Hubig führte weiter aus: „So unterschiedlich unsere Schulsysteme sind, so ähnlich sind teilweise unsere Fragestellungen: Auch in Ruanda wird der Ganztag ausgebaut, Bildungsgerechtigkeit durch kostenfreien Zugang zur Schule gestärkt und diskutiert, wie mit den Folgen der Corona-Pandemie umgegangen wird.“ Vereinbart haben beide Minister, dass die Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Landesinstituts in der Lehrerfortbildung intensiviert werden soll. „Gerade bei der Friedensbildung und der Gedenkfeier können wir von Ruanda lernen“ sagte die Ministerin.
Ein weiteres Thema war die berufliche Bildung: Gemeinsam mit dem Land und der Handwerkskammer Koblenz wurden in den vergangenen Jahren die Studiengänge KfZ-/Automatisierungstechnik und Bautechnik entwickelt. Mehr als 70 Personen konnten in den vergangenen Jahren in Ruanda darin ausgebildet werden. Im April 2024 werden sie ihren Abschluss machen. Rund die Hälfte plant einen weiteren pädagogischen Vorbereitungskurs, um schließlich als Ausbilder für nachfolgende Jahrgänge arbeiten zu können. In ihrem Gespräch haben die Bildungsminister vereinbart, dass Rheinland-Pfalz Ruanda noch stärker mit Know-How in technischen Berufen unterstützen wird. Dies ist auch mit Blick auf Ausbildungsberufe im Bereich Biotechnologie und den neuen Standort von BionTech in Ruanda zukunftsträchtig.
In den kommenden Tagen wird die Ministerin als Teil der Delegation an verschiedenen Gedenkveranstaltungen zum 30. Jahrestags des Genozids teilnehmen. „Es ist beeindruckend, wie stark die Menschen trotz der furchtbaren Ereignisse für Aufarbeitung, Versöhnung und Frieden einstehen. Das unendliche Leid und die Erschütterung sind auch nach 30 Jahren gerade in diesen Tagen überall zu spüren. Schon deshalb muss die Erinnerung für nachfolgende Generationen wach bleiben, um den Wert von Frieden, Freiheit und Demokratie zu vermitteln. Deshalb legen wir in Rheinland-Pfalz auch in unseren Schulen einen besonderen Fokus darauf“, so die Ministerin.