kampf gegen Cybergrooming an Grundschulen verschrieben – ich danke Ihnen für ihren Einsatz.“ 

Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, fügt hinzu: „Die Zahlen sind alarmierend! Umso dringender sind Aufklärung und Befähigung des erzieherischen Umfelds der Kinder in Schule und Elternhaus. Dieses Projekt ist ein Meilenstein für eine frühe Medienkompetenz an Grundschulen.“ 

Es gehe nicht darum, Kinder vom digitalen Raum fernzuhalten, sondern sie zu befähigen, sich darin sicher zu bewegen, sagte Mario Germano, Präsident des Landeskriminalamts. Der Schutz vor Gefahren müsse analog und digital gleichermaßen selbstverständlich sein. Das Projekt und das Material sollen Eltern und Lehrkräfte ermutigen, Kinder aktiv zu begleiten und ihnen ein sicheres Umfeld für Fragen und Gespräche zu bieten.

Noch in diesem Jahr gibt es zusätzlich Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte, Betreuende und Eltern, bis im kommenden Jahr eine bislang einzigartige sechstägige Ausbildungsreihe startet, bei der umfassendes Wissen zu Online-Risiken an sozialpädagogische Fachkräfte und Lehrerinnen und Lehrer vermittelt wird. Diese können das Wissen dann an die Grundschülerinnen und -schüler, aber auch deren Eltern weitergeben.

Klaus Peter Lohest, der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, hob insbesondere die Nachhaltigkeit und Intensität des Angebots hervor: „Wir wollen über den gesamten Zeitraum von zwei Jahren Kinder unterschiedlichen Alters ansprechen, Lehrkräfte und Betreuende und vor allem Eltern. Dabei setzen wir eine Erkenntnis des Pakts gegen sexualisierte Gewalt um: eine solche Anstrengung muss Kräfte bündeln und unterschiedliche Akteure zu einem Netzwerk verbinden.“

Das Unterrichtsmaterial für alle Grundschulen ist gemeinsam entwickelt worden vom Verein Internet-ABC, dem Kinderschutzbund Bundesverband und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, finanziell unterstützt wird das Projekt von der Lotto-Stiftung. 

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