| Studie zu Lehrkräftebildung / Sprachförderung

Sprachbildung und Interkulturalität fester Bestandteil der Lehrkräftebildung

Interkulturelle Bildung und Sprachförderung sind fester Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Rheinland-Pfalz. Alle angehenden Lehrkräfte sind verpflichtet, während des Studiums Veranstaltungen zum Interkulturellen Lernen zu absolvieren; zukünftige Deutschlehrkräfte darüber hinaus zu Sprachbildung und Mehrsprachigkeit.

Rheinland-Pfalz gehört zu den sechs Bundesländern, in denen alle angehenden Lehrkräfte systematisch den Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt lernen. Das Land reiht sich damit in die Spitzengruppe der Länder ein. Die Studie „Lehrerbildung in der Einwanderungsgesellschaft. Qualifizierung für den Normalfall Vielfalt“, die am 6. September veröffentlicht wurde, hatte Rheinland-Pfalz zunächst unvollständig berücksichtigt. Nach einem Hinweis des Bildungsministeriums wurde die Studie umgehend ergänzt. In der Studie wurden weiterhin die zentralen Fortbildungskataloge der Bundesländer analysiert. Das gesamte Fortbildungsangebot in Rheinland-Pfalz ist vielfältiger.

Kurse zur Vorbereitung der Lehrkräfte auf eine heterogene Schülerschaft sind in Rheinland-Pfalz sowohl während des Bachelor-, als auch während des Masterstudiums verpflichtend.

Studium

  • Bildungswissenschaften: Das von allen Lehramtsstudierenden zu studierende Fach sieht unter anderem im Modul „Diagnostik, Differenzierung, Integration“ vor, dass sich die Studierenden mit „sozialen und interkulturellen Unterschieden als Voraussetzung für Bildung und Lernen“ auseinandersetzen. Ziel ist, dass sie in der Lage sind, „interkulturelle Dimensionen in Unterrichts- und Lernprozessen zu berücksichtigen“, und Methoden und Maßnahmen der individuellen Förderung kennen.
  • Angehende Deutschlehrkräfte aller Lehrämter belegen zudem verpflichtend das Modul „Sprache und Handeln, insbesondere im Kontext von Mehrsprachigkeit“. Zu den Inhalten des Moduls gehört die Förderung von Sprachhandlungskompetenzen generell ebenso wie die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten von Zweitsprachlernern, einschließlich des Schriftsprachenerwerbs.
  • Angehende Deutschlehrkräfte an den weiterführenden Schulen belegen zudem ein weiteres sprachwissenschaftlich und sprachdidaktisch ausgerichtetes Modul, in dem sie sich explizit mit Mehrsprachigkeit beschäftigten. Zu den Qualifikationen, die die Studierenden in dem Modul erwerben, gehören explizit auch Kenntnisse in den Arbeitsfeldern „Deutsch als Zweit- und Fremdsprache“ und „Interkulturalität“.
  • Alle Lehramtsstudierenden, die später an einer Grundschule unterrichten wollen, aber nicht Deutsch als Fach studieren, belegen dennoch das Modul „Fachwissenschaftliche Grundlagen Deutsch“, zu dessen Inhalten explizit „Deutsch als Zweitsprache“ gehört.

Vorbereitungsdienst

  • Anwärterinnen und Anwärter der Studienseminare aller Lehrämter erhalten mittels eines Kurses aus mehreren Modulen einen Einblick in den Themenbereich „Deutsch als Zweitsprache“.

Vielfalt der Fortbildungsmöglichkeiten

  • Rheinland-Pfalz setzt aufgrund von Wirksamkeit und Nachhaltigkeit stärker auf berufsbegleitende, modulare Qualifizierungen in den Themenbereichen „DaZ“, „Sprachsensibler Fachunterricht“, „Sprachförderung“ und „Kulturelle Bildung“ als auf halb- oder eintägige Fortbildungen. Diese Maßnahmen erstrecken sich in der Regel über längere Zeiträume (ein bis zwei Schuljahre). Derzeit laufen in Rheinland-Pfalz neun modularisierte Fortbildungsreihen zum Themenbereich „Deutsch als Zweitsprache“ für Lehrkräfte aller Schularten.
  • Darüber hinaus führen die Schulen schulinterne Fortbildungen (SchiLF) zu kultureller und sprachlicher Bildung durch. Dabei werden sie vom pädagogischen Beratungssystem des Landes unterstützt.

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