„In den Feriensprachkursen geht es in erster Linie um Sprechen und Verstehen. Für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen haben sie somit einen unmittelbaren Nutzen: Sie eröffnen die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren und ein Teil der Klassengemeinschaft zu werden. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Integration“, erklärt Integrationsministerin Katharina Binz.
„Wie wichtig und notwendig die niederschwelligen Spracherwerbs- und Sprachförderangebote sind, haben wir in den vergangenen Monaten auch durch den starken Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine deutlich gesehen. Deshalb haben wir den Schulen zusätzlich die Möglichkeit gegeben nachträglich Kurse zu beantragen. So wurden noch einmal 63 Kurse für insgesamt 533 Schülerinnen und Schüler beantragt und genehmigt“, erklärt Bildungsministerin Hubig. Insgesamt 296 Feriensprachkurse finden in den Pfingstferien statt, davon 180 im Grundschulbereich, 102 an weiterführenden Schulen und 14 an berufsbildenden Schulen. Durchgeführt werden die Kurse von den örtlichen Volkshochschulen sowie den Kreisvolkshochschulen. Die Kosten in Höhe von 290.975 Euro trägt das Ministerium für Bildung. Insgesamt sind im Haushaltsplan für 2023 753.000 Euro für die Feriensprachkurse veranschlagt. Zusätzlich beteiligt sich das Ministerium für Familie, Frauen und Integration jährlich mit 50.000 Euro an den Feriensprachkursen. In diesem Jahr stehen für Ostern und Pfingsten weiterhin Restmittel aus dem Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ in Höhe von 575.000€ zur Verfügung.
Der Fokus der Feriensprachkurse liegt auf der mündlichen Kommunikation und der Vermittlung einer Basis, auf der die Kinder und Jugendlichen beginnen, Deutsch zu verstehen und zu sprechen. Zielgruppe der Feriensprachkurse sind neu zugewanderte Kinder und Jugendliche, aber auch solche, die schon länger in Deutschland leben, allerdings mit geringen Deutschkenntnissen in die Schule kommen.
Der Vorsitzende des Volkshochschulverbandes Rheinland-Pfalz, Landtagspräsident Hendrik Hering, betont: „Es ist wichtig und notwendig, dass wir alle verfügbaren Ressourcen bündeln, denn gute Bildungs- und damit Lebenschancen setzen eine gezielte Sprachförderung in den Schulen voraus. Von Beginn an beteiligen sich die Volkshochschulen deshalb als starker Bildungspartner an dem Projekt "Feriensprachkurse für schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund". Die Volkshochschulen stehen in Rheinland-Pfalz dafür flächendeckend zur Verfügung. Und sie bringen ihr didaktisch-methodisches Know-How in der Kurskonzeption und -durchführung ein. Ein zentrales Element der Kurse ist dabei die Orientierung der Kinder in ihrem neuen Umfeld. Mit den Feriensprachkursen leisten die Volkshochschulen einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.“
„Unser rheinland-pfälzisches Sprachförderkonzept hat einen durchgängigen Ansatz. Wir kümmern uns nicht nur um den ersten Spracherwerb, sondern helfen und begleiten unsere neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern nachhaltig beim Deutschlernen. Denn wir verstehen Sprachförderung als Investition in die Zukunft. Mein Dank gilt allen Lehrkräften und unseren Kooperationspartnern bei den Volkshochschulen. Ohne sie würde es ein solches Angebot in den Ferien nicht geben“, dankt Bildungsministerin Hubig.