Nach ihrer Altersteilzeit rief die ehemalige Englischlehrerin am Alzeyer Gymnasium Römerkastell das Projekt „Soziales Engagement“ ins Leben, das sie seither leitet. Die Arbeitsgemeinschaft bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, durch persönliches Engagement die eigenen sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Mit Beginn der Klassenstufe 8 können die Jugendlichen freiwillig wöchentlich für eineinhalb Stunden in einem Seniorenheim, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder in einer Kindertagesstätte mitarbeiten. „Sie erhalten dadurch nicht nur Einblicke in unterschiedliche Berufe, sondern auch in das Leben ihrer Mitmenschen“, so die Ministerin. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sogar mehrfach in der Woche und in den Ferien an ihrem Einsatzort. Andere halten auch nach Ende ihrer Tätigkeit Kontakt mit der Institution.
Seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft halfen rund 700 Schülerinnen und Schülern in den Einrichtungen mit. 61 Kindertagesstätten sowie zehn Senioren- und Behinderteneinrichtungen konnte Helga Schumacher bisher für ihr Projekt gewinnen. Im Jahr 2008 gehörte es zu den Preisträgern der Lernstatt Demokratie des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
„Helga Schumacher vermittelt nicht nur Sozialkompetenz, sie lebt sie auch vor. Dieses Engagement brauchen wir. Denn dadurch werden unverzichtbare Werte wie Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Solidarität mit Leben erfüllt“, unterstrich Bildungsministerin Hubig. Über das Schulprojekt hinaus engagiert sich die 71-Jährige im Familienberatungscafé des Mehrgenerationenhauses / Haus der Familie in Alzey und unterstützt einen neu nach Deutschland gekommenen Schüler, um so zu seiner erfolgreichen Integration beizutragen.