Das Programm „Mit Kindern im Gespräch“, das im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Bildung in Sprache und Schrift (BISS)“ entstanden ist, besteht aus einem Materialband, der nun durch Impulskarten und ein digitales Begleitheft erweitert wird. Das komplette Material können alle Grundschulen künftig nutzen; für die Anschaffung stellt das Bildungsministerium mehr als 42.000 Euro bereit. Die Schulen wurden über die erweiterten Einsatzmöglichkeiten informiert. Da „Mit Kindern im Gespräch“ seine Stärke im Präsenzunterricht entfaltet, kann es sich vor allem jetzt nach dem Ende der Pandemie positiv auswirken. „Das Programm verbessert durch gezielte Übungen das sprachliche Handeln und Hörverstehen der Kinder“, sagte Hubig weiter. „Damit stärkt es genau jene Basiskompetenz des Zuhörens, bei der im IQB-Bildungstrend 2021 für Rheinland-Pfalz Handlungsbedarf festgestellt worden ist.“ In den anderen Kategorien des IQB-Bildungstrends – Lesen, Schreiben und Mathematik – konnten die rheinland-pfälzischen Grundschülerinnen und -schüler ihre Ergebnisse im Vergleich zur Erhebung von 2016 stabil halten.
Der Ausbau von „Mit Kindern im Gespräch“ ist dabei nur eine von mehreren Maßnahmen, mit denen Rheinland-Pfalz Basiskompetenzen stärkt und entsprechende Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) umsetzt. Zudem werden die bereits zum Schuljahr 2018/2019 eingeführten Programme „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ ebenfalls auf alle Grundschulen in Rheinland-Pfalz ausgeweitet (https://bm.rlp.de/de/service/pressemitteilungen/detail/news/News/detail/lern-und-diagnoseprogramme-fuer-mathematik-und-deutsch-an-allen-grundschulen-hubig-basiskompetenz/). „Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, dass wir im nächsten IQB-Bildungstrend eine positive Entwicklung für Rheinland-Pfalz sehen“, betonte Hubig. „Wir gehen unseren Weg konsequent weiter und richten unser Augenmerk dabei auf Maßnahmen, die sich ganz unmittelbar im Unterrichtsalltag auswirken. Zudem nehmen wir noch systematischer Schülerinnen und Schüler in den Blick, die unter besonders herausfordernden Bedingungen lernen.“
Zu den weiteren direkten Maßnahmen gehört die Einführung von „QuaMath (Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln)“ ab dem Schuljahr 2024/2025 sowie Modellprojekte für Familiengrundschulzentren, die unter dem Namen „FamOS“ ab dem kommenden Sommer zunächst in Koblenz, Kaiserslautern und Wittlich entstehen. Mittelfristig ist zudem geplant, die Lernzeiten für Deutsch um mindestens eine Stunde auszuweiten und damit die jetzt noch minimale Lücke zwischen dem aktuellen Angebot und den Empfehlungen der SWK zu schließen. Zusammen mit der Universität Trier und dem Pädagogischen Landesinstitut (PL) wird zudem eine Podcast-Serie entwickelt, die ebenfalls Hörübungen enthält und ab Januar 2024 zur Verfügung steht. „Viele neue Maßnahmen – das bedeutet natürlich für die Grundschulen auch Veränderungen und neue Herausforderungen“, erklärte Hubig abschließend. „Wir sind überzeugt, dass die nun eingeleiteten Schritte mithelfen werden, dass beim nächsten IQB-Bildungstrend möglichst viele Kinder die Mindeststandards erfüllen. Unsere Schulleitungen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler haben mit großem Engagement dafür gesorgt, dass Rheinland-Pfalz seine Ergebnisse entgegen dem Bundestrend stabil halten konnte. Auch die neuen Materialien werden sich bei den Basiskompetenzen positiv bemerkbar machen.“