Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R., Charlotte Knobloch, wies darauf hin, dass der Leo-Trepp-Preis im Rahmen des aktuellen Festjahres dazu beitragen könne, besonders die zeitgenössische jüdische Gemeinschaft besser sichtbar zu machen. Getreu dem Lebensmotto des verstorbenen Namensgebers, dass nur Wissen vor Vorurteilen schützt, betonte sie die Bedeutung des Austausches nicht nur um seiner selbst willen, sondern vor allem auch für eine lebenswerte Gesellschaft unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Der Leo Trepp-Schülerpreis ermutige die jungen Teilnehmer ausdrücklich außerhalb einer Unterrichtssituation, sich näher mit dem Judentum zu beschäftigen und auf diese Weise jüdisches Leben in Deutschland jenseits historischer Fotos kennenzulernen. Genau das sei nötig in einer Zeit, in der der Judenhass anwachse und jüdische Schüler immer mehr darunter litten, sich öffentlich gar nicht mehr zu ihrer jüdischen Herkunft bekennen zu können. Für eine gesicherte Zukunft der jüdischen Gemeinschaft und ein respektvolles Miteinander brauche es daher Veränderung gerade in der jungen Generation, wie Knobloch erklärte: „Ich bin sicher, hier kann und wird der Leo Trepp-Schülerpreis bei der Jugend einen Unterschied machen.“
Felix Klein betonte: „Jüdisches Leben bekannter zu machen und dabei insbesondere junge Menschen zu erreichen – das ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben der kommenden Jahre. Denn die junge Generation wird unsere Zukunft gestalten, weiß jedoch größtenteils nur wenig über jüdischen Alltag, jüdische Religion und Kultur. Dieses Unwissen macht empfänglich für Vorurteile, Ressentiments, für Fake News und Verschwörungsmythen. Ich wünsche dem Leo Trepp-Schülerpreis eine breite Resonanz und erhoffe mir, dass viele Schülerinnen und Schüler diese Chance ergreifen, auf eine selbstbestimmte Art und Weise jüdisches Leben zu entdecken.“
Dieter Burgard wies auf die hervorragende und bereits seit drei Jahren andauernde Zusammenarbeit mit der Leo Trepp Stiftung hin: „Mit diesem Schülerpreis machen wir Schule, auch wenn es um das Zusammenwirken über Grenzen der Bundesländer geht. Wir starten mit dem Wettbewerb zu den hohen jüdischen Festtagen. Mit dem neuen jüdischen Jahr, Jom Kippur und Sukkot, ja auch mit der Anerkennung der SchUM-Stätten als UNESCO-Weltkulturerbe, sind wir hoffnungsvoll im Kampf gegen Judenfeindlichkeit und im Wirken für eine gute, sichere, lebendige Zukunft in den jüdischen Gemeinden.“
Im Zentrum des Schülerwettbewerbs, so Gunda Trepp, stehe jüdisches Leben in Deutschland: „Wir wollen Schülerinnen und Schüler motivieren, sich mit jüdischem Leben auseinanderzusetzen, mit jüdischer Geschichte, Ethik und Religion – und mit lebendigen jüdischen Menschen. Denn nur Wissen kann Stereotypen und Antisemitismus etwas entgegensetzen.“
Der Leo Trepp-Schülerpreis wird unterstützt durch die rheinland-pfälzische Staatskanzlei und das Bildungsministerium. Er wird 2022 erstmals vergeben. Daran teilnehmen können Schulklassen der neunten und zehnten Jahrgangsstufen aus Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen. Die Siegerklasse fährt nach Berlin und darf dort unter anderem an einem Workshop des jüdischen Museums teilnehmen. Alle Informationen für interessierte Schulen sind im Internet abrufbar unter: https://leotrepp.org/de/leo-trepp-preis
Weitere Informationen
Leo Trepp wurde am 4. März 1913 in Mainz geboren und starb am 2. September 2010 in San Francisco. Der Rabbiner und Religionslehrer Trepp setzte sich zeitlebens für den Austausch der Religionen und Kulturen ein. Die 2019 von Gunda Trepp gegründete Leo Trepp Stiftung hat es sich zum Ziel gemacht, dem Antisemitismus entgegenzutreten, jüdisches Leben, jüdische Identität und die Auseinandersetzung damit zu stärken.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.leotrepp.org