| Ahrtal

Spatenstich für Neubau, Schulgarten, Barrierefreiheit: Es geht voran in Schulen und Kitas in Bad Neuenahr-Ahrweiler – Ministerin Dr. Hubig: „Land steht weiter zu seiner Verantwortung“

Ministerin Hubig mit Kindern und involvierten Personen beim Spatenstich

„Eigentlich ist so ein Spatenstich ja ein Anfang, aber manchmal eben auch eine wichtige Etappe – so wie heute, da wir den Neubaubeginn der Kita St. Pius in Bad Neuenahr-Ahrweiler feiern“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, als sie am Donnerstag zum Spaten griff und zusammen mit Kita-Träger, Stadtvertretern, Personal und Kindern symbolisch ein weiteres Kapitel im Wiederaufbau im Ahrtal einläutete. Denn es zeige sich wieder einmal: „Es ist schon ganz viel passiert seit der schrecklichen Flut im Juli 2021, aber es bedarf weiterer Anstrengungen, bis die Bildungslandschaft wieder vollständig aufgebaut ist. Der Spatenstich für die neue Kita St. Pius zeigt, dass das Land weiter zu seiner Verantwortung steht und den Menschen im Ahrtal das entgegenbringt, was sie sich wünschen: dass wir sie nicht vergessen.“

Vor knapp vier Jahren war die alte Kita St. Pius von den Wassermassen so stark beschädigt worden, dass ein Wiederaufbau nicht mehr möglich war. Nach dem Abriss des Altbaus wird nun ein ebenso funktionaler wie schmucker Neubau errichtet, der bis zu 95 Kinder beherbergen kann. Zusammen mit weiteren Kita-Plätzen im Integrativen Mehrgenerationenquartier direkt daneben, die schon jetzt belegt werden können, entsteht damit eine großzügige Einrichtung für insgesamt bis zu sieben Gruppen mit 150 Kindern. „Hier entsteht also nicht einfach ein Ersatzbau, sondern ein zukunftsgewandtes, Generationen verbindendes Projekt, bei dem die Stadt als Bauträger und die Katholische Kita gGmbH als Betriebsträger vorbildlich zusammenwirken“, sagte Hubig. „Damit entstehen weitere Kita-Plätze im Ahrtal und die Versorgungs- und Betreuungsquote, die bei den Drei- bis Sechsjährigen schon jetzt erfreulich hoch ist, wird sich weiter verbessern.“

Die Kinder, die bis Juli 2021 in St. Pius spielten und tobten, waren zwischenzeitlich in einer Übergangskita im Ort Grafschaft untergebracht. Wenn alles nach Plan läuft, kann der Neubau in ungefähr zwei Jahren bezogen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 8,9 Millionen Euro und werden komplett aus dem Wiederaufbaufonds des Landes Rheinland-Pfalz übernommen. Für den Neubau verantwortlich zeichnet die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH (AuEG).

Ramona Kasper, Gesamtleiterin der Gesamteinrichtung Ahr-Eifel bei der Katholischen Kita gGmbH Koblenz, erklärte: „Der Spatenstich ist ein schönes und wichtiges Signal, über das wir uns sehr freuen. Die Kita ist derzeit an zwei Standorten (Grafschaft/Ringen und Bad Neuenahr-Ahrweiler) untergebracht, was insbesondere für die Standortleitung ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Die Folgen der Flut zeigen sich nach wie vor auf vielfältige Art und Weise und sie wird Teil unserer Geschichte bleiben. Der Wiederaufbau ist ein Teil dieser Geschichte. Die Pläne des Neubaus, die gute Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen und das Engagement der Menschen vor Ort, die mit Herz und Verstand ihrem Auftrag nachkommen, lassen uns voller Zuversicht und Freude auf das, was hier entstehen wird, in die Zukunft blicken. Wir danken der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für das uns entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

Guido Orthen, Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, freute sich ebenfalls über den Fortschritt beim Bau der neuen Kita: „Mit dem Beginn der Bauarbeiten an einer neuen Kita St. Pius beginnt ein neuer Abschnitt für diese Einrichtung. Nicht nur, dass wir die Zerstörung der Flutkatastrophe mit einem modernen Neubau hinter uns lassen können. Mit der Übernahme der Bauträgerschaft von der Kirchengemeinde wird die Stadt für St. Pius künftig auch noch stärker in der Verantwortung stehen. Mein Dank gilt allen, die an der Vorbereitung und Planung des Projektes mitgewirkt haben und insbesondere der Gemeinde Grafschaft, für die großzügige und schnelle Unterstützung bei der Bereitstellung eines Übergangsstandortes.“

Aloisus-Grundschule: „Leitung, Kollegium und Eltern stehen eng zusammen“

Voran geht es auch in der Aloisius-Grundschule, die Ministerin Dr. Hubig im Anschluss an den Spatenstich ebenfalls besuchte. Die Schule war durch die Flut ebenfalls stark beschädigt worden und muss umfänglich saniert werden. Stolz führten Schulleiter Klaus Mührel und sein Team die Ministerin durch den neu entstandenen, beeindruckenden Schulgarten. Auch Mensa, Bibliothek und Ganztagsräume stehen kurz vor der Fertigstellung. „An dieser Schule stehen Leitung, Kollegium und Eltern ganz eng zusammen und haben es so geschafft, schon kurz nach der Flut unter schwierigsten Bedingungen den Betrieb wiederaufzunehmen und fortzusetzen. Dafür kann man Lob und Anerkennung zollen“, sagte Hubig.

Dass die Schule mittlerweile erfolgreich am Erasmus-Programm und eTwinning-Projekten teilnimmt, zeigt wie intakt die Schulgemeinschaft funktioniert. Besonders interessiert zeigte sich Ministerin Hubig am Thema barrierefreier Zugang zum Souterrain, für das sie sich zuletzt persönlich stark gemacht hatte. „Der Bau der Rampe hätte sich um einige Zeit verzögert und nur durch Ihre Unterstützung, Frau Dr. Hubig, können die Rampe in das Untergeschoss, in dem sich auch die neue Mensa, die Räume der Betreuenden Grundschule und des Ganztags befinden, sowie die Rampe ins Erdgeschoss wahrscheinlich schon in den kommenden Sommerferien gebaut werden – inklusive kompletter Neugestaltung des Eingangsbereiches zur Schule“, bedankte sich Schulleiter Klaus Mührel. „Das ist gerade für uns als Schwerpunktgrundschule, in der auch motorisch beeinträchtigte Kinder unterrichtet werden, von enormer Bedeutung.“

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