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Weniger Schülerinnen und Schüler und mehr Lehrkräfte: Rheinland-Pfalz schafft es in bundesweit schwierigen Zeiten, die Unterrichtsversorgung weiter zu verbessern

409.188 Schülerinnen und Schüler besuchen im aktuellen Schuljahr allgemeinbildende Schulen in Rheinland-Pfalz. Das sind rund 1.200 Schülerinnen und Schüler weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig ist die Zahl der Lehrkräfte gestiegen, was zu einer Verbesserung der Unterrichtsversorgung an den Schulen führt.

Kleine Klassen, bessere Schüler-Lehrer-Relation

Mit durchschnittlich 18,5 Kindern pro Klasse hat Rheinland-Pfalz regelmäßig die kleinsten Grundschulklassen bundesweit. In den Gymnasien und den Integrierten Gesamtschulen hat sich die durchschnittliche Klassengröße leicht verringert, in den Realschulen plus und den Förderschulen leicht erhöht. In allen Schularten liegt die durchschnittliche Klassengröße allerdings deutlich unter der Klassenmesszahl – dem Wert, der die maximale Größe einer Lerngruppe angibt.

„Gerade in Zeiten einer heterogener werdenden Schülerschaft profitieren unsere Schülerinnen und Schüler wie unsere Lehrkräfte von kleineren Lerngruppen“, betonte der Staatssekretär. Bei einer Klassenmesszahl von 25 in der Orientierungsstufe und 30 in der Sekundarstufe haben die Klassen an Realschulen plus im Land durchschnittlich 22 Kinder und Jugendliche. An den Integrierten Gesamtschulen sind im Schnitt 26,7 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, in den Gymnasien sind es 25,4. Die in der Klassenmesszahl vorgesehene Größe liegt bei bis zu 28 (Orientierungsstufe) bzw. 30 in der Sekundarstufe.

Mehr als 1.000 Neueinstellungen

Rheinland-Pfalz setzt weiterhin auf eine kontinuierliche Einstellung und Ausbildung von Lehrkräften, gerade in Zeiten, in denen die Schülerzahlen sinken. Im ersten Schulhalbjahr 2019/2020 wurden insgesamt 1.100 Lehrkräfte an den Schulen eingestellt. Weitere folgen im zweiten Halbjahr. Im Doppelhaushalt 2019/2020 sind für Lehrerinnen und Lehrer, Feuerwehr- und Sprachförderlehrkräfte insgesamt 390 zusätzliche Stellen vorgesehen.

Aufgrund der kontinuierlichen Einstellungspraxis der vergangenen Jahre verfügt Rheinland-Pfalz über eine ausgewogene Altersstruktur bei den Lehrkräften. Mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren sind rheinland-pfälzische Lehrerinnen und Lehrer relativ jung. Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte (52,9 Prozent) ist jünger als 45 Jahre. Damit liegen wir im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Rang. Das bedeutet, dass die Ersatzbedarfe für in den Ruhestand wechselnde Kolleginnen und Kollegen in den kommenden Jahren etwas geringer ausfallen werden. Das ist vor dem Hintergrund der bundesweit angespannten Situation positiv zu werten. Gleichzeitig bieten sich für Absolventinnen und Absolventen – besonders für die Lehrämter an den Grund- und Förderschulen – weiter gute Perspektiven im rheinland-pfälzischen Schuldienst.

Mehr Gerechtigkeit – Feriendurchbezahlung für Vertretungslehrkräfte

Erstmals wurden in diesem Jahr alle Vertretungslehrkräfte, deren Vertrag vor dem 1. März 2019 abgeschlossen wurde und die bis zum Ende des Schuljahres unterrichteten, auch in den Ferien durchbezahlt.

S⁴ Schule stärken – Starke Schule

Mit Blick auf die besonderen Herausforderungen, vor denen Schulen heute stehen, hat das Bildungsministerium im September eine Kooperationsvereinbarung mit der Wübben Stiftung geschlossen. Das Projekt „S⁴ – Schule stärken – starke Schule“ startet zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres im Februar 2020. Es richtet sich an Schulen, an denen viele sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche unterrichtet werden. „Rheinland-Pfalz ist bundesweit das Land, in dem der Bildungserfolg am wenigsten von der Herkunft der Schülerinnen und Schüler abhängt. Wir wollen auch künftig, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler bestmöglich ins Leben begleiten. Deshalb arbeiten wir mit der Wübben Stiftung zusammen“, sagte Staatssekretär Beckmann.

Rund 25 Schulen können im ersten Jahr an S4 teilnehmen. Sie erhalten ein Schulentwicklungsbudget von durchschnittlich rund 10.000 Euro pro Jahr. Zu den wesentlichen Bestandteilen des Programms gehören Fortbildungen, Vernetzung und Austausch, Individuelles Coaching und Schulentwicklungsberatung. Zentrale Themen dabei sind die pädagogische Führung, die Qualitätsgestaltung und das Schulmanagement. 

Die Auswertungen zur strukturellen Unterrichtsversorgung an berufsbildenden Schulen liegen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor, da viele Auszubildende ihre Ausbildung erst nach Schuljahresbeginn aufnehmen. Deshalb liegt der Statistiktag später im Jahr.

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