Page 53 - Bildungs- und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz
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gungsfeld vor Ort gewertet und umgesetzt werden. Dabei sind insbesondere • diestrukturellenDimensionen(z.B.Erzieherinnen-Kind- Relation, Professionalität, Konzeption, Zusammensetzung der Kindergruppe, ein vom Kind her gestalteter Selbstbil- dungsprozess), • die prozessualen Dimensionen (Qualität der Interaktion von Erzieherinnen/Erziehern und Kindern, der Kinder untereinander, der Erzieherinnen und Erzieher unterein- ander, von Erzieherinnen/Erziehern mit Eltern, Zusam- menarbeit der Kindertagesstätten mit Grundschulen), • die kontextuellen Dimensionen (Vernetzung) zu berücksichtigen. 3.1 Wahrnehmung „Ausgangspunkt für die kindliche Erfahrung von der Welt und von sich selbst ist das, was das Kind wahrnimmt.“5 Wahr- nehmen ist kein Abbild der Wirklichkeit, sondern ist von frü- hester Kindheit an (Aus-)Wählen, handelndes Strukturieren, Bewerten, Erinnern und sachliches Denken, d. h. ein breit an- gelegter Verarbeitungsprozess. Wahrnehmen erfolgt über die Fernsinne (Augen, Ohren, Nase), die Körperwahrnehmung (Erfahrung der Körpergrenzen, von Temperatur und Feuchtig- keit, der inneren Befindlichkeit des Körpers) und die emotio- 5 Schäfer, Gerd E. (Hrsg.): Bildung beginnt mit der Geburt. Förderung von Bildungsprozessen in den ersten sechs Lebensjahren. Weinheim, Berlin, Basel 2003, S. 43. Auch die weiteren Ausführungen dieses Bildungsbereiches bezie hen sich im Wesentlichen auf diese Veröffentlichung. CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 51 01.09.2020 12:22:31 Bildungs- und Erziehungsbereiche Wahrnehmen ist ein Verarbei- tungsprozess 51