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Schulsport: Rückenstärkung bei Flickflack und Co.

Die Schulsportinitiative Rheinland-Pfalz bietet Sportlehrerinnen und Sportlehrern eine Fortbildungsreihe zum Turnen im Leistungskurs Sport.
Das Foto zeigt eine Lehrkraft, die einer anderen Lehrkraft biomechanische- und methodische Aspekte zur Gefahrenvermeidung sowie gezielte Hilfestellungen zeigt.
Eine Lehrkraft zeigt einer anderen Lehrkraft biomechanische- und methodische Aspekte zur Gefahrenvermeidung sowie gezielte Hilfestellungen. Foto: Unfallkasse RLP
Das Foto zeigt eine Lehrkraft, die einer anderen Lehrkraft Hilfestellungen am Barren gibt.
Eine Lehrkraft gibt einer anderen Lehrkraft Hilfestellungen am Barren. Foto: Unfallkasse RLP

Jährlich wird in Rheinland-Pfalz eine riesige Anzahl an motivierenden und erfolgreichen Sportstunden verletzungsfrei durchgeführt. Manchmal ist dabei auch Mut und Risikobereitschaft gefragt. Wer sich ans Turnen im Schulsport zurückerinnert, der weiß: Für einige Übungen beim Bodenturnen, an Reck und Barren, auf dem Schwebebalken oder beim Sprung braucht es neben den physischen Voraussetzungen auch Konzentration und Entschlossenheit, etwas Neues zu wagen. Für Schülerinnen und Schüler im Sport Leistungskurs der Sekundarstufe II sind die Anforderung im Turnen noch einmal deutlich höher und damit einhergehend die Herausforderung für die Sportlehrkräfte bei der Vermittlung der Inhalte.

Um mögliche Unfallrisiken zu minimieren, haben sich die Partnerinnen und Partner der Schulsportinitiative Rheinland-Pfalz entschlossen, zu handeln. Gemeinsam setzten sich die in einer Steuergruppe Schulsport zusammenarbeitenden Mitglieder der Initiative, bestehend aus dem Ministerium für Bildung, dem Schulsportreferat der ADD, dem Pädagogischen Landesinstitut und der Unfallkasse Rheinland-Pfalz zusammen, um eine Fortbildungsmaßnahme für das Turnen im Sport Leistungskurs landesweit koordiniert auf den Weg zu bringen. Unter Einbeziehung der regionalen Beraterinnen und Berater Schulsport für die Gymnasien und IGSen und mit Lehrkräften, die gleichzeitig die Fachexpertise im Turnen mitbrachten, wurden alle Elemente der Sportabiturprüfung auf ihr Risikopotential hin überprüft und methodische Schritte zum Erlernen dieser Elemente im Zusammenhang mit sicherer Hilfestellung besprochen und erprobt. Aus den Ergebnissen entstand eine neue Fortbildungsreihe, die die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer im Leistungskurs Sport mit methodischen und didaktischen Hilfen unterstützen soll.

Die neue Fortbildungsreihe ist ein Beitrag zur Bundes- und Länderinitiative SuGiS, die die Verbesserung der Sicherheit im und der Gesundheitsförderung durch den Schulsport im Blick hat, und gleichzeitig ein Baustein der Schulsportinitiative, die das Land Rheinland-Pfalz zusammen mit der Unfallkasse im Sommer 2022 startete, um den Sportunterricht im Land weiterhin auf fachlich hohem Niveau anbieten zu können.

Für die Fachexpertinnen und Fachexperten steht fest: Es besteht Handlungsbedarf insbesondere vor dem Hintergrund, dass im Land Rheinland-Pfalz die Anzahl der weiterführenden Schulen mit dem Angebot eines Sportleistungskurses in der Sekundarstufe II wächst. Nach den gültigen Rechtsvorgaben können in RLP nur ausgebildete Sportlehrerinnen und Sportlehrer einen Leistungskurs Sport unterrichten; dennoch kann es sein, dass die Lehrkräfte in ihrer bisherigen Berufslaufbahn erst wenige Erfahrungen sammeln konnten, genau jene turnerischen Lerninhalte zu vermitteln, die in der praktischen Abiturprüfung gefordert sind. Den unterrichtenden Lehrkräften die notwenigen Kompetenzen bei der Vermittlung der geforderten Turnelemente zu vermitteln und damit das Turnen erfolgreich und vor allem sicher für die Lernenden zu machen, ist daher Ziel dieser Fortbildungsreihe.

Christoph Brandt, Sportlehrer und Inhaber des A-Trainerscheins in der Sportart Turnen konzipierte die Fortbildungsreihe und erstellte eine Handreichung, die den Schulen begleitend zur Verfügung gestellt wird. Zusammen mit einem Referententeam gestaltet er die landesweit stattfindenden Fortbildungsmaßnahmen zu den im Leistungskurs Sport geforderten Turnelementen, die dann an zwei Fortbildungstagen zusammen mit den teilnehmenden Lehrkräften an den Geräten erarbeitet werden. Vermittelt werden biomechanische- und methodische Aspekte zur Gefahrenvermeidung und gezielte Hilfestellungen beziehungsweise Gerätehilfen für die turnenden Schülerinnen und Schüler. Um die Helfergriffe der Sportlehreinnen und Sportlehrer für einzelne Turnelemente zu festigen, werden diese mehrfach während der beiden Fortbildungstage von jeder teilnehmenden Sportlehrkraft praktisch angewendet. Das vermittelt den Lehrkräften Selbstvertrauen bei der Umsetzung der geforderten Turnelemente im eigenen Unterricht.

Die bisher stattgefundenen Fortbildungsveranstaltungen sind durchweg als sehr gelungen zu bezeichnen und finden große Akzeptanz und Anerkennung bei den Teilnehmenden. Die ausnahmslos positiven Rückmeldungen der Sportlehrerinnen und Sportlehrer bestätigen einerseits den Bedarf und andererseits die hohe Qualität der Fortbildung. Gleichzeitig wird eine große Nachfrage für weitere Termine der Fortbildungsreihe signalisiert, die zunächst auf zwei Jahre angelegt und speziell für die Klassenstufen 11 bis 13 konzipiert ist. Doch nicht nur die gymnasiale Oberstufe ist im Fokus der Schulportinitiative, auch für Sportlehrkräfte der Sekundarstufe I gibt es Unterstützung bei der Gestaltung des Sportunterrichts: Neben den vom pädagogischen Landesinstitut koordinierten Fortbildungen bietet die im vergangenen Jahr an den Start gegangene Webanwendung „schulsportideen.de“ viele Anregungen zur Planung eines attraktiven und vor allem sicheren Sportunterrichts, auch zum Turnen.

Weitere Informationen rund um verschiedene Fortbildungen des Landes finden Sie unter https://www.schulsport-rlp.de/fortbildungen

Besuchen Sie auch unser Online-Tool www.schulsportideen.de    

 

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