Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen an der frühkindlichen Bildung beteiligten Bereichen – Einrichtungen, Trägern, Elternvertretungen und Initiativen – setzten sich in rund 20 Workshops mit der Gestaltung von Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsprozessen in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege auseinander. Dabei ging es unter anderem um die Beteiligung von Kindern im Alltag einer Kita, die Einbindung der Eltern, das Qualitätsmanagement oder die Sprachbildung.
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig eröffnete den Kongress: „Der KiTa-Kongress soll eine feste Institution in Rheinland-Pfalz werden, bei dem einmal im Jahr alle an der frühkindlichen Bildung beteiligten Partner ihre unterschiedlichen Perspektiven einbringen, um die Qualität unserer Kindertagesbetreuung gemeinsam im Diskurs weiterzuentwickeln. Er ist im Land das zentrale Forum, in dem Fachpraxis, Träger, Initiativen, Eltern, Wissenschaft und Politik sich auf Augenhöhe zu zentralen Handlungsfeldern austauschen.“ Bei allen Überlegungen zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung müsse dabei stets das Kind im Mittelpunkt stehen. „Es geht darum, Qualität gleichermaßen mit Blick auf das Kind, aber auch dessen Perspektive zu diskutieren und zu gestalten“, so die Ministerin.
Der Direktor des IBEB, Prof. Dr. Armin Schneider, unterstrich: "Die frühe Kindheit ist die wichtigste Phase im Leben eines Menschen. So nutzen vierjährige Kinder beispielsweise 66 Prozent ihres Kalorienverbrauchs für ihre kognitiven Leistungen und Entwicklungen. Das IBEB setzt sich für die Kinder ein und sieht das kompetente System der Kindertagesbetreuung als Leitlinie seiner Aufgaben. Alle Akteure werden hierfür einbezogen und müssen sich einbringen, damit Kindheit für alle Kinder gut gelingt."
Wie wichtig dem Land die Qualität der Kindertagesbetreuung sei, belege auch der Veranstaltungspartner, das IBEB, sagte die Bildungsministerin. Mit der Gründung des Institutes durch die Landesregierung solle der Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis gezielt unterstützt werden. Das IBEB soll Impulsgeber und Ansprechpartner für die Akteure im Bereich der frühkindlichen Pädagogik sein. „Wir werden in dieser Legislaturperiode weiter daran arbeiten, die Qualität der frühkindlichen Bildung zu steigern. Ein wichtiger Meilenstein wird dabei die Novellierung des Kindertagesstätten-Gesetzes. Aber wir werden auch den Bund immer wieder daran erinnern, dass er sich dauerhaft für den weiteren Ausbau der frühkindlichen Bildungsangebote engagieren muss“, sagte Stefanie Hubig.
Nach den aktuellsten vorliegenden Zahlen besuchen rund 148.600 Kinder eine der rund 2.600 Kindertagesstätten im Land. Rund 4.400 Kinder werden von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut. Bei der Kindertagesbetreuung der unter Dreijährigen nimmt Rheinland-Pfalz mit einer Versorgungsquote von 44 Prozent die Spitzenposition unter den westdeutschen Flächenländern ein. Rund 560 Millionen Euro investiert das Land 2016 in die Kindertagesbetreuung.