| Demokratietag

Bildungsministerin Hubig: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – Demokratiebildung beginnt in Rheinland-Pfalz schon ab der Kita

„Heute ist der Welttag der Demokratie. Gerade in diesen Zeiten ist er besonders wichtig – denn er erinnert uns daran, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eine große Errungenschaft“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Internationalen Tag der Demokratie am Freitag.
Man sieht das Hambacher Schloss.
Hambacher Schloss

„Demokratie muss jeden Tag mitgestaltet, aktiv gelebt und verteidigt werden, damit wir auch weiterhin in einer freien, vielfältigen und toleranten Gesellschaft leben können. Demokratiebildung ist wichtiger denn je. Unser Land braucht viele Demokratinnen und Demokraten, die sich den Bedrohungen unserer Zeit aktiv entgegenstellen. Aus diesem Grund bin ich froh, dass in Rheinland-Pfalz die Bedeutung eines demokratischen Miteinanders schon in der Kita vermittelt und erlernt wird.“

In Rheinland-Pfalz gibt es im Bereich der Demokratiebildung viele Projekte und Angebote, um schon die Kleinsten mit der Demokratie vertraut zu machen, wie die Ministerin weiter ausführte. „Demokratiebildung zieht sich von dort durch die gesamte Bildungskette, sie spricht alle Kinder und Jugendliche an.“

Beispiele für gelingende Demokratieerziehung in Rheinland-Pfalz:

Kita Beirat: Der Kita-Beirat bringt alle Akteure der Kita zusammen, um diese gemeinsam zu gestalten. Aufgrund des früheren Eintritts der Kinder in die Kindertagesbetreuung und die längeren Betreuungszeiten ist es besonders wichtig, die Eltern zu beteiligen. Die Elternrechte werden durch verbindliche Elternvertretungen gestärkt. Dabei beziehen die Akteure auch immer die Perspektive der Kinder ein.

Klassenrat: Der Klassenrat ist ein Gremium, welches wöchentlich innerhalb der einzelnen Schulklassen tagt. Dort wird zum einen über Probleme innerhalb der Klassengemeinschaft gesprochen, aber auch partizipativ über Vorhaben diskutiert und abgestimmt. Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihren Alltag mitzugestalten.

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage: In dieser Initiative engagieren sich Schülerinnen und Schüler täglich für die Demokratie. Sie überlegen sich präventive Projekte gegen Rassismus und helfen bei der Aufklärung von rassistischen Sachverhalten. So lernen die Schülerinnen und Schüler, sich füreinander einzusetzen.

Modellschulen für Partizipation und Demokratie: Innerhalb des Netzwerks tauschen sich 52 Schulen aller Schularten und Altersstufen über verschiedene erfolgreiche Projekte im Bereich der Demokratiebildung aus. Gemeinsam mit dem Pädagogischen Landesinstitut werden aus diesen Erfahrungen Konzepte für Demokratiebildung abgeleitet.

Demokratietag Rheinland-Pfalz: Seit 2006 findet jährlich der Demokratietag Rheinland-Pfalz als wertschätzende Bühne für Demokratieprojekte insbesondere junger Menschen statt. An diesem Tag kommen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Erwachsene aus ganz Rheinland-Pfalz zusammen, um spannende Diskussionen mit Ministerinnen und Ministern zu verfolgen, sich untereinander auszutauschen und aktiv in die Veranstaltung einzubringen. Am 12. Oktober 2023 wird in Ingelheim der mittlerweile 18. Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Unsere Zukunft beginnt heute!“ stattfinden, für den sich Schulen und Interessierte sehr gerne anmelden können (https://www.demokratietag-rlp.de/).

„Bündnis Demokratie gewinnt!“: Ziel des Bündnisses ist es, junge Menschen frühzeitig für Demokratie, Partizipation und freiwilliges Engagement zu begeistern. Das im Rahmen des 12. Demokratietags 2017 auf Initiative von Ministerpräsidentin Malu Dreyer gegründete Bündnis umfasst mittlerweile 82 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und allen gesellschaftlichen Bereichen.

Neben der aktiven Gestaltung der Demokratie im Hier und Jetzt bleibe auch die Gedenkarbeit wichtig, führte Ministerin Hubig weiter aus: „Wenn es um die Demokratie geht, sollten wir aber immer einen mahnenden Blick in die Vergangenheit werfen. Die Geschichte lehrt uns: Jeder noch so kleine Schritt in Richtung Menschenfeindlichkeit ist ein Schritt gegen die Demokratie. Aus diesem Grund ist es wichtig, aus der Vergangenheit zu lernen und diese nicht zu vergessen. In Zeiten, in denen es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Holocaust gibt, ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft die Erfahrungsberichte weitertragen.“ Daher stellt das Land Rheinland-Pfalz Fördermittel zu Gedenkstättenfahrten und Zeitzeugenbegegnungen für Schulen zur Verfügung.

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