Die Studie vergleicht bundesweit die Kompetenzen von Neuntklässlern und Neuntklässlerinnen in den Fächern Deutsch und Englisch. In Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz wurden zudem die Kompetenzen in Französisch geprüft. In allen drei Fächern wurde das Lese- und Hörverstehen getestet und in Deutsch zusätzlich der Bereich Orthografie.
In Deutsch sind gegenüber dem Vergleichsjahr 2009 die Ergebnisse stabil geblieben. Die erzielten Punktwerte in den einzelnen Kompetenzbereichen weichen nur geringfügig von den damaligen Werten ab. Die Leistungen der rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler liegen gut im bundesdeutschen Durchschnitt. „Mit ihrer Rechtschreibleistung liegen die rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler im oberen Drittel der Länder – ein schöner Beleg dafür, dass rheinland-pfälzische Schülerinnen und Schüler hier von Anfang an eine gute Grundlage erhalten. Im Bereich Deutsch Lesen ist die Gruppe der Besten etwas kleiner geworden, das werden wir uns genau ansehen“, sagte Hubig. In den Gymnasien liegen die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Zuhören und Orthografie sogar in der Spitzengruppe der Länder.
In Englisch haben die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen bundesweit deutlich und auch statistisch signifikant verbessert. Das gilt für Rheinland-Pfalz gleichermaßen. Besonders erfreulich ist, dass viele Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz bereits in der Klassenstufe 9 die Regelstandards für den Mittleren Schulabschluss (Ende Klasse 10) erreichen oder übertreffen, so die Ministerin.
In Französisch haben sich die rheinland-pfälzischen Schülerinnen und Schüler deutlich gesteigert, wobei die Auswertung nur für Gymnasien erfolgte. Insbesondere der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit herausragenden Kompetenzen im Hörverstehen hat sich erhöht. Ein Großteil der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler erreicht sogar die höchste Kompetenzstufe.
Auch die Förderung von Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft gelingt in Rheinland-Pfalz nach wie vor gut. Beim Erlernen von Englisch spielt der soziale Hintergrund in Rheinland-Pfalz sogar eine deutlich geringere Rolle als im Bundesvergleich. Bei den Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund erzielt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich gute, in Teilen sogar sehr gute Erfolge.
„In Rheinland-Pfalz gehen Qualität, Leistungserfolg und Chancengleichheit Hand in Hand. Das haben auch die bisherigen Überprüfungen der Bildungsstandards in Deutsch und Englisch und in Mathematik und Naturwissenschaften bescheinigt. Unser Anspruch ist es, langfristig ein hohes Qualitätsniveau zu sichern. Mit diesen Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, denn es ist eine besondere Herausforderung, gute Leistungen über einen langen Zeitraum zu halten. Gleichzeitig werden wir aber die Ergebnisse der Studie gründlich analysieren und sehen, wie wir noch besser werden können, damit die jungen Menschen in unseren Schulen weiterhin mit dem besten Rüstzeug für ihren Ausbildungs- und Lebensweg ausgestattet werden“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.
Hintergrundinformationen zur Studie
Der IQB-Bildungstrend 2015 ist der zweite Ländervergleich der Kompetenzstände in den sprachlichen Fächern der Sekundarstufe I und wurde im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) durchgeführt. Die regelmäßige Durchführung der Vergleichsstudien wurde von der KMK im Rahmen ihrer Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring beschlossen. Ziel ist es zu erfahren, inwieweit die Schülerinnen und Schüler die bundesweit geltenden Bildungsstandards erreichen und in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht.
Zwischen Mitte März und Mitte Juni 2015 hatten deutschlandweit rund 37.100 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus mehr als 1.700 Schulen an der Überprüfung teilgenommen, die nach einem Zufallsverfahren ausgewählt worden waren – darunter rund 2.900 Schülerinnen und Schüler aus 124 Schulen in Rheinland-Pfalz. (13 Integrierte Gesamtschulen, 40 Realschulen plus, 67 Gymnasien und vier Förderschulen).