Genau hier setzt seit gut einem Jahr unsere rheinland-pfälzische Berufs- und Studienorientierung an. Darauf können alle Beteiligten, die Schulen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie die außerschulischen Partner, stolz sein“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig heute bei der Fachtagung „Zukunft läuft – kompetent in eigener Sache – Berufs- und Studienorientierung in Rheinland-Pfalz“.
Zur ausgebuchten Fachtagung waren am Dienstag über 200 Lehrerinnen und Lehrer sowie zahlreiche Partner der Berufs- und Studienorientierung in die Aula der Hochschule Mainz gekommen. In ihrer Begrüßung unterstrichen die Bildungsministerin und der Präsident der Hochschule Professor Dr.-Ing. Gerhard Muth die hohe Bedeutung der Berufs- und Studienorientierung in Rheinland-Pfalz. „Die Studienstrukturen in Deutschland nach der Bolognareform sind sehr komplex geworden. Das erfordert, dass sich Schülerinnen und Schüler, aber auch ihre Eltern und die Lehrer intensiv mit dem Thema Berufs- und Studienorientierung auseinander setzen“, so Muth.
Mit der Neufassung der „Richtlinie zur Schullaufbahnberatung sowie Berufswahlvorbereitung und Studienorientierung“ hatte das Bildungsministerium am 1.Februar 2016 den verbindlichen „Tag der Berufs- und Studienorientierung“ an allen weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz eingeführt. Die Ausgestaltung dieses Tages können die einzelnen Schulen im Rahmen von Vorgaben selbst gestalten. In der Regel laden sie Expertinnen und Experten der Bundesagentur für Arbeit, der Kammern und Hochschulen ein, die die Schülerinnen und Schüler beraten. Festgelegt ist dabei, dass Studium und duale Ausbildung gleichberechtigt berücksichtigt werden. Die Eltern sind durch einen Elternabend eingebunden.
„Im Schuljahr 2016/2017 konnten etwa 57.000 Schülerinnen und Schüler an über 400 Schulen vom Tag der Berufs- und Studienorientierung profitieren. Das ist eine richtig gute Sache, die wir weiter vorantreiben wollen“, sagte die Bildungsministerin. Dazu gehöre auch, dass die Berufs- und Studienorientierung mit der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung eng verzahnt sei. Zudem verwies Hubig auf die prämierte App „Zukunft läuft“, die Schülerinnen und Schüler dabei hilft, ihre beruflichen Neigungen und Interessen zu erkunden. Die Version 2.0 der App steht in Kürze in den gängigen App-Stores zur Verfügung.
Einem Rückblick auf ein Jahr Berufs- und Studienorientierung sowie dem Ausblick auf die kommenden Herausforderungen widmete sich der „Table Talk“ mit der Bildungsministerin, dem Hochschulpräsident sowie Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen, Uwe Noak, Koordinator für Berufs- und Studienorientierung am Frauenlob-Gymnasium Mainz und Madeleine Seidel, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Marcus Appelmann moderierte Tagungsbeginn und „Table Talk“.
Das Pädagogische Landesinstitut begleitete die Fachtagung mit zahlreichen Workshops, um den Lehrkräften die Gelegenheit zum Austausch und Anregungen für ihre weitere Arbeit zu geben. Auf einem umfangreichen „Markt der Möglichkeiten“ konnten sie zudem Eindrücke von den Angeboten der Schulpartner gewinnen. Unter anderem präsentierten sich Beratungsteams von Universitäten und Hochschulen sowie der Bundesagentur für Arbeit. Aber auch Verbände und andere Initiativen machten auf ihr Angebot aufmerksam.
Hintergrundinformationen
Weitere Bausteine in der Berufsorientierung und der Fachkräftesicherung sind die Einführung der Kompetenzanalyse und die MINT-Initiative der Landesregierung. Die Kompetenzanalyse ist ein Instrument, das Kindern und Jugendlichen hilft, ihre Stärken zu erkennen und Lehrkräfte bei der individuellen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler unterstützt. Die MINT-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, das Interesse und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu stärken.