„Gedenkarbeit, Demokratie- und Europabildung sind mir Herzensangelegenheiten, weil wir es den Opfern, den Überlebenden und ihren Angehörigen schuldig sind, dass wir sie nicht vergessen, weil wir es der Zukunft schuldig sind, dass wir aus der Vergangenheit lernen, Verantwortung übernehmen und solche Verbrechen nie wieder zulassen. Und weil wir es der Demokratie schuldig sind, dass wir sie mit allen demokratischen Mitteln gegen Menschenfeindlichkeit, gegen Antisemitismus, gegen Rassismus und Intoleranz verteidigen“, betont die Ministerin.
In rheinland-pfälzischen Schulen spielen Gedenkarbeit und Demokratiebildung eine zentrale Rolle. So ist beispielsweise festgelegt, dass sich alle rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler beim Besuch eines Erinnerungsortes oder in der Auseinandersetzung mit dem, was Zeitzeugen erlebt haben, mit der Gewaltgeschichte des Nationalsozialismus beschäftigen sollen. Außerdem sind alle angehenden Lehrkräfte, unabhängig von ihren Fächern und ihrer Schulart, dazu verpflichtet, mindestens einmal während ihres Vorbereitungsdienstes eine Gedenkstätte aufzusuchen und diesen Besuch zu reflektieren. Zusätzlich hat Rheinland-Pfalz Koordinierungsstellen für die schulische Demokratiebildung sowie für Gedenkarbeit und Zeitzeugenbegegnungen eingerichtet. Sie unterstützen die Schulen dabei, ihren Schülerinnen und Schülern die Bedeutung dieser Themen immer wieder bewusst zu machen – auch mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Dazu tragen auch verschiedene fortlaufende Projekte wie die Zusammenarbeit mit Yad Vashem oder der Leo Trepp-Schülerpreis bei.
Abschließend erklärt die Bildungsministerin: „Die Kinder und Jugendlichen von heute sind diejenigen, die unsere Gesellschaft in der Zukunft tragen. Wenn wir möchten, dass auch sie die Chance haben, in einer freien und gerechten Welt zu leben, dann müssen die Kinder und Jugendlichen den Wert von Demokratie kennen – und das bedeutet auch, sie müssen unsere Verantwortung in der Geschichte kennenlernen und verstehen.“
Informationen zur Kampagne #WeRemember:
Die Kampagne wurde 2017 vom Jüdischen Weltkongress (World Jewish Congress, WJC) gemeinsam mit der Unesco (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) ins Leben gerufen. Sie richtet sich nicht nur gegen Antisemitismus und alle Formen von Völkermord, Hass und Fremdenfeindlichkeit, sondern will auch zur weiteren Aufklärung über den Holocaust beitragen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://weremember.worldjewishcongress.org/