Als fünftes Ressort trat dabei das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration der seit vielen Jahren bestehenden Kooperation der Ministerien für Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltschutz bei. An der TH Bingen unterzeichnete Frauenministerin Katharina Binz zusammen mit Bildungsminister Sven Teuber, Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz, Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther sowie Wissenschaftsminister Clemens Hoch die Beitrittserklärung zur MINT-Kooperation. Das Ergebnis: eine bundesweit einmalige, innovative Zusammenarbeit für die MINT-Bildung, die das bisherige landesweite MINT-System aus Akteuren und Kooperationen noch weiterwachsen lässt.
Das eine solche Kooperation Wirkung zeigt machen die seit 2019 geförderten elft MINT-Regionen, 22 MINT-Projekte und fünf MINT-Mobile mit einer Gesamtfördersumme von über 800.000 Euro deutlich. In diesen Projekten arbeiten landesweit bisher über 400 Kooperationspartnerinnen und -partner in den Regionen zusammen und erreichen über 24.000 Teilnehmende. Die geförderten Programme leisten im ganzen Land einen wichtigen Beitrag für die drängenden Fragen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der Berufs- und Studienorientierung sowie der Fachkräftesicherung.
Alle Angebote in den Regionen eint dabei eine Vision: die Vermittlung zentraler Zukunftskompetenzen. Diese reichen von der reflektierten Nutzung von Künstlicher Intelligenz, der Programmierung eigener Apps oder technischer Anwendungen im Bereich der Robotik, der eigenen Planung und Durchführung von 3D-Drucken bis hin zu komplexen Wasser-, Boden- oder Pflanzenanalysen im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die zahlreichen Programme und Projekte werden nun durch weitere Kooperationen im Bereich der Förderung von Mädchen und jungen Frauen für die MINT-Bildung ergänzt, beispielsweise durch das landesweit an den Hochschulstandorten umgesetzte Ada-Lovelace-Projekt. Dadurch können nun noch mehr Mädchen und junge Frauen die MINT-Angebote an den Hochschulen sowie in regionalen Schülerforschungszentren und Makerspaces nutzen oder an regionalen MINT-Festivals, den Angeboten der MINT-Mobile oder verbindlichen Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen teilnehmen. Durch neue Mathematik-Ganztagsangebote im Raum Trier oder ein Projekt zur gendersensiblen Vermittlung von MINT-Themen, das in die Lehrerausbildung an der Universität Koblenz integriert werden soll, wird MINT noch „weiblicher“ bzw. attraktiv für alle Geschlechter.
„MINT ist Zukunft – und dafür machen wir unsere Kinder fit. Deshalb freuen wir uns, dass wir nun schon mit insgesamt fünf Ressorts der Landesregierung die MINT-Strategie gestalten können“, sagte Bildungsminister Sven Teuber. „Dass fünf Ministerien für das Handlungsfeld MINT so eng und verbindlich kooperieren, ist bundesweit einmalig. Durch den Beitritt des Frauenministeriums wird schon in diesem Jahr unsere MINT-Landschaft ganz konkret erweitert. Bildung verbindet und Kinder und Jugendliche werden dadurch stark für ein selbstbestimmtes Leben.“
Frauenministerin Katharina Binz erklärt: „Mit unserem Beitritt zur Kooperationsvereinbarung erweitern wir die Möglichkeiten, die MINT-Förderung stärker aus der Perspektive von Mädchen und Frauen zu denken. Noch immer stehen viele von ihnen vor besonderen Hürden, wenn es um den Zugang zu MINT-Berufen und gleichberechtigte Teilhabe geht. Indem wir Mädchen und Frauen gezielt und nachhaltig unterstützen, stärken wir nicht nur ihre Chancen und damit die tatsächliche Gleichstellung. Wir tragen zugleich dazu bei, eine stabile Fachkräftebasis zu sichern und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu gewährleisten.“
Das Thema Fachkräftesicherung griff Staatssekretärin Petra Dick-Walther in Vertretung von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gern auf: „Projekte, wie regionale MINT Mobile, die besonders im ländlichen Raum eine wertvolle Aufgabe übernehmen, MINT-Labore oder Makerspaces zeigen, wie MINT-Praxis und Berufswelt konkret zusammenfinden. Jugendliche können erleben, wie spannend und vielfältig technische und naturwissenschaftliche Berufe sind, und Unternehmen gewinnen so direkten Kontakt zu potenziellen Auszubildenden. So sind wir auf einem guten Weg, die Fachkräfte von morgen zu sichern und die Innovationskraft des Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz zu stärken.“
Das Wissenschaftsministerium arbeitet bereits seit über 28 Jahren eng mit dem Frauenministerium im Ada-Lovelace-Projekt zusammen. „Die Förderung und Unterstützung von Frauen in MINT ist mir seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Frauen und Männer haben unterschiedliche Kompetenzen – diese Unterschiede gilt es zu nutzen. Wir brauchen in Lehre und Forschung mehr qualifizierte Frauen an unseren Hochschulen – gerade in den Bereichen, in denen sie aktuell noch stark unterrepräsentiert sind, wie in den MINT-Fächern“, sagt Wissenschaftsminister Clemens Hoch. „Wer Frauen für diese Disziplinen gewinnt, schafft nicht nur individuelle Karrierechancen, sondern fördert auch Vielfalt und Chancengerechtigkeit in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb haben wir uns im Wissenschaftsministerium dafür eingesetzt, die finanzielle Förderung des Ada Lovelace Projektes langfristig zu sichern. Es begeistert Mädchen und junge Frauen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.“
Vor drei Jahren ist auch das Klimaschutzministerium in die Kooperation eingestiegen. „Naturwissenschaften und Technik bilden die Wissensbasis für nachhaltiges Handeln“, berichtete Staatssekretär Erwin Manz in Vertretung von Klimaschutzministerin Katrin Eder. „Wenn wir den drängenden Problemen unserer Zeit wie Klimawandel, Artensterben und deren Folgen erfolgreich begegnen wollen, müssen wir frühzeitig praxisnahe und spannende Bildungsangebote anbieten. Damit fördern wir das Interesse an den MINT-Fächern und schaffen so die Grundlage für wissensbasierte Entscheidungen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.“
Informationen zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, Pressefotos sowie alle Präsentationen der Fachforen erhalten Sie über die Website der MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz unter: https://mint.rlp.de/termine/archiv.
