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Besondere Unterstützung für besondere Talente – zweite Runde des Begabtenprogramms „Leistung macht Schule (LemaS)“ beginnt

Kreative Köpfe, junge Tüftler, Nachwuchsforscher und Supertalente – sie alle haben viel drauf, aber sie haben es in der Schule auch nicht immer nur leicht. „Es ist wichtig, dass wir besondere Begabungen unserer Kinder und Jugendlichen erkennen und ganz individuell und gezielt fördern – mit besonderen Maßnahmen, die bewusst aus dem Schulalltag herausgehen und ihn ergänzen“, sagt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Dabei ist ,LemaS‘ eine große Unterstützung. Denn das Bund-Länder-Programm ,Leistung macht Schule‘ denkt Bildung vom Potenzial der Schülerinnen und Schüler her. Es identifiziert ihre Stärken und Neigungen und hilft ihnen, daraus noch mehr zu machen.“
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig spricht bei der Auftaktveranstaltung der zweiten Phase von "Lernen macht Schule (LemaS)". Foto: Bildungsministerium.
Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig spricht bei der Auftaktveranstaltung der zweiten Phase von "Lernen macht Schule (LemaS)". Foto: Bildungsministerium.

17 Schulen in Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2018 mit „LemaS“ gestartet, haben in hunderten von Veranstaltungen, Projekten und Workshops unter wissenschaftlicher Begleitung neue Erkenntnisse beworben – und geben diese jetzt weiter. Denn in der zweiten Phase, die mit dem Schuljahr 2023/2024 beginnt, werden mindestens 37 weitere Schulen in Rheinland-Pfalz bei „LemaS“ mitmachen. Bei einem Treffen am Gymnasium in Kirn (Kreis Bad Kreuznach) – selbst eine „LemaS“-Schule der ersten Stunde – lernten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Montag schon einmal kennen.

„Was mich besonders freut, ist, dass bei ,LemaS‘ ganz viele verschiedene Schularten vertreten sind – denn besondere Begabungen sind keineswegs nur auf Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen beschränkt“, führte Hubig in Kirn weiter aus. „In der ersten Phase hatten wir neben zwei Integrierten Gesamtschulen, drei Realschulen plus, fünf Gymnasien und einer Berufsbildende Schule auch sechs Grundschulen dabei. Auch bei den neuen Schulen, die jetzt starten, sind all diese Schularten vertreten. Wir sind bei diesem Thema also sehr breit aufgestellt, das ist ein tolles Signal.“ Erfahrene und neue „LemaS“-Schulen werden nun fünf Netzwerke bilden – zwei für Grundschulen, drei für weiterführende Schulen. Zudem wird das neu geschaffene „Begabungsbüro“ die landesweiten Maßnahmen und Projekte koordinieren, die sich nicht nur auf die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik beschränken, sondern auch sprachliche und gesellschaftswissenschaftliche Fächer umfassen. „Der Netzwerk-Gedanke ist das A und O bei ,LemaS‘“, erklärte Hubig. „Das Wissen bleibt nicht an einzelnen Schulen, sondern steht am Ende allen zur Verfügung. Und somit profitieren von dem Programm am Ende nicht nur die besonders begabten Schülerinnen und Schüler, sondern alle. Getreu dem Leitspruch eines amerikanischen Begabungsforschers: Mit der Flut steigen alle Schiffe.“

Das Gymnasium Kirn hat sich schon ganz früh auf den „LemaS“-Weg gemacht, Schulleiterin Barbara Wendling und ihr Stellvertreter Joachim Pritzkat konnten den „Neuen“ nur Positives aus den vergangenen fünf Jahren berichten: „,LemaS‘ lebt vom Austausch der Beteiligten, der angetrieben wird von der gegenseitigen Motivation durch die Begeisterung für die Sache. Die Beteiligten arbeiten auf allen Ebenen zusammen durch Konzentration auf je eigene Projekte – deutschlandweit, länderweit, im Austausch der Schulen untereinander sowie der Schulen und Universitäten, innerhalb einer Schule und innerhalb des konkreten Projekts vor Ort. So verschmelzen gemeinsames Lernen und individuelle Förderung zu einer Einheit, die durch einen ganzheitlichen Ansatz Einzelne fördert, aber das Wohl für die Gemeinschaft nie aus dem Blick verliert.“

Für die wissenschaftlich fundierte Begleitung von „LemaS“ sorgt ein bundesweiter Forschungsverbund. Zu ihm gehört auch Professor Dr. Christian Fischer, Bildungswissenschaftler an der Universität Münster, der die neuen Schulen schon einmal auf das vorbereitete, was inhaltlich in den kommenden fünf Jahren auf sie zukommt: „Eine Besonderheit von ,LemaS‘ ist die Theorie-Praxis-Brücke: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dabei mit Schulvertreterinnen und Schulvertretern auf Augenhöhe zusammen. Dabei kann die schulische Praxis nicht nur von wissenschaftlichen Kenntnissen profitieren, sondern die schulischen Erfahrungen können auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse erweitern. Zudem vermittelt ,LemaS‘ den Lehrkräften eine potenzialorientierte Haltung: Diese adressiert Schülerinnen und Schülern in ihren persönlichen Stärken und Interessen, auch um individuelle Schwierigkeiten zu bewältigen.“

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