Der „große Bahnhof“ für die Kleinen von Gillenfeld war indes voll und ganz gerechtfertigt, denn Emmaus ist nicht irgendeine Kindertagesstätte. Die von der katholischen Kita gGmbH betriebene Einrichtung hat beim Deutschen Kita-Preis in der Kategorie „Kita des Jahres“ den zweiten Platz belegt – unter rund 1.000 Wettbewerbsteilnehmern aus ganz Deutschland. „Diese Auszeichnung verdankt die FamilienKiTa Emmaus vor allem einer großen Gemeinschaftsleistung. Darauf können alle in der Kita – Leitung, Erzieherinnen und Erzieher, Fachkräfte, die Kinder, ihre Eltern und die Trägerin – zu recht sehr stolz sein“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig bei der Übergabe des Preises in Gillenfeld.
„Was mich besonders freut ist, dass in dieser Kita besonderes Augenmerk darauf gelegt wird, den Rechten der Kinder einen festen Rahmen zu bieten, ihre Stimme zu hören und ihre Belange zu beachten“, erläuterte die Ministerin weiter. „Dieses respektvolle Miteinander ist die Basis jeder Demokratiebildung, die wir in Rheinland-Pfalz auf dem ganzen Bildungsweg in den Mittelpunkt stellen und die gerade in diesen unruhigen Zeiten von großer Bedeutung ist.“
So finden in der FamilienKiTa Emmaus zum Beispiel regelmäßig Kinderkonferenzen statt, es gibt sogar eine eigene Kita-Verfassung und Anregungen aller Art können an der „Meinungs-Wand“ festgehalten werden. Die Kitapreis-Jury hob zudem hervor, dass in Gillenfeld flexibel und offen gearbeitet wird: Zwei Tage in der Woche bleiben die Kinder in homogenen Altersgruppen, an den drei weiteren werden sie nach individuellen Interessen aufgeteilt. „Das ist eine überzeugende Mischung aus Struktur und Freiheit, die neben dem gelebten wechselseitigen Respekt das Markenzeichen dieser Kita ist“, würdigte Hubig die preisgekrönte Einrichtung. Besonders gut gefielen ihr die poetischen Raumnamen. So heißt der Schlafraum der Kita Emmaus „Träumetal“. So etwas könnten die Kinder für ihr ganzes Leben mitnehmen, meinte die Ministerin. „Der zweite Platz beim Deutschen Kitapreis ist der verdiente Lohn für die hervorragende Arbeit, die hier Tag für Tag geleistet wird.“
„Die Auszeichnung ist für uns eine Wertschätzung unserer pädagogischen Arbeit, sie spiegelt das Engagement der Mitarbeitenden wider und ist zeitgleich eine Motivation, dass wir weiterhin unsere Ziele und Visionen beherzt verfolgen“, berichtete Kita-Leiterin Manuela Schenk. Und natürlich haben sie, ihre Kolleginnen und Kollegen sowie die Kinder sich längst Gedanken gemacht, wie das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro investiert wird: „Das Preisgeld wird für den geplanten Bau der Waldküche mit keltischem Waldbackofen in unserer WaldWohlfühlWelt genutzt und wir freuen uns bereits sehr auf den ersten Spatenstich.“ Damit ist das Geld in Gillenfeld wahrlich sehr gut angelegt.
Hintergrund Deutscher Kita-Preis:
Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Marke ELTERN, der Soziallotterie freiheit+ und dem Didacta-Verband. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.