Mit ihrem Vortrag aus dem Buch „Bleistiftherz“ von Elin Hansson überzeugte Lucie die Jury des Bundesfinales, das am 1. Oktober in den Rundfunkstudios des rbb in Berlin stattfand, und holte den Wanderpokal zum ersten Mal seit dem Schuljahr 2003/2004 wieder nach Rheinland-Pfalz. „Eine Bundessiegerin aus Rheinland-Pfalz haben wir beim Vorlesewettbewerb seit fast 20 Jahren nicht mehr gehabt“, freute sich auch Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig mit Lucie. „Das ist eine ganz tolle Leistung, auf die Lucie sehr stolz sein kann.“ Natürlich werde sie der Super-Vorleserin auch noch mit einem Überraschungsgeschenk gratulieren.
Als Siegerin des Wettbewerbs unter allen sechsten Klassen des Schuljahres 2020/2021 gewann Lucie, die in Pfaffen-Schwabenheim lebt, in Berlin noch einen Bücherscheck und eine Lesung an ihrer Schule. Zudem wird ihr eine besondere Ehre zuteil: Beim Vorlesewettbewerb 2021/2022, für den alle Schulen in Deutschland bis zum 15. Dezember ihre Jahrgangsbesten ins Rennen schicken können, wird Lucie in der Finaljury sitzen und ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger mitwählen.
Ohnehin ist Rheinland-Pfalz das Land der jugendlichen Leseratten. Beim Landesentscheid setzte sich Lucie Mathias unter 23.610 Kindern aus 271 Schulen durch, wie der veranstaltende Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. Die Teilnahmequote unter den Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern liegt damit bei 47 Prozent aller teilnahmeberechtigten Schulen und Rheinland-Pfalz im Ländervergleich auf Platz eins. Für Lucie war der Sieg beim Landesentscheid also die perfekte Vorbereitung auf den am Ende so erfolgreichen Auftritt in Berlin.
Hintergrund:
Der Vorlesewettbewerb wird alljährlich vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Rund 600.000 Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus ganz Deutschland nehmen jedes Jahr teil.
Zunächst werden auf Landesebene die 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Finale ermittelt, dabei können die Kinder Stellen aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen. Beim Bundesentscheid müssen die Landessieger dann eine für sie völlig neue Textpassage einstudieren und vortragen.
Der Wettbewerb dient vor allem der Förderung von Lesekompetenz unter Kindern und Jugendlichen und fand zum ersten Mal im Jahr 1959 statt. Die Teilnehmenden von damals sind heute also über 70 Jahre alt und vielleicht Großeltern, die nun ihren Enkelinnen und Enkeln selbst vorlesen.