Konkret bedeutet das: Die beiden bereits seit Längerem etablierten Lern- und Diagnoseprogramme „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ sollen an allen rheinland-pfälzischen Grundschulen eingesetzt werden. „Dies ist ein weiterer großer und wichtiger Schritt, um die Basiskompetenzen unserer Grundschülerinnen und Grundschüler zu stärken“, erklärte Hubig.
Das Programm „Lesen macht stark“ wurde im Schuljahr 2018/2019 an 74 rheinland-pfälzischen Grundschulen eingeführt. Mittlerweile arbeiten fast 18.000 Schülerinnen und Schüler an 227 Grundschulen damit. Der Startschuss für „Mathe macht stark“ fiel zum selben Zeitpunkt an zwölf Grundschulen. Heute rechnen und kombinieren fast 11.000 Schülerinnen und Schüler an 144 Grundschulen mit Hilfe des Programms. „Das sind beeindruckender Zuwächse, aber wir bleiben nicht stehen“, kündigte Hubig an. „Nach den positiven Erfahrungen der Schulen sind wir aktuelle dabei, beide Programme auf alle Grundschulen in Rheinland-Pfalz auszuweiten. Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, dass wir im nächsten IQB-Bildungstrend eine positive Entwicklung für Rheinland-Pfalz sehen.“
Der Bildungsausschuss des Landtags befasst sich am Mittwochnachmittag im Rahmen einer Anhörung mit den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends, die im Oktober 2022 veröffentlich worden waren. Dabei hatten die rheinland-pfälzischen Grundschülerinnen und Grundschüler weitgehend stabile Ergebnisse abgeliefert – anders als alle anderen Flächenbundesländer und entgegen dem bundesweiten Trend (im Detail hierzu: bm.rlp.de/de/service/pressemitteilungen/detail/news/News/detail/stabile-leistungen-entgegen-dem-bundestrend-rheinland-pfalz-schiebt-sich-in-allen-getesteten-kompet/). „Diese Ergebnisse sind vor allem ein großes Verdienst der Schülerinnen und Schüler, ihrer Lehrkräfte und Schulleitungen. Sie zeigen aber auch, dass wir in Rheinland-Pfalz seit der letzten IQB-Studie, die 2017 veröffentlicht worden war, viele richtige Schritte eingeleitet haben“, betonte Hubig. „Deshalb gehen wir unseren Weg konsequent weiter und richten unser Augenmerk dabei auf langfristig angelegte Förderstrategien. Zudem nehmen wir noch systematischer Schülerinnen und Schüler in den Blick, die unter besonders herausfordernden Rahmenbedingungen lernen.“
„Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ sind nicht die einzigen Programme, mit denen Rheinland-Pfalz Basiskompetenzen fördert und Schülerinnen und Schüler in herausfordernder Situation in den Blick nimmt. Seit März 2020 liegt der Grundwortschatz für die Grundschulen vor. Die Programme „Ohrenspitzer plus“ und „Mit Kindern im Gespräch“, das 2017 in Rheinland-Pfalz entwickelt und vorgestellt worden ist, stärken die Zuhör-Kompetenz – ein Feld, auf dem der IQB-Bildungstrend Handlungsbedarf sieht. Das 2019 gestartete Programm „S4 – Schule stärken, starke Schule“ unterstützt gezielt Schulen, die aufgrund ihrer sozialräumlichen Lage und der sich daraus ergebenden Zusammensetzung der Schülerschaft vor besonderen Herausforderungen stehen. Alle Programme sind wissenschaftlich fundiert und werden entsprechend begleitet.
Dies gilt auch für zwei neue Maßnahmen: Das digitale Programm „ILeA plus (Individuelle Lernstandsanalysen)“ testet Kompetenzen in Deutsch (Leseflüssigkeit, Leseverständnis, Rechtschreibung) und Mathematik (Zahlvorstellungen, Operationsvorstellungen, geometrische Objekte, Abbildungen). Seit Schuljahresbeginn steht es den Klassenstufen 1 bis 6 aller Schulen in Rheinland-Pfalz kostenlos zur Verfügung. „QuaMath (Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln)“ soll ab dem Schuljahr 2024/2025 eingeführt werden und die mathematische Bildung weiter stärken.