Das Landesuntersuchungsamt, und hier das Team um Professor Zanger, untersucht seit den Sommerferien auf Basis der Meldungen der Gesundheitsämter, wie hoch die Ansteckungsgefahr in Kitas und Schulen im Land ist. Professor Zanger stellte die Daten in der gestrigen Videoschalte vor. Die Erhebung mit dem Namen “Secondary Attack Rate in Schools Surveillance” belegt demnach: Die Ansteckungsgefahr in Schulen und Kitas in Rheinland-Pfalz liegt bei unter 1 Prozent, im häuslichen Kontext dagegen bei rund 19 Prozent.
Herr Professor Kekulé wies darauf hin, dass Kitas und Grundschulen weiterhin geöffnet bleiben können, wenn sie streng überwacht werden. Mit Blick auf die älteren Schülerinnen und Schüler sprach er sich für einen Wechselbetrieb, ggf. vorgezogene Weihnachtsferien aus.
Dazu Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „Die Maßnahmen an unseren Schulen sind wirksam. Unsere Schulleitungen und unsere Lehrkräfte machen einen hervorragenden Job bei all dieser zusätzlichen Belastung. Wir setzen auf das sogenannte Multi-Barrieren-System. Mit verschiedenen Schutzmaßnahmen sorgen wir dafür, dass Infektionsketten direkt durchbrochen werden. Schulen und Kitas sind nicht nur Orte des Lernens, sondern auch des Lebens und damit unglaublich wichtig für unsere Kinder, unsere Jugendlichen und ihre Familien. Dort, wo es das Infektionsgeschehen nötig macht, gehen wir in einen Wechselbetrieb, der täglich oder wöchentlich vollzogen wird, damit wir trotzdem möglichst viel Präsenzunterricht machen können und den Infektions- und Gesundheitsschutz gewährleisten.“
Mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage und Silvester appellierte die Ministerin noch einmal: „Bitte halten Sie sich auch über die Feiertage an die geltenden Regeln. Das Virus macht keine Pause! Und wir sollten uns alle vergegenwärtigen, dass wir die aktuell geltenden Einschränkungen für zwei Ziele auf uns nehmen: Wir wollen, dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Und wir wollen, dass unsere Schulen und Kitas weiter geöffnet bleiben können. Und ich glaube, dass das Ziele sind, für die wir uns alle gemeinsam anstrengen sollten.“
Expertinnen und Experten, die angehört wurden:
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian J. Kähler
Institutsleiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München
Prof. Dr. Alexander S. Kekulé
Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle
Prof. Dr. med. Wieland Kiess
Direktor Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsklinikum Leipzig
Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Krankenhaushygiene, Krankenhaushygieniker
Prof. Dr. Markus Scholz
Institut für medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Universität Leipzig
Dr. Jana Schroeder
Chefärztin des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der Stiftung Mathias-Spital Rheine (NRW)
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Hans-Martin Seipp
Leiter des TransMIT-Zentrums „Hygiene und Technisches Gesundheitswesen“ der Technischen Hochschule Mittelhessen
Prof. Dr. Philipp Zanger
Referatsleiter in der Abteilung Humanmedizin am LUA, Institut für Hygiene und Infektionsschutz, Landau