Mit diesem Aktionstag würdigen die Initiatoren des Fröbel-Kreises das Lebenswerk des deutschen Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel. Fröbel (1782 - 1852) gilt als der Begründer des Kindergartens. Gleichzeitig möchten sie öffentliche Aufmerksamkeit für den Wert von Kindheit, für die Qualität und Anerkennung der Erziehertätigkeit, sowie die gesellschaftliche Bedeutung des Kindergartens erzeugen.
„Wir haben in Rheinland-Pfalz eine qualitativ hochwertige Kita-Landschaft bei gleichzeitig hohen Besuchsquoten in unseren Einrichtungen: 28,7 Prozent der Kinder zwischen null und drei Jahren und 95,1 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren besuchen bei uns eine Kita. Dabei gilt in Rheinland-Pfalz: Ab dem zweiten Geburtstag ist der Besuch der Kita gebührenfrei“, sagte Bildungsministerin Hubig. „Uns ist bewusst, dass viele der Kinder ihre Kita, ihre Freundinnen und Freunde, ihre Erzieherinnen und Erzieher im Moment vermissen. Zugleich wissen wir, dass für die Familien die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Moment eine sehr große Herausforderung ist. Das gilt insbesondere für Alleinerziehende. Deshalb hat Rheinland-Pfalz von Beginn an die Notbetreuung in Kitas und Schulen auch für Kinder von Alleinerziehenden sowie denjenigen Eltern vorgesehen, die keinerlei andere Betreuung für ihre Kinder ermöglichen können – unabhängig davon, ob sie in systemrelevanten Berufen arbeiten. Familien brauchen gerade in diesen Zeiten unsere Unterstützung“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig.
„Ob in Zeiten der Notbetreuung oder des regulären Kita-Betriebs – der Kita-Alltag wird für unsere Kinder vor allem durch die Erzieherinnen und Erzieher geprägt, die sich Tag für Tag um sie kümmern. Ich weiß, dass unsere pädagogischen Fachkräfte wertvolle und großartige Arbeit leisten. Deshalb möchte ich den „Tag des Kindergartens“ vor allem nutzen, um mich ganz herzlich bei ihnen zu bedanken. Und ebenso bei den vielen Männern und Frauen, die als Leiterinnen und Leiter, Reinigungs- und Küchenkräfte, Sprachförderkräfte, Französischkräfte, interkulturelle Fachkräfte, Fachberatungen, als Fortbildnerinnen und Fortbildner, bei den Trägern, Kommunen, in Verbänden und Vereinen oder anderen Bereichen arbeiten, die unsere Kita-Landschaft ganz wesentlich prägen und dazu beitragen, dass diese gut funktioniert. Ihnen allen gebührt unsere Anerkennung, nicht nur heute, sondern an jedem Tag“, so die Bildungsministerin.
„Seiner Zeit hat Fröbel mit der Idee des Kindergartens die Pädagogik maßgeblich geprägt. Wir als Landesregierung prägen die Kita-Landschaft in Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren durch die Gebührenfreiheit, die allen Kindern den Zugang zu frühkindlicher Bildung und Eltern eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Mit dem neuen Kita-Gesetz gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter: Mehr Qualität, mehr Geld und mehr Gebührenfreiheit sind die Schlagworte. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, die Kitas für die Zukunft weiterzuentwickeln“, so Bildungsministerin Stefanie Hubig abschließend.
Zur Erziehungslehre nach Fröbel:
Fröbels Erziehungslehre umfasst das Säuglingsalter, die Kleinkindphase und das Jugendalter. Fröbel hat Pestalozzis Gedanken der alleinigen Erziehung durch die Mutter weitergeführt und durch eine institutionelle Erziehung und Bildung ergänzt. Der Kindergarten im Fröbel`schen Sinne ist Ergänzung zur Familienerziehung und zielt auf das gemeinsame Lernen von Kindern ab.
Leitgedanke der Fröbel-Pädagogik ist die freie Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung des jungen Menschen. Bei allen Angeboten wird auf die Erfahrung der Kinder, die diese aus eigener Anschauung gewinnen sollen, geachtet. Eine ganzheitliche Erziehung mit Platz für soziales, musisches, manuelles, schöpferisches und kognitives Lernen und Tun war für Fröbel ein Grundprinzip. Fröbel war überzeugt davon, dass das Greifen vor dem Begreifen kommt, ebenso das Fassen bzw. Anfassen vor dem Erfassen. Deshalb soll Erziehung notwendig leitend aber nicht vorschreibend, bestimmend und eingreifend sein.