| IQB-Bildungstrend

Hubig: Wir ziehen die richtigen Schlüsse aus der IQB-Studie – Basiskompetenzen stärken, besondere Bedarfe in den Blick nehmen

„Die rheinland-pfälzischen Grundschülerinnen und -schüler haben in den vergangenen Schuljahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein stabiles Leistungsniveau erreicht. Dies belegen die gerade veröffentlichten Zahlen des IQB-Bildungstrends“, sagt Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Diese Ergebnisse sind vor allem ein großes Verdienst der Schülerinnen und Schüler, ihrer Lehrkräfte und Schulleitungen. Sie zeigen aber auch, dass wir in Rheinland-Pfalz seit der letzten IQB-Studie, die 2017 veröffentlicht worden war, viele richtige Schritte eingeleitet haben. Die aktuellen Resultate bieten Potenzial für eine weitere positive Entwicklung. Sie sind für uns ein Ansporn, auch jetzt die richtigen Schlüsse zu ziehen und Weichen für gute und gerechte Bildung für alle zu stellen.“

Konkret bedeutet das für Hubig: „Wir wollen den Boden dafür bereiten, dass nach Möglichkeit alle Kinder in unserem Land die Chance bekommen, bei künftigen IQB-Bildungstrend die Mindeststandards zu erreichen. Wir richten unser Augenmerk dabei auf langfristig angelegte Förderstrategien und nehmen noch systematischer Schülerinnen und Schüler in den Blick, die unter besonders herausfordernden Rahmenbedingungen lernen.“ Deshalb werde das Land seine Fördermaßnahmen künftig nach Primär- und Sekundärmaßnahmen differenzieren. Bei den Primärmaßnahmen soll der Fokus darauf liegen, die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu verbessern. Mit den Sekundärmaßnahmen werden die Schülerinnen und Schüler an jenen Schulen, die aufgrund ihrer Lage vor besonderen Herausforderungen stehen, gestärkt und die dortigen Lehrkräfte entlastet.

„Wir haben bereits eine Reihe von starken Programmen, die dazu beigetragen haben, die IQB-Ergebnisse stabil zu halten. Diese wollen wir ausbauen und verfeinern, weil wir wissen, dass sie an den daran bereits beteiligten Schulen auf großen Zuspruch treffen“, erläuterte Ministerin Hubig. „Zudem werden wir neue Programme etablieren, die unseren Schulen und den Schülerinnen und Schülern sicher helfen werden. Bildungsministerium, Schulaufsicht und Pädagogisches Landesinstitut (PL) arbeiten dabei Hand in Hand mit den Schulen – denn nur gemeinsam werden wir vorankommen.“

Neu eingeführt werden in Rheinland-Pfalz die folgenden Programme:

  • ILeA plus (Individuelle Lernstandsanalysen): Mit diesem digitalen Programm werden Kompetenzen in Deutsch (Leseflüssigkeit, Leseverständnis, Rechtschreibung) und Mathematik (Zahlvorstellungen, Operationsvorstellungen, geometrische Objekte, Abbildungen) getestet. Seit Schuljahresbeginn steht es den Klassenstufen 1 bis 6 aller Schulen kostenlos zur Verfügung und liefert den Lehrkräften Orientierung für den Unterricht und passgenaue Förderempfehlungen.
  • QuaMath (Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln): Das bundesweite Programm zur Stärkung mathematischer Bildung soll ab dem Schuljahr 2024/2025 in Rheinland-Pfalz zur Verfügung stehen.

Fortgesetzt und/oder ausgebaut werden diese bereits laufenden Programme aus dem Bereich der Primärmaßnahmen:

  • BISS – Lesen macht stark: Diagnose und Förderung von Lesekompetenzen im Grundschulalter.
  • Mathe macht stark: frühzeitige Identifizierung und gezielte Förderung von Schülerinnen und Schülern, die sich mit dem Aufbau mathematischer Kompetenzen schwertun.
  • Grundwortschatz: Seit März 2020 liegt erstmals eine einheitliche Grundlage für den Rechtschreibunterricht vor. Der Grundwortschatz trägt dazu bei, die zentralen Kulturtechniken Lesen und Schreiben erfolgreich an Grundschülerinnen und -schüler zu vermitteln.
  • Ohrenspitzer plus: Dieses Programm stärkt die Kompetenz im Zuhören. Dies ist aktuell besonders wichtig, weil aufgrund der Pandemie und des fehlenden Präsenzunterrichts in diesem Bereich viele alltagsintegrierte Unterrichtsinhalte nicht vermittelt werden konnten. Den Kern von Ohrenspitzer plus bilden Höraufgaben mit begleitendem Unterrichtsmaterial.

Als Sekundärmaßnahme verwies Hubig auf das 2019 gestartete Programm „S4 – Schule stärken, starke Schule“. Damit werden gezielt Schulen unterstützt, die aufgrund ihrer sozialräumlichen Lage und der sich daraus ergebenden Zusammensetzung der Schülerschaft vor besonderen Herausforderungen stehen. Perspektivisch soll S4, das wissenschaftlich begleitet wird, auch für andere Schulen in Rheinland-Pfalz Erkenntnisse liefern, „welche Unterstützung Schulen in herausfordernden Lagen brauchen“, so Ministerin Hubig. Dieses Programm ergänze zudem sinnvoll die rheinland-pfälzische Beteiligung an der Initiative „Schule macht stark“ des Bundesbildungsministeriums sowie der Kultusministerkonferenz.

„Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends geben Anlass zur Zuversicht, aber sie sind nicht zufriedenstellend und wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, so Hubig abschließend. „Deshalb leiten wir jetzt die weiteren notwendigen Schritte ein, damit wir nach dem nächsten IQB-Bildungstrend ein positives Fazit ziehen können.“

Zu den genauen Ergebnissen des IQB-Bildungstrends für Rheinland-Pfalz siehe die Pressemitteilung vom 17.10.2022: https://bm.rlp.de/de/service/pressemitteilungen/detail/news/News/detail/stabile-leistungen-entgegen-dem-bundestrend-rheinland-pfalz-schiebt-sich-in-allen-getesteten-kompet/

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