Zum nun beginnenden zweiten Halbjahr können – wie bereits zum Schuljahresstart – alle Planstellen im Grundschulbereich mit grundständig ausgebildeten Grundschullehrerinnen und -lehrern besetzt werden. Bereits zum neuen Halbjahr bauen wir den Vertretungspool weiter aus. Zu den 1.000 Planstellen im Vertretungspool – davon 370 alleine für den Grundschulbereich – kommen noch einmal 100 Beamtenstellen dazu, die ausschließlich den Grundschulen zur Verfügung stehen. Bis Sommer 2019 vergrößert sich der Pool dann noch einmal um 250 weitere Stellen, diese können dann allerdings auch anderen Schularten zur Verfügung gestellt werden. Bei den Einstellungszahlen ist Rheinland-Pfalz damit Spitze: In Relation zur Schülerzahl stellt bundesweit nur Berlin mehr Lehrerinnen und Lehrer ein.
„Auch wenn wir in Rheinland-Pfalz von einem sich bundesweit abzeichnenden Fachkräftemangel im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern noch nicht betroffen sind, arbeiten wir daran, dass das auch in Zukunft so bleibt. Vieles von dem, was die GEW in ihren Forderungskatalog aufgenommen hat, haben wir schon auf die Schiene gesetzt“, so die Bildungsministerin weiter.
Bereits seit dem vergangenen Schuljahr praktiziert Rheinland-Pfalz die ganzjährige flexible Einstellung auf Planstellen. Das heißt, die Schulaufsicht kann auf Bedarfe hin flexibel reagieren und Lehrkräfte einstellen, wenn eine Lehrkraft ausscheidet. Bisher war das an allgemeinbildenden Schulen in der Regel nur zum 1. Februar und zum Schuljahresbeginn möglich. Die Werbung für das Grundschullehramt bei Abiturjahrgängen und unter Studierenden werden wir intensivieren. Lehrkräfte aus anderen Schularten, die an einer Grundschule vertreten, erhalten spezielle Fort- und Weiterbildung. Auch die Möglichkeit zur Flexibilisierung der Wechselprüfung von einem Lehramt zum anderen – wie jetzt von der GEW gefordert – prüft das Bildungsministeriums bereits.
„Das Lehramt ist ein anspruchsvoller, fordernder Beruf und unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten sehr gute Arbeit und identifizieren sich mit ihrem pädagogischen Auftrag. Dabei lassen wir sie nicht alleine, sondern arbeiten ständig daran, gute Rahmenbedingungen zu erhalten und – wo nötig – noch zu verbessern“, entgegnete Hubig der GEW-Kritik.
Als erstes Bundesland überhaupt hat Rheinland-Pfalz ein eigenes Institut für Lehrergesundheit etabliert, das sich dem Arbeits- und Gesundheitsschutz an Schulen annimmt. Einen wichtigen Beitrag zur Lehrergesundheit leistet auch, dass Rheinland-Pfalz mit durchschnittlich 18,4 Kindern die kleinsten Grundschulklassen bundesweit hat. Kleinere Klassen führen direkt zu einer geringeren Belastung der Lehrkräfte, z. B. hinsichtlich des Korrekturaufwandes, des Verfassens von Zeugnissen oder der Elternarbeit. Außerdem wurden zuletzt die Schulleitungen im Grundschulbereich finanziell aufgewertet und zeitlich entlastet, um Verwaltungsaufgaben besser nachkommen zu können. Als einzige Berufsgruppe unter den Beamtinnen und Beamten in Rheinland-Pfalz profitieren Lehrkräfte außerdem von einer Altersteilzeitregelung. Hierbei bietet das Land älteren Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, früher aus dem Beruf auszuscheiden oder die Arbeitszeit zu reduzieren, um somit Entlastung oder mehr Freiräume in ihrer allgemeinen Lebensgestaltung zu erhalten.
„Wir werden den Forderungskatalog der GEW eingehend prüfen und kategorisieren in das, was wir ohnehin schon machen, das, was Denkanstöße bietet und auch das, was weniger sinnvoll ist. Wir stehen für gute Bildung und die lässt sich das Land auch etwas kosten: Rheinland-Pfalz gibt bereits jetzt ein Viertel seines Gesamthaushaltes für Bildung aus. Bereits beim ersten Überschlagen kämen durch die GEW-Forderungen nochmal ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag oben drauf – jedes Jahr“, so Bildungsministerin Hubig abschließend.