Page 34 - Bildungs- und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz
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Ziel der Arbeit in Kindertagesstätten ist es, die Kinder sowohl in ihren Basiskompetenzen als auch in ihrer Entwicklung von Fähigkeiten und Strategien zur Bewältigung von Lebensanfor- derungen zu stärken. Dabei wird die psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken intensiv gefördert. Die Kinder müssen in ihren natürlichen Fähigkeiten, sich Wissen zu erschließen und anzueignen, in besonderer Weise unterstützt und gefördert werden, wodurch sie auf einen Umgang mit der Komplexität der Welt auch in späteren Zeiten vorbereitet sind. Dies schließt neben der Entwicklung von Lernkompetenzen auch die Ent- wicklung adäquater Lebenskompetenzen mit ein, ebenso wie die Stärkung des Selbstkonzeptes, des Selbstwertgefühls, Konfliktfähigkeit und vieles mehr. Kindertagesstätten legen somit einen wesentlichen Grundstein für die Entwicklung stabiler Persönlichkeiten und erfüllen ih- ren gesetzlichen Auftrag, die Entwicklung von Kindern zu ei- genverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkei- ten zu fördern. Lebensbewältigung ist für Menschen nicht ohne Einbindung in die Gesellschaft denkbar. Das Kind lernt, dass es seinen Bei- trag zum Gelingen eines menschlichen Zusammenlebens er- bringt. Kindertagesstätten leisten durch ihre Arbeit einen be- deutsamen und spezifischen Beitrag, dass Kinder sich in unserer Welt zurechtfinden und diese aktiv mitgestalten. Diese Dualität setzt voraus, dass die pädagogische Arbeit an der Ei- genaktivität der Kinder ansetzt und diese gleichzeitig im Rah- men ihrer aktiven Aneignung mit wichtigen gesellschaftlichen Gegebenheiten vertraut macht. Das heißt, dass ihnen auch Themen „zugemutet“ werden. Hier setzen die im nachfolgen- den Kapitel formulierten Bildungs- und Erziehungsbereiche CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 32 01.09.2020 12:22:26 Bildungs- und Erziehungsverständnis in Kindertagesstätten 32