Page 101 - Bildungs- und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz
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• Normen und Gebote den Kindern verständlich sind, wo- bei die Kinder die Zweckmäßigkeit in Frage stellen kön- nen, • Regeln mit Kindern gemeinsam ausgehandelt werden. 6.6 Situationsorientiertes Lernen Aus der Aufgabe der Kindertagesstätte, die gesamte Persön- lichkeit des Kindes zu fördern, folgt, dass sie sich in ihrem pädagogischen Einsatz an diesen Grundvoraussetzungen orien- tiert, d.h. dass sie ihre pädagogischen Angebote vorwiegend aus Situationen entwickelt, die für die Kinder bedeutsam sind. Situationsorientiertes Lernen als Grundlage geplanten, nicht zufälligen pädagogischen Handels bedeutet: • Im kontinuierlichen Diskurs mit Kindern, Eltern und anderen Erwachsenen werden Alltagserfahrungen und Erlebnisse der Kinder, ihre Bezugspersonen und ihre Umwelt (Erfahrungsfelder) als Schlüsselsituationen im Leben der Kinder erkannt und als Inhalt der pädagogi- schen Arbeit gestaltet. Die Betroffenheit und Beteiligung der Kinder an dem pädagogischem Angebot wird zum wichtigen Kriterium für Erzieherinnen und Erzieher, die damit zugleich bereit und fähig sein müssen, das Angebot den Bedürfnissen und Interessen der Kinder entsprechend zu verändern bzw. jedem einzelnem Kind die Freiheit zu lassen, sich anders zu orientieren. • Die Kinder lernen von Fall zu Fall, von einem aktuellen Anlass zum anderen, nicht lehrgangsmäßig das im Rah- men des Anlasses für sie Bedeutsame. Erlebnisse, Kennt- CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 99 01.09.2020 12:22:40 Methodische Aspekte – die Kindertagesstätte als Lern- und Erziehungsfeld Bedeutung situations- orientierten Lernens 99