Page 56 - Bildungs- und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz
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Beziehungen spielt die erste Sprache (Muttersprache oder Fa- miliensprache6) eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Persönlichkeit. Ihre sichere Beherrschung durch das Kind und ihre Akzeptanz in seinem sozialen Umfeld sind deshalb wichtige Voraussetzungen für alle darauf folgenden Schritte der kindlichen Entwicklung und des Lernens. Der zentralen Bedeutung der Sprache muss ihre Rolle in allen konzeptionellen Überlegungen zur pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen entsprechen. Die Sprachförderung der Kindertagesstätte beginnt deshalb bereits beim Eintritt des Kindes in die Einrichtung. Sie setzt an den vorher erworbenen, bereits vorhandenen Aneignungsweisen und Kompetenzen der Kinder an und wird als zentrale und dauerhafte Aufgabe wäh- rend der gesamten Kindergartenzeit verstanden. Möglichkei- ten des Übens und Verwendens der deutschen Sprache sind Bestandteil der alltäglichen Sprachförderung. Sie ist gegebe- nenfalls durch spezielle Sprachförderangebote zu ergänzen. Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, zu erfahren und zu entdecken, dass Sprache eine wichtige Funktion als Medium der Kommunikation und Zuwendung hat. Die Kindertagesstätte ermöglicht diese Erfahrung durch: • emotionale Zuwendung, die sich auch in Sprache aus- drückt, • Zuhören und dem, was Kinder sagen, Beachtung schen- ken, • Förderung des aktiven Zuhörens der Kinder, • VermeidensprachlicherVerniedlichung, 6 Familiensprache meint die vorherrschende Sprache mit der ein Kind auf wächst. Diese ist nicht unbedingt mit der Muttersprache identisch. CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 54 01.09.2020 12:22:31 Bildungs- und Erziehungsbereiche Zentrale Bedeutung der Sprache 54