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2020: Hubig übernimmt KMK-Vorsitz, rund 54 Millionen Euro mehr für Kitas im Land und die neue Pflegeausbildung startet

2020 kommt mit großen Schritten auf uns zu und damit auch einige Neuerungen im rheinland-pfälzischen Bildungssystem:

Ab dem 1. Januar 2020 tritt ein weiterer Teil des Kita-Zukunftsgesetzes in Kraft. Dann werden auch die Plätze für zweijährige Kinder in Krippen beitragsfrei sein. „Wir wollen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Dazu gehört für mich als Sozialdemokratin die gebührenfreie Bildung für alle. Rheinland-Pfalz war 2010 das erste Bundesland, das die Beitragsfreiheit in Kindertagesstätten eingeführt hat. Deshalb ist es richtig, dass jetzt auch alle Zweijährigen in Krippen davon profitieren“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und betonte: „Unsere Kindertagesstätten machen hervorragende Arbeit - und sie sind die ersten Bildungseinrichtungen, die unsere Kinder besuchen. Das Bundesprogramm für den Ausbau von Kindertagesstätten läuft aus. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz zur Fortsetzung ein eigenes Programm mit zehn Millionen Euro aufgelegt, mit dem der Ausbau auch 2020 weitergehen wird.“

Darüber hinaus erhalten die Träger der Kitas weitere 13,5 Millionen Euro für den Ausbau vor allem von Küchen. Auch bei der Personalausstattung gibt es weitere Unterstützung: Für Kitas in besonderen sozialen Lagen stellt das Land bereits heute zusätzlich 3,4 Millionen Euro für Personal und Sachkosten zur Verfügung. Diese Mittel werden jetzt noch einmal auf mehr als 30 Millionen Euro aufgestockt. „Insgesamt sind das fast 54 Millionen Euro, die wir für unsere Jüngsten ausgeben“, so Hubig.

Von der Kita zur Schule: Im neuen Jahr übernimmt Bildungsministerin Hubig den Vorsitz der Kultusministerkonferenz (KMK). Ihre Präsidentschaft stellt sie unter das Motto „Europa (er-)leben und gestalten“. „Ein freies, friedliches Europa ohne Grenzen ist eine unglaubliche Errungenschaft und keine Selbstverständlichkeit – das ist vielen Menschen heute nicht mehr bewusst. Im Gegenteil, Europa wird dieser Tage in Frage gestellt, es wird angezweifelt, angegriffen. Während meines KMK-Vorsitzes möchte ich unsere Schülerinnen und Schüler ganz besonders für Europa, für seine Werte und das demokratische Miteinander begeistern und ihnen die große Bedeutung für uns alle nahebringen. Sie sollen Europa erleben, leben und gestalten und so ihren ganz eigenen Zugang zur europäischen Idee finden können“, erklärte die Bildungsministerin.

Darüber hinaus, so die designierte KMK-Präsidentin, stünden alle 16 Bundesländer vor vergleichbaren Aufgaben: „Chancengerechtigkeit, Digitalisierung oder Ganztagsanspruch sind bedeutende Themen, denen sich alle Länder widmen müssen. Der Bildungsföderalismus ist unverzichtbar – aber trotzdem gilt es, gemeinsam Lösungen zu finden. Wir sind mit der KMK insgesamt auf einem guten Weg - gerade mit Blick auf die Einrichtung eines gemeinsamen Bildungsgremiums. Diesen Weg müssen wir erfolgreich weiter beschreiten.“

Eine Veränderung, die ebenfalls alle Bundesländer betrifft, ist die Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes, das auch am 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Dann werden die Ausbildungsgänge Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege in einem neuen Ausbildungsgang zusammengefasst. „Wir brauchen überall in Deutschland gut ausgebildete Pflegekräfte. Das hat gerade erst wieder das Krankenhaus-Barometer gezeigt. Mit dem neuen Ausbildungsgang sorgen wir dafür, dass die Ausbildung zur Pflegefachkraft moderner und attraktiver für viele Menschen wird. Dazu arbeiten wir mit allen Ausbildungsschulen im Land eng zusammen und verfassen neue Lehrpläne. Die Ausbildung selbst startet dann flächendeckend zum Schuljahr 2020/2021“, sagte die Bildungsministerin.

In Rheinland-Pfalz startet im Februar 2020 zudem das Projekt „S⁴ Schule stärken – Starke Schule“, bei dem das Bildungsministerium mit der Wübben Stiftung zusammenarbeitet. „Rheinland-Pfalz ist bundesweit das Land, in dem der Bildungserfolg am wenigsten von der Herkunft der Schülerinnen und Schüler abhängt. Damit das so bleibt und wir Kinder bestmöglich auf ihrem Weg ins Leben begleiten, stärken wir Schulen, an denen viele sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden“, so die Bildungsministerin.

Rund 25 Schulen können im ersten Jahr an S⁴ teilnehmen. Sie erhalten ein Schulentwicklungsbudget von durchschnittlich rund 10.000 Euro pro Jahr. Zu den wesentlichen Bestandteilen des Programms gehören Fortbildungen, Vernetzung und Austausch, Individuelles Coaching und Schulentwicklungsberatung. Zentrale Themen dabei sind die pädagogische Führung, die Qualitätsgestaltung und das Schulmanagement.


Ab dem Schuljahr 2020/2021 wird es darüber hinaus 21 neue Informatik-Profil-Schulen in Rheinland-Pfalz geben. Das Konzept ist bundesweit einzigartig: An den Informatik-Profil-Schulen wird der Informatik-Unterricht beginnend ab Klasse 5 bis hin zu Grund- und Leistungskurse in der Oberstufe angeboten. Zusätzlich werden die Schulen Arbeitsgemeinschaften etwa in den Bereichen Robotik oder Medienkompetenz anbieten. Die Qualifizierung und Fortbildung von Lehrkräften im Bereich Digitales wird gestärkt und schulübergreifende Netzwerke gebildet. Insgesamt werden zwei Integrierte Gesamtschulen, neun Realschulen plus und zehn Gymnasien zu Informatik-Profil-Schulen (Liste anbei).

„Auch 2020 werden wir in Rheinland-Pfalz dafür sorgen, dass sich die Unterrichtsversorgung an unseren Schulen weiter verbessert. Dazu bauen wir zum 1. Februar 2020 den Vertretungspool um 150 Stellen auf dann 1.650 verbeamtete Lehrkräfte aus und sorgen perspektivisch dafür, dass mehr multiprofessionelle Teams an unseren Schulen gemeinsam arbeiten können. Rheinland-Pfalz ist eines der Bundesländer, das im Schuljahr 2019/2020 alle Planstellen besetzen kann. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, so die Ministerin abschließend.  

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