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„Gratulacje, dobra robota!“: Gymnasiast Tomasz Raes aus Trier gewinnt europäischen Übersetzungspreis „Juvenes translatores“

Google Translator oder Künstliche Intelligenz – so etwas braucht Tomasz Raes nicht. Der 17 Jahre alte Schüler vom Auguste-Viktoria-Gymnasium aus Trier ist sozusagen ein wandelndes Dictionary, spricht Deutsch, Polnisch, Englisch und Flämisch, lernt da-zu in der Schule Französisch, Latein und Italienisch – und zum Spaß dazu noch Russisch. Seine Qualitäten hat das Mehrsprachen-Multitalent jetzt beim europaweiten Übersetzungswettbewerb „Juvenes translatores“ erfolgreich ausgespielt: Für seine Übersetzung vom Polnischen ins Deutsche wurde er mit dem Siegerpreis ausgezeichnet. Unter den insgesamt 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird dabei ein Gewinner pro EU-Mitgliedsstaat gekürt. Tomasz Raes ist damit nicht nur der einzige deutsche Sieger 2023, sondern auch der erste aus Rheinland-Pfalz.
Auf dem Foto sehen sie den Preisträger Tomasz Raes.

„Was für eine großartige Leistung. Da kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch, gute Arbeit. Oder auf Polnisch: Gratulacje, dobra robota!“, gratulierte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig dem Gewinner, der in Trier lebt. „Mit diesen polyglotten Fähigkeiten stehen Tomasz für die Zukunft ganz viele Türen in vielen Ländern offen. Mehrsprachigkeit fördert nicht nur das Verständnis für andere Kulturen, sie ist in einem immer enger zusammenwachsenden Europa eine absolute Zukunftskompetenz. Deshalb legt Rheinland-Pfalz auch seit langem großen Wert darauf, dass Schülerinnen und Schüler Sprachen lernen können.“ Als Beispiele nannte Hubig unter anderem den mittlerweile in 19 Sprachen angebotenen Herkunftssprachenunterricht, die bilingualen Zweige an Schulen sowie die starke Verankerung der Fremdsprachen in Bildungsstandards und Lehrplänen. „Rheinland-Pfalz liegt im Herzen von Europa“, ergänzte die Ministerin, „deshalb ist das Lernen fremder Sprachen bei uns Herzensangelegenheit. Tomasz ist ein großartiges Beispiel, wie das funktioniert.“ Dafür gab es von der Ministerin neben einem Glückwunschschreiben noch ein Buchpräsent.

Viele Länder, viele Sprachen – bei Tomasz Raes liegt das in der Familie. Seine Mutter ist Polin, sein Vater Flame, geboren wurde er in Brügge, zu Hause wird Englisch geredet, zu den spannendsten Erlebnissen seiner Schulzeit zählt er die Besuche bei der Partnerschule seines Gymnasiums in Indien. Auch für die Zeit nach dem Abitur hat der geschichtsinteressierte Star-Wars- und Herr-der-Ringe-Fan schon „internationale“ Pläne: Gern möchte er entweder einen Bachelor in Europäischen Studien in Löwen absolvieren oder Archäologie in Leiden bzw. Liberal Arts in Freiburg studieren.

Schulleiter Timo Breitbach ist voll des Lobes über seinen Schüler: „Die Schulgemeinschaft des Auguste-Viktoria-Gymnasiums Trier freut sich über den herausragenden Erfolg unseres Schülers Tomasz Raes, der im Rahmen des Fremdsprachenwettbewerbs ,Juvenes Translatores‘ deutschlandweit den ersten Platz mit seiner Übersetzung Polnisch-Deutsch erzielt hat. Tomasz hat bewiesen, dass er den Ansprüchen, die eine globalisierte Welt und ein Europa ohne Grenzen stellt, gerecht wird. Wir gratulieren ihm herzlich!“

Für den Wettbewerb der EU hat Tomasz Raes einen Text mit dem Titel „Wiara w potęgę komara“ übersetzt, auf Deutsch „Die Macht einer einzelnen Mücke“. Er ist übrigens nicht der einzige Preisträger aus Rheinland-Pfalz bei „Juvenes translatores“: Timothy Eric Barth vom Elisabeth-Langgässer-Gymnasium in Alzey hat für seine Teilnahme eine lobende Erwähnung erhalten. Auch das ist schon eine außergewöhnliche Leistung, da nur etwa zehn Prozent aller Teilnehmenden eine lobende Erwähnung erreichen.

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