Dort besuchte die Ministerin das Georg-Kerschensteiner-Berufsschulzentrum und ließ sich von drei Digitalen Berufsbildenden Lernzentren ihre Projekte vorstellen. Die BBS Wirtschaft 1 informierte die Anwesenden über digitale kaufmännische Ausbildung und das digitale Wirtschaftsgymnasium. Die BBS Technik I präsentierte den von ihr entwickelten digitalisierten Mathematik-Führerschein. Und wie man mit digitalen Lernmanagementsystemen verschiedene Lernorte, zum Beispiel Schule und Ausbildungsbetrieb, miteinander vernetzen kann, demonstrierten Berufsschülerinnen und -schüler der BBS Naturwissenschaften.
„Die Projektschulen haben schon jetzt Großartiges geleistet“, lobte Hubig den Einsatz der Schülerinnen und Schüler, ihrer Lehrkräfte und der Schulleitungen. „Die von den Teams an den Schulen entwickelten Konzepte sind Ergebnis von hoher Qualität und viel Herzblut – in einer schwierigen Zeit. Denn vieles davon ist ja mitten in der Pandemie entstanden.“ Die Idee zu den Berufsbildenden Lernzentren war bereits 2019 geboren worden; Rheinland-Pfalz ist auf diesem Gebiet Vorreiter. Hubig bezeichnete die Lernzentren als „Knotenpunkte, an denen die Datenströme zusammenfließen und von denen sie ausstrahlen. Im Austausch mit allen BBSen kann so überall im Land Neues entstehen, können wir die Möglichkeiten der Digitalisierung umfassend nutzen.“
Vor ihrem Besuch am Georg-Kerschensteiner-Berufsschulzentrum hatte Ministerin Hubig in Ludwigshafen BASF besucht. Zusammen mit dem Chemiekonzern hat das Bildungsministerium das Projekt „DidA – Digitalisierung in der dualen Ausbildung“ initiiert, über dessen Ergebnisse am Montag ebenfalls informiert wurde. „Ein wesentliches Ziel dieses Projekts ist es, die Kooperation zwischen Ausbildungsunternehmen und den berufsbildenden Schulen zu stärken und Lernorte digital zu vernetzen“, erklärte Ministerin Hubig dazu. „Mich beeindruckt sehr, dass bereits 1.600 Schülerinnen und Schüler sowie 250 Lehr- und Ausbildungskräfte mitgemacht haben. DidA hat damit Vorbildcharakter und hat sich insbesondere während der Corona-Pandemie als echter Glücksfall erwiesen. Die Erfahrungen der vergangenen vier Jahre bestätigen uns darin, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.“
„Alle drei Berufsbildenden Schulen aus Ludwigshafen, die heute ihre Konzepte der Ministerin vorgestellt haben, waren auch bei DidA dabei“, berichtete Hans van Hauth, Schulleiter der Berufsbildenden Schulen Naturwissenschaften. „Für unsere Schulen bietet es einen enormen Mehrwert, jetzt auch Digitales Lernzentrum zu sein. Wir können die Lernortkooperation deutlich ausbauen, die Erfahrungen aus dem Projekt mit BASF in die Breite bringen und anderen Schulen nutzbar machen. Auf dieser Basis können wir dazu beitragen, dass eventuell in zwei, drei Jahren noch viel mehr Berufsbildende Schulen zu Digitalen Lernzentren werden. Wir sind dem Land sehr dankbar, dass wir Geldmittel, Entlastungsstunden und Rahmenbedingungen dafür bekommen haben.“
„Für uns als Land hat das Thema Digitalisierung an Schulen auch in Zukunft Priorität. Schließlich sind die Anpassungen der berufsbildenden Schulen an die Anforderungen, die die Gesellschaft und Arbeitswelt stellen, eine ständige Aufgabe“, so Hubig abschließend.
Weitere Informationen:
Die Digitalen Berufsbildenden Lernzentren haben sich jeweils einen oder mehrere Schwerpunkte zur Weiterentwicklung ausgesucht, für den oder die sie Vorreiter sind. Andere Berufsbildende Schulen können sich diesbezüglich bei den Schulen informieren und dort hospitieren – durch diese Vernetzung können alle Berufsbildenden Schulen von dem Engagement der 12 Lernzentren profitieren. Insgesamt gibt es 102 Berufsbildende Schulen in Rheinland-Pfalz.
Zu den 12 Digitalen Lernzentren gehören:
- BBS Trier Gestaltung und Technik
- BBS Westerburg
- BBS Ludwigshafen Wirtschaft 1
- BBS Ludwigshafen Technik 1
- BBS Andernach
- BBS Bitburg
- BBS Mainz 1
- BBS Prüm
- BBS Kaiserslautern Technik 1
- BBS Ludwigshafen Naturwissenschaften
- BBS Julius-Wegeler Schule Koblenz
- BBS Carl Benz Schule Koblenz