Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Sprache ist die Voraussetzung, um Beziehungen zu unseren Nachbarn aufzubauen und sie zu verstehen. Je früher Kinder mit einer neuen Sprache in Kontakt kommen, desto leichter ist das Erlernen im späteren schulischen Werdegang. In vielen rheinland-pfälzischen Kitas ist dabei nicht nur die deutsche Sprache von großer Bedeutung – auch Französisch wird den Jüngsten vermittelt. Die engagierten internationalen Kita-Teams in den jetzt ausgezeichneten Einrichtungen bringen den Kindern von Anfang an ein grenzenloses Europa nahe. Sie unterstützen die persönliche Entwicklung, vermitteln interkulturelle Kompetenzen und trainieren eine zentrale Schlüsselkompetenz: Mehrsprachigkeit.“
Qualitätscharta für zweisprachige Kindertageseinrichtungen
2013 wurde die deutsch-französische Qualitätscharta für bilinguale Kindertageseinrichtungen unter Beteiligung aller Bundesländer sowie des französischen Bildungsministeriums unterzeichnet. Auf deren Basis können sich seitdem Kindertagesstätten mit einem bilingualen, deutsch-französischen Konzept, um die Auszeichnung „Écoles Maternelles / Bilinguale Kindertageseinrichtung – Elysée 2020“ bewerben.
Auf Landesebene wird geprüft, welche Konzepte an die deutsch-französische Expertenkommission, die beim Bevollmächtigten des Bundes für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit angesiedelt ist, weitergeleitet werden können. Diese entscheidet dann über die Auszeichnung. Begutachtet werden pädagogische Aspekte, beispielsweise die Verknüpfung des Spracherwerbs mit der Lebenswelt der Kinder, die Qualifikationen der Kita-Teams sowie der Aufbau der Sprachvermittlung, also insbesondere die Dokumentation des Erlernten, damit am Wissensstand in der Grundschule angeknüpft werden kann.
Stefanie Hubig: „Ich freue mich, dass in diesem Jahr alle aus Rheinland-Pfalz eingereichten Bewerbungen ausgezeichnet wurden. Es ist ein schöner Beleg für die hohe Qualität der Arbeit und das große Engagement vor Ort.“ In den ausgezeichneten Kitas vermitteln französische und deutsche pädagogische Fachkräfte die französische Sprache spielerisch. Die Sprache wird mit dem Alltag verknüpft, etwa durch das Aufgreifen unterschiedlicher Feiertagsbräuche. Die ausgezeichneten Kitas stehen zudem im Kontakt mit den Grundschulen in der Umgebung, um das Französisch-Lernen weiterzuführen.
In den letzten drei Jahren wurden bereits 33 rheinland-pfälzische Kitas in das Netzwerk „Elysée 2020 Kitas“ aufgenommen, das in Deutschland und Frankreich mehr als 100 Einrichtungen umfasst. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 200 zweisprachige Kitas miteinander zu vernetzen. Seit 1986 wird die Vermittlung von französischer Sprache und Kultur in Kindertagesstätten überdies im Rahmen des Landesprogramms „Lerne die Sprache des Nachbarn“ in der Grenzregion zu Frankreich gefördert. Zurzeit beteiligen sich 190 rheinland-pfälzische Kitas daran.
Folgende Kindertagesstätten sind als "Bilinguale Kindertageseinrichtung – Elysée 2020" ausgezeichnet worden:
Katholische Kita St. Peter in Bitburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm)
Kita St. Michael in Oberkail (Eifelkreis Bitburg-Prüm)
Kita Pusteblume-Niedersimsten in Pirmasens
Ökumenische Kita "Im Regenbogenland" in Pirmasens
Katholische Kita St. Jakobus in Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis)
Kita Birkenbäumchen in Birkenhördt (Kreis Südliche Weinstraße)
Kommunale Kita in Maßweiler (Kreis Südwestpfalz)